Der Alleskönner - Produkttest Garmin 910XT Jörg Birkel

Der Alleskönner - Produkttest Garmin 910XT

  • Jörg Birkel
Eine Uhr für alle drei Sportarten im Triathlon, das will die Garmin 910XT sein. Wir haben das neue Topmodell von Garmin auf Herz und Nieren getestet.

Schwimmen, Radfahren, Laufen - eine Uhr für alle drei Sportarten im Triathlon, das will die Garmin 910XT sein. Wir haben das neue Topmodell von Garmin auf Herz und Nieren getestet.

Der Nachfolger der 310XT kommt in einem schlichten Gewand daher. Anders als die Topmodelle der Konkurrenz verzichtet Garmin auf Eleganz und präsentiert mit dem 910XT erneut optisch eine recht klobige Uhr. Anders als der Vorgänger wirkt sie aber nicht mehr ganz so klotzig. Dazu trägt sicherlich die Farbwahl bei. Gehäuse und Armband sind schwarz.

Dass der erste Eindruck täuschen kann, zeigt sich, sobald man die neue Uhr am Handgelenk trägt. Die Uhr trägt sich sehr angenehm und lässt sich gut an das Handgelenk anpassen. Dazu passen auch die einfachen, aber gut zu erreichenden Knöpfe. Eine Uhr für den Alltag ist die 910XT jedoch nicht. Aber das will Sie auch gar nicht sein. Wir haben das Topmodell von Garmin jedenfalls als reinen Trainingscomputer wahrgenommen.

Das liegt nicht zuletzt daran, dass der Akku durch das eingebaute GPS-Modul maximal 20-Stunden hält, bevor er wieder aufgeladen werden muss. Soll die Uhr auch nach dem Training noch Verwendung finden, sollte man daher den GPS-Empfang ausschalten, um Energie zu sparen. Einen anderen Hinweis auf den gedachten Verwendungszweck entdeckt man direkt nach dem Anschalten. Die Uhr startet immer im Trainingmodus. Um die Uhrzeit zu sehen, muss man nach dem Anschalten erst den Modus wechseln.

Beim Laufen

Das Bedienkonzept der 910XT ist hingegen gut durchdacht und das Display gut ablesbar. Im jeweiligen Sportmodus „Schwimmen, Radfahren und Laufen“ können bis zu vier Felder individuell eingerichtet werden. Neben Puls und Laufgeschwindigkeit kann man beispielsweise beim Laufen die Rundenzeiten einblenden oder die Gesamttrainingszeit im Auge behalten.

Beim Radfahren

Bei Bedarf ersetzt die 910 XT auch den Radcomputer. Geschwindigkeit, Distanz, Tageskilometer, Höhenmetern und Rundenzeiten lassen sich genauso abrufen, wie - das entsprechende Zubehör vorausgesetzt - die Trittfrequenz oder die Leistung in Watt. Dafür greift Garmin auf den eigenen funklosen Übertragungsstandard ANT+ zurück.

Beim Schwimmen

Mit einer echten Neuheit wartet die 910XT im Schwimm-Modus auf. Hier kann der Nutzer nun zwischen Freiwassertraining und Bahntraining wählen. Dank gut funktionierendem GPS lassen sich Strecken im Freiwasser abmessen. Lediglich auf die Aufzeichnung der Herzfrequenz muss man beim Schwimmen verzichten.

Entscheidet man sich bei der Einstellung für das Bahntraining, legt man zuvor die Länge des Schwimmbades fest. Wählbar sind Strecken in Matern oder Yards. Dann kann es losgehen. Über einen neuen Bewegungssensor erkennt die Uhr automatisch jede Richtungsänderung und zählt automatisch die geschwommenen Bahnen mit.

Dabei erkennt die 910XT in Grenzen auch den entsprechenden Schwimmstil. Voraussetzung für diese Funktion ist eine Wende mit längerer Gleitphase. Ansonsten kann die Zählfunktion schon mal durcheinander kommen. Praktisch ist auch die Einblendung der 100m-Pace.

Im Wettkampf

Für Wettkämpfe wartet die 910XT mit einem automatischen Multisport-Modus auf, bei dem man problemlos zwischen den einzelnen Disziplinen umschalten kann. Dabei lassen sich vorab die jeweiligen Sportarten in beliebiger Reihenfolge festlegen und auch Wechselzeiten werden auf Wunsch berücksichtigt. Sobald man mit dem Training beginnt, drückt man den Startknopf. Auf dem Display werden dann die Gesamtzeit und die jeweilige Sportart angezeigt.

Über weitere Bildschirm-Einstellungen lassen sich die gewünschten Leistungsparameter in der jeweiligen Sportart abrufen. Zum Wechsel der Sportart reicht es, den Rundenknopf zu drücken. Über USB-Stick können die gesammelten Daten auf den heimischen Rechner gezogen werden. Mittels Garmin Connect lassen sich die Trainingsdaten auswerten. Die Software liefert eine Vielzahl an Schaubilder und Infografiken, um die ermittelten Werte aufzubreiten.

Fazit:

Die Garmin 910XT ist ein leicht zu bedienender Trainingscomputer, der keine Wünsche von Triathleten offen lässt. Das Display ist auch unter Belastung gut ablesbar und die Funktionen wirken durchdacht. Die unverbindliche Preisempfehlung von Garmin liegt bei 449 Euro für die Uhr mit Brustgurt. Die vielfältigen Funktionen rechtfertigen durchaus den Preis. Kritikpunkt sind lediglich die knappe Akkulaufzeit sowie das klobige Design. Aber letzteres ist sicher Geschmackssache und darüber lässt sich bekanntermaßen streiten.

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