Bach will längere Dopingsperren getty images

Bach will längere Dopingsperren

  • Stefan Schnürle
Im Kampf gegen Doping hält IOC-Vizepräsident Thomas Bach eine Verschärfung des Strafmaßes für sinnvoll. "Eine Erhöhung der Regelstrafe von zwei auf vier Jahre sollte bei der Einnahme bestimmter Substanzen durchaus möglich sein. Das verstärkt den Abschreckungseffekt", sagte Bach.

Die Forderung nach einer lebenslangen Strafe für Dopingsünder ist dagegen weltfremd. "Ich hab so etwas schon als Athletensprecher vorgeschlagen. Ich musste mich aber von Juristen belehren lassen, dass so etwas rechtlich nicht durchsetzbar ist", erklärte Bach ausländischen Medienvertretern in Berlin. Erst Wiederholungstäter können mit lebenslang gesperrt werden.

Für den 59-Jährigen ist es im Doping-Kampf erstrebenswert, für jeden Athleten ein eigenes Zielbild für Kontrollen zu entwickeln. In diesem sollten beispielsweise Alter, Disziplin, Trainings- und Wettkampfaufbau des Sportlers registriert werden.

„Dann könnten die Kontrollen genau zu dem Zeitpunkt durchgeführt werden, an dem die verbotenen Mittel eingenommen werden müssten“, hofft Bach, der für das Amt des IOC-Präsidenten kandidiert.

Ein Generalverdacht verbietet sich


Das häufige Auftreten positiver Dopingproben zuletzt sieht Bach als großen Fortschritt im Kampf gegen Doping. Ein komplettes Verschwinden des Dopings aus dem Sport hält er jedoch für Wunschdenken: „Der Abschreckungseffekt wird nie so hoch sein, dass es keinen möglichen Doper mehr gibt. Seit Jahrhunderten gibt es Gesetze gegen Diebstahl und Betrug, und trotzdem findet es statt."

Dennoch weist Bach ausdrücklich darauf hin, dass die Unschuldsvermutung gelten muss. Dies gelte auch für das WM-Finale über 100 Meter in Moskau - trotz der jüngsten Dopingfälle unter den Sprinter. "Das ist das Gift, das eine positive Probe verbreitet. Es verbietet sich ein Generalverdacht gegen alle die, die man schützen muss", meinte Bach.

Kontakt

Copyright © 2017 netzathleten