Anlage der Skisprunglegenden – Paul-Ausserleitner-Schanze Bischofshofen gettyimages

Anlage der Skisprunglegenden – Paul-Ausserleitner-Schanze Bischofshofen

  • Martin Imruck
Gut 60 Kilometer südlich von Salzburg liegt die Sport- und Urlaubsstadt Bischofshofen. Umgeben von zahlreichen Skigebieten ist die Stadt jedes Jahr Austragungsort des großen Finales der Vierschanzentournee. Besonders zwei Namen haben die heutige Skisprunganlage geprägt: Die einheimischen Skispringer Paul Ausserleitner und Josef „Sepp“ Bradl.

Historie 1928 bis heute

Die erste Skisprungschanze in Bischofshofen entstand um 1928. Die Wasserbergschanze war bis 1947 die einzige Schanze in der österreichischen Sport- und Urlaubsstadt. Dann begann der Bau einer neuen Schanze am Laideregg. Die Hochkönigschanze wurde am zweiten Weihnachtsfeiertag 1947 eingeweiht. Den Schanzenrekord stellte an diesem Tag der Österreicher Sepp Bradl auf. Mit 86 Metern gewann er das Eröffnungsspringen. An ihn sollte man sich fast 45 Jahre später zurückerinnern.

Zwischen 1947 und 52 wurde die Schanzenanlage Stück für Stück verbessert. 1950 brachte man eine Holzkonstruktion für den Schanzentisch und den Vorbau an.

Ein Skisprung Pionier wird Namensgeber

Der in Bischofshofen geborene Paul Ausserleitner galt in den 40er Jahren als einer der Vorreiter der österreichischen Skispringer. Bereits 1942 gewann er den Jugendmeistertitel, holte später mehrfach österreichische Meisterschaften und gehörte dem Nationalkader der Österreicher an. Darüber hinaus setzte sich Ausserleitner in seiner Heimat für die Förderung und den Fortbestand der Skisprungszene ein.

Beim Training für das Drei-Königs-Springen 1952 stürzt Ausserleitner schwer und erliegt drei Tage später im Alter von 27 Jahren seinen schweren Verletzungen. In Gedenken an ihn trägt die Schanze fortan den Namen des Skispringer-Pioniers.

Weg zur modernen Skisprunganlage

1963 ersetzte man die Holzkonstruktion durch eine Erdaufschüttung für den Vorbau und ein Betonfundament für den Schanzentisch. Bis 1982 wurde die Anlage, welche immer noch als Naturschanze galt, an internationale Standards angepasst. Dann folgte eine Verkürzung des Schanzentisches um fünf Meter. 1991 wurde der bislang nach rechts geneigte Auslauf begradigt und die Anlage nach den neusten Vorschriften modernisiert.

Außerdem errichtete man ein Ski-Stadion, welches nach dem ersten Sieger der Vierschanzentournee 1953 benannt wurde: Sepp Bradl. Jener Bradl, der 1947 den ersten Rekord auf der alten Schanze am Laideregg aufstellte.

Als Teilausrichter der nordischen Ski-Weltmeisterschaften 1999 wurde die Anlage erneut modernisiert und 2003 letztmals vergrößert.
Ausrichtung Mitte:

Ein Schanzenmoment

Die Nordische Ski-Weltmeisterschaft fand 1999 in Ramsau statt. Die Paul-Ausserleitner-Schanze war hierbei Ausrichter der Skisprungwettbewerbe. Einen besonderen Skisprung-Erfolg feierte damals die deutsche Skisprungmannschaft um Martin Schmitt und Sven Hannawald. Die beiden DSV-Springer fuhren einen Doppelsieg von der Großschanze ein und sicherten dem DSV trotz zweiter Stürze die Goldmedaille im Mannschaftsspringen.

Das Finale war an Dramatik kaum zu überbieten, weshalb sich die deutschen Springer und Fans sicherlich gerne an den Triumph in Bischofshofen erinnern. Mit weniger als zwei Punkten siegte die deutsche Mannschaft vor Japan und Österreich.

Technische Daten der Paul Außerleitner Schanze

  • Gesamthöhe: 132 m
  • Turmhöhe: 52 m
  • Höhe Schanzentisch: 4,5 m
  • Anlauflänge: 125 m
  • Gesamtlänge: 362 m
  • Kalkulationspunkt: 125 m
  • Absprunggeschwindigkeit: 92 km/h
  • Fassungsvermögen Stadion: 26.000 (Sepp-Bradl-Stadion)
  • Schanzenrekord: 143 m von Daiki Ito (Japan) am 06.01.2005

Kontakt

Copyright © 2017 netzathleten