Go East! – Reisetipps für EM-Touristen istockphoto.com/kryczka

Go East! – Reisetipps für EM-Touristen

  • Redaktion
Nicht wenige Experten glauben, dass Deutschlands dritter Torhüter Ron-Robert Zieler bei der EURO 2012 zum „EM-Touristen“ mutieren wird. Die folgenden Tipps richten sich jedoch nicht nur an den Hannoveraner Keeper. Vielmehr verraten wir, worauf man als Tourist in Polen und der Ukraine achten sollte.

Reisetipps für Polen


Einreise

Polen ist Mitglied der EU, weswegen an der Grenze normalerweise nicht kontrolliert wird. Dennoch musst Du einen gültigen Personalausweis oder Reisepass mitführen – umso mehr, als dass davon auszugehen ist, dass während der EURO vermehrt Kontrollen durchgeführt werden, um gewaltbereite „Fans“ an der Einreise zu hindern.

Bezahlen

Obwohl seit 2004 in der EU, wird in Polen noch mit Zloty (ZL) bezahlt (1 Zloty ~ 0,23 Euro). Umtauschen ist also angesagt, auch wenn während der EURO in manchen Geschäften oder Hotels vermutlich auch die europäische Einheitswährung akzeptiert wird. Kartenzahlung ist vor allem in den Städten unproblematisch. Supermärkte haben in der Regel bis 22 Uhr auf, in den Großstädten teilweise rund um die Uhr.

Straßenverkehr

Beim Ausbau der Autobahnen hinken die Polen den eigenen Plänen hinterher. So ist die Autobahn, die von Westen Richtung Warschau führt, noch zum Turnierstart noch nicht fertiggestellt sein. Rund 100 Kilometer vor dem Ort des Eröffnungsspiels, etwa ab Lodz, wird man mit der Schnellstraße oder gar der Landstraße vorlieb nehmen müssen. Die Spielorte Breslau, Posen und Danzig sind deutlich besser mit dem Auto zu erreichen. Wer dagegen von Deutschland bis in die Ukraine mit dem Pkw reisen möchte, muss vor allem Geduld mitbringen – zum einen kommen je nach Ziel schnell noch einmal 1.000 Kilometer extra zusammen, zum anderen ist das Autobahnnetz in dem Schwarzmeerstaat noch schlechter als in Polen.

An den polnischen Tankstellen werden die gängigen Kraftstoffarten angeboten. Allerdings kann es gerade auf dem Land passieren, dass man als Deutscher Diesel nicht von Benzin unterscheiden kann. Hier daher die gängigen Kürzel: Diesel = ON; Super bleifrei = Pb95, SuperPlus bleifrei = Pb98; Autogas = LPG.

In Polen ist das Fahren mit Licht auch am Tag Pflicht. Außerdem gibt es eine 0,2 Promille-Grenze am Steuer. Das generelle Geschwindigkeitslimit liegt innerorts bei 50 km/h, außerhalb geschlossener Ortschaften bei 90 km/h, auf Schnellstraßen bei 120 km/h und auf Autobahnen bei 140 km/h. Die polnischen Autobahnen sind mautpflichtig.

Öffentliche Verkehrsmittel

In Polen gibt es zwei große Verkehrsunternehmen: „Przewozy Regionalne“ bedient eher den Nahverkehr, „PKP Intercity“ vor allem längere Strecken. Wer bei seiner Bahnreise umsteigen muss, sollte daher prüfen, ob er nicht Tickets beider Gesellschaften lösen muss.

In den Spielorten bietet sich die Nutzung von Bus und Bahn an. Das Bus- und Bahnnetz ist deutlich besser als das Autobahnnetz. Ein Ticket für eine Strecke kostet ungefähr 3 Zloty (ca. 70 Cent).

Alkohol und Rauchen

In den Stadien gilt ein generelles Rauchverbot. Auch an öffentlichen Orten (z.B. Bushaltestellen) ist das Rauchen untersagt. Restaurants und Kneipen dürfen belüftete Raucherräume unterhalten. Alkoholkonsum außerhalb von Restaurants, Kneipen oder Bars ist in der Öffentlichkeit verboten. Bußgelder drohen. Ausnahmen sind die Fanmeilen.

