Interview mit Christoph Preuß – England weiß, wir sind auf den Punkt da! picture alliance

Interview mit Christoph Preuß – England weiß, wir sind auf den Punkt da!

  • Redaktion
Ex-Bundesligaspieler Christoph Preuß zollt dem jungen deutschen Team Respekt für die Vorrunde und wagt einen Ausblick auf das Achtelfinale am Sonntag gegen England. Das Interview:

netzathleten: Beim entscheidenden Gruppenspiel gegen Ghana war zittern angesagt. Bei Dir auch?
Christoph Preuß: Ich habe wirklich mitgezittert. Auf jeden Fall, denn das war kein Selbstläufer.

netzathleten: Es sind nur noch wenige Spiele in der Vorrunde, wie sieht Dein persönliches Vorrundenfazit aus?
Christoph Preuß: Für Deutschland ist es gut gelaufen. Wenn man bedenkt, wie sich die junge Mannschaft geschlagen hat, auch gerade im entscheidenden Spiel jetzt gegen Ghana. Die nervliche Anspannung war ihnen aber auch anzumerken, deshalb war es kein fußballerischer Leckerbissen. Insgesamt gab es eine Menge nicht so guter Spiele bis jetzt, da war ich natürlich enttäuscht. Aber wir wurden auch belohnt, mit einigen richtigen Highlights. Argentinien oder der hohe Sieg Portugals zum Beispiel. Manche Teams mussten scheinbar erst den Einstieg ins Turnier finden.

netzathleten: Bleiben wir bei den Deutschen. Die Australier waren im Nachhinein nicht so schwach, wie sie nach dem Deutschlandspiel allerorten gemacht wurden. Zeigte die deutsche Mannschaft da ihr wahres Gesicht?
Christoph Preuß: Ja, aber da kommt es wirklich auf die Tagesform an. Und die Tagesform jedes Einzelnen war gegen Australien überragend. Diese Form müssen wir jetzt wieder Schritt für Schritt erreichen.

netzathleten: Das heißt, wir müssen auf einen guten Tag im Achtelfinale gegen England hoffen?
Christoph Preuß: Muss man, ja. Jetzt hat man keine drei Spiele mehr, von denen man auch mal eines verlieren kann. Jetzt muss jeder auf den Punkt da sein und die beste Leistung abrufen. Gestern war das schon eine gute Generalprobe. Letztlich hätte ja auch ein Unentschieden gereicht, aber die junge Truppe hat gestern gezeigt, dass sie auf den Punkt ihre Leistung abrufen und auch gewinnen kann, wenn es darauf ankommt. Deshalb muss man dem Team auch ein Kompliment aussprechen. Jetzt wird es natürlich so richtig spannend. Ich hoffe, die angeschlagenen Spieler werden wieder fit bis Sonntag.

netzathleten: Freust Du Dich auf das Spiel gegen England, oder hast Du ein eher ungutes Gefühl?
Christoph Preuß: Ich freue mich auf das Spiel. Und selbst wenn es nicht klappen sollte, weil auf der anderen Seite eben auch großartige Spieler stehen, wird die deutsche Mannschaft sicher alles gegeben haben. Aber wir müssen uns vor England nicht verstecken. Vor allem weil eben jene großartigen Spieler, wie Steven Gerrard und Frank Lampard in der Nationalmannschaft nicht so auf Touren kommen wie in ihren Vereinen.

netzathleten: Spielen da persönliche Gründe eine Rolle?

Christoph Preuß: Es scheint so, ja. Es wird ja schon länger diskutiert, ob die beiden zusammenpassen. Allein solche Diskussionen sind sicher nicht förderlich. Irgendwas fehlt da. Auch in der gesamten englischen Mannschaft. Da können wir mit unserer tollen Moral sicherlich den Sieg holen. Da wird die geschlossene Mannschaftsleistung unserer Jungs wahrscheinlich die entscheidende Rolle spielen.

netzathleten: Hat England Angst vor der deutschen Mannschaft?

Christoph Preuß: Naja, die Engländer wissen, dass wir nicht die ganz großen Namen dabei haben. Aber sie wissen auf jeden Fall auch, dass es schwer gegen diese Mannschaft werden wird, schließlich hat die junge Truppe jetzt ihren ersten Härtetest schon bestanden. Umgekehrt wissen das Jogis Jungs aber auch und auch England musste das letzte Spiel ja unbedingt gewinnen. Und es ist schließlich ein Klassiker, da wird Pfeffer drin sein, hoffe ich. Somit wird es wirklich spannend, wer da am Sonntag als Viertelfinalist vom Platz geht.

netzathleten: Dann warten wir das Spiel am Sontag ab und hoffen das Beste. Vielen Dank Christoph und bis zum nächsten Mal.

 

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