Mangelnde Dopingkontrollen: Jamaika droht Olympia-Ausschluss getty images

Mangelnde Dopingkontrollen: Jamaika droht Olympia-Ausschluss

  • Stefan Schnürle
Die Welt-Doping-Agentur WADA hat Jamaika mit dem Ausschluss von den Olympischen Spielen 2016 gedroht. Wada-Generaldirektor David Howman zufolge besitzt die jamaikanische Anti-Doping-Behörde (Jadco) kein ausreichendes Testprogramm.

Sollte die Karibikinsel ihre Dopingkontrollen nicht ausweiten, werde die WADA das Internationale Olympische Komitee (IOC) darüber informieren, sagte Howman der britischen Zeitung „The Telegraph“. Dann muss der IOC über weitere Schritte entscheiden, die bis zu einem Ausschluss von den Olympischen Spielen reichen können.

Jadco soll in den fünf Monaten vor Olympia 2012 in London lediglich eine Kontrolle außerhalb der Wettkämpfe durchgeführt haben.

2013 konnten vier Athleten bei Jamaikas Meisterschaften überführt werden. Unter ihnen waren der ehemalige Weltrekordler Asafa Powell sowie die Weltklassesprinterinnen Sherone Simpson und Veronica Campbell-Brown.

Zu wenig Personal und zu selten Kontrollen

In einem Gastbeitrag in der Sportzeitschrift „Sports Illustrated“ äußerte sich die ehemalige Jadco-Generaldirektorin Reneé Anne Shirley zu den Doping-Problemen in ihrem Land.

Die positiven Tests seine für sie ein Desaster, das früher oder später passieren musste. Die Agentur habe zu wenig Personal und führe zu selten Kontrollen durch, schrieb Shirley weiter.

Die jamaikanische Anti-Doping Agentur kann hingegen die Kritik an ihrem Kontrollsystem nicht verstehen. Die Zeitung „The Cleaner“ zitiert aus einer Mitteilung der Jadco, dass die Berichte über zu laxe Kontrollen falsch seien. Alle Sportler würden gemäß internationaler Standards geprüft.

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