Reisetipps für die Ukraine


Allgemein

Anders als Polen, das mit Deutschland in einer Zeitzone liegt, gilt beim Co-Gastgeber Ukraine die Osteuropäische Zeit. Wenn in Berlin 20 Uhr ist, ist es in Kiew 21 Uhr. Du musst die Uhr in der Ukraine also eine Stunde vorstellen.

Einreise

Als EU-Bürger benötigt man zur Einreise einen Reisepass, der mindestens 30 Tage über das Ende des Aufenthalts hinaus gültig ist. Ein Visum wird nur bei Aufenthalten von über einem Monat nötig. Bei der Einreise mit Pkw benötigst Du außerdem die Grüne Versicherungskarte.

Bezahlen

Die ukrainische Währung ist Hrywnja (UAH). Eine Hrywnja entspricht ungefähr 0,10 Euro. Kartenzahlung ist in der Ukraine wenig verbreitet, Bargeld abheben ist dagegen unproblematisch.

Straßenverkehr

Das ukrainische Straßennetz ist in (noch) schlechterem Zustand als in Polen. Das Tempolimit liegt innerorts bei 60 km/h, auf Landstraßen bei 90 km/h, auf Schnellstraßen bei 110 km/h und auf Autobahnen bei 130 km/h. Hinter dem Steuer gilt null Toleranz: In der Ukraine gibt es eine 0,0 Promille-Grenze.

Alkohol und Rauchen

In den Stadien gilt ein generelles Rauchverbot. Auch an öffentlichen Orten (z.B. Bushaltestellen) ist das Rauchen verboten. Restaurants und Kneipen dürfen belüftete Raucherräume unterhalten. Alkoholkonsum außerhalb von Restaurants, Kneipen oder Bars ist in der Öffentlichkeit verboten. Bußgelder drohen. Ausnahmen sind die Fanmeilen.

Landestypisches in Polen und der Ukraine


Gastfreundschaft

Polen und Ukrainer gelten als besonders gastfreundlich. Schlägt man einen angebotenen Vodka aus, beleidigt man den Gastgeber. Besser ist es, zur Notlüge zu greifen und beispielsweise eine angeschlagene Gesundheit oder das Einnehmen von Medikamenten vorzuschieben – wenn man sich denn verständigen kann. Englisch beherrschen allenfalls junge Polen und Ukrainer, mit Deutsch dürfte man noch weniger weit kommen. Beim Zuprosten sagt man in Polen „Na zdrowie!“, in der Ukraine „Budmo!“.

Auch wenn man zum Essen eingeladen sein sollte, gibt es einiges zu beachten. In Polen wie der Ukraine wird deftig und vor allem viel aufgetischt. Ablehnen oder beteuern, dass man satt ist, gilt nicht. Geschickter ist es, nur kleinere Portionen zu essen und dafür bei allen Gängen zuzugreifen. Auch ein Lob an den Koch/die Köchin kann nicht schaden.

Begrüßung

In der Ukraine werden Frauen nicht per Handschlag begrüßt.

Öffentliche Toiletten

In den meisten Ländern sind die Toilettentüren in Kneipen oder Restaurants ziemlich eindeutig gekennzeichnet. In Polen ist es etwas komplizierter: Dort findet man meist ein Dreieck an der Tür zur Herrentoilette, bei den Damen findet man einen Kreis.

Gesprächsthemen

Die Themen Politik und Geschichte sollte man in beiden Ländern vermeiden. In Polen ist es außerdem wenig empfehlenswert, sich kritisch über die Kirche zu äußern. In der Ukraine schätzt man es wenig, mit Russland verglichen oder mit dem großen Nachbarn gar in einen Topf geworfen zu werden. Vielmehr ist man besonders stolz auf seine Unabhängigkeit.

Etikette in Kirchen

Beide Länder haben zahlreiche Sehenswürdigkeiten zu bieten, darunter viele prächtige Kirchen. In den Gotteshäusern sollte man allenfalls flüstern. In den katholischen Kirchen Polens nimmt man die Kopfbedeckung ab, in den orthodoxen Kirchen der Ukraine müssen Frauen ihren Kopf bedecken.

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