Was bringt Training auf instabilem Untergrund? istockphoto.com/leezsnow

Was bringt Training auf instabilem Untergrund?

  • Marco Heibel
Training auf instabilem Untergrund wird immer populärer. Mittlerweile führen immer mehr Sportler neben Stabilitäts-Übungen auch Kniebeugen oder Ausfallschritte auf einem Bosu-Ball, Wackelbrett oder Balance Pad durch. Doch was bringt das wirklich?

Training auf einem wackeligen Untergrund sorge dafür, dass der Körper mehr Muskelfasern aktivieren muss, um das Gleichgewicht während der Übung zu halten. Soweit die Theorie. Sportler benötigen weniger Kraft, wenn sie Übungen für die großen Muskelgruppen auf einem instabilen Untergrund trainieren. Deshalb wäre die Methode auch sehr nützlich, um Gleichgewicht und Stabilität bei sportartspezifischen Bewegungen zu verbessern, was wiederum die Leistung steigern und das Verletzungsrisiko verringern würde.

Wissenschaftler der Memorial University of Newfoundland in Kanada haben das untersucht. Ihr Studienergebnis: Viele der „instabilen“ Trainingsgeräte aktivieren keine zusätzlichen Muskelfasern bei erfahrenen Kraftsportlern. Dafür haben Sie mittels Elektromyografie die Muskelaktivität von Wade, Oberschenkel, Bauch und Rückenstrecker gemessen, während die Athleten Kniebeugen auf einem Bosu Ball, Balance Pad, Wackelbrett oder auf stabilem Grund durchführten.

Je instabiler, desto effektiver

 

Außerdem maßen Sie die Muskelaktivierung bei Standard-Beinübungen auf dem Balance Pad oder auf dem Boden, bzw. beim Schwebesitz auf dem Bosu Ball. Lediglich auf dem Swiss Ball oder dem Wackelbrett konnten die Forscher eine stärkere Muskelaktivierung feststellen, also nur bei Geräten, die eine sehr hohe Instabilität bieten.


Daraus folgerten die Wissenschaftler, dass trainierte Athleten einen sehr instabilen Untergrund benötigen, um bei Standard-Übungen zusätzliche Muskelfasern zu rekrutieren.

Jörg Birkel

(Quelle: Journal of Strength and Conditioning Research, 2008, S. 22)

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