Update: EM-Round Up – Gruppe D, 1. Spieltag

Frankreich – England 1:1 (1:1)
Ein vor allem in der ersten Halbzeit unterhaltsames Spiel. England stand defensiv gut, Frankreich hat spielerisch fast kein Mittel gefunden, um zu wirklich gefährlichen Torszenen zu kommen. So kam es dann auch, dass eine Standardsituation das erste Tor bescherte – und zwar wider Erwarten für England. Freistoß von Kapitän Steven Gerrad, Kopfball Joleon Lescott, drin war der Ball. Auch beim Französischen Treffer war eher der Zufall im Spiel. Ein verdeckter, nicht unhaltbarer Fernschuss von Samir Nasri traf ins linke untere Toreck.

In der zweiten Hälfte wurde das Niveau des Spiels schlechter. Zahlreiche Fehlpässe, praktisch keine Torchancen und kaum durchdachte Spielaktionen – anstrengend für den Zuschauer. Frankreich versuchte es immer wieder mit Schüssen aus der zweiten Reihe, wurde aber zumeist geblockt.

Insgesamt ein Spiel, das keinen Sieger verdient hatte. England kann mit dem Unentschieden gegen den vermeintlich stärksten Gruppengegner gut leben, spielten sie doch beinahe Chelsea-esk – vier Torschüsse, ein Tor nach Standardsituation. Frankreich hat nicht mehr als einen Punkt verdient, war zwar optisch überlegen, aber unkonzentriert und zu umständlich in der Offensive. Von den starken Leistungen in der Vorbereitung war nicht mehr viel zu sehen.

Ukraine – Schweden 2:1 (0:0)
Mit Schweden und der Ukraine sind die letzten beiden Mannschaften in die Europameisterschaft gestartet. Halbzeit Eins ist schnell beschrieben: Die Ukraine war motivierter, zielstrebiger und hatte die besseren Torchancen. Die Mannschaft von Trainer Oleh Blochin zog ihr typisches Spiel auf, strahlte vor allem bei schnellen Kontern Gefahr aus. Schweden hatte Zlatan Ibrahimovic. Der Stürmer vom AC Mailand traf mit einem Kopfball nur den Pfosten. Das ist die beste Offensivszene der Schweden. Ansonsten tun die Skandinavier nicht viel. Die Abwehr steht nicht immer sicher, brachte dennoch immer einen Fuß dazwischen und hatte mit Isarkson einen starken Rückhalt im Tor.

Halbzeit Zwei begann langsam – und der überraschenden Führung für Schweden. Wer anders als Ibrahimovic hätte diesen Treffer erzielen sollen? Der in Malmö geborene Stürmer, der heute als hängende Spitze aufgeboten wurde, stand zur richtigen Zeit am richtigen Ort und hielt den Fuß eine Hereingabe von Källström (51. Minute).

Die Antwort der Ukrainer ließ nicht lange auf sich warten. Nur vier Minuten nach dem Rückstand köpfte Altstar Andrey Shevchenko den Ausgleich (55.). Nach einer Ecke wenige Minuten später gelang ihm dann die Führung (61.). Es entwickelte sich ein kurzweiliges Fußballspiel, ohne die ganz großen Chancen auf beiden Seiten.

In einer dramatischen Schlussphase mit guten Chancen für die Schweden - Johann Elmandar und Mellberg hatten gute Einschussmöglichkeiten - retteten die Gastgeber das Ergebnis über die Zeit. Die Überraschungen bei dieser EM gehen also auch in Gruppe D weiter. Die Ukraine ist mit diesem Sieg Tabellenführer in der Gruppe D, vor Frankreich und England. Schweden liegt nach dem ersten Spieltag auf dem letzten Rang.