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Fußballtraining für Kinder – worauf sollte man achten?

Die Leistungszentren der Bundesliga bringen ständig neue Fußballer heraus. Der Grundstein dafür wird bereits in frühester Kindheit gelegt. Aber wie sieht Fußballtraining für Kinder aus?
Fußballtraining ist mehr als passen, schießen, Kopfball und auch dem Trainer kommt eine entscheidende Rolle zu. In erster Linie aber, das macht DFB-Trainer Paul Schomann in einem Online-Seminar deutlich, geht es um die Kinder selbst. Ein Training für F-Junioren, also der 7- bis 9-Jährigen, stehe immer unter dem Leitmotiv: spielen und lernen. Entsprechend sind für ein Kindertraining vielseitige Bewegungsangebote in jeder Stunde durchzuführen.

Die Fähigkeiten und Interessen des Kindes stehen dabei im Vordergrund und werden berücksichtigt: Spieltrieb, Spaß am Wetteifern, das Erlernen koordinativer Fähigkeiten aber auch die noch schwach ausgeprägte Muskulatur. Außerdem sollte die individuelle Persönlichkeit der Kinder beachtet werden.

Die Trainingsgestaltung

Das Training selbst sollte sich dem DFB zufolge aus vier Bausteinen zusammensetzen, mit folgender prozentualer Aufteilung:

- Baustein 1: 10 % des Trainings sollte mit vielseitigem Laufen und Bewegen gestaltet werden
- Baustein 2: 30 % beschäftigen sich mit vielseitigen Aufgaben und Spielen mit Ball
- Baustein 3: 30 % beinhalten spielerisches Kennenlernen der Basistechniken
- Baustein 4: 30 % sollten für freies Fußballspielen in kleinen Teams eingeplant werden

Jeder Baustein wird entsprechend seines Inhaltes gestaltet. „Am besten erlernen Kinder das Fußballspielen durch kleine Fußballspiele“, erklärt Schomann im Online-Seminar. Schon hier sollten die einfachsten taktischen Mittel vermittelt werden, die beim Tore schießen und Tore verhindern helfen. Außerdem natürlich technische Fertigkeiten in puncto Ballkontrolle, schießen, dribbeln und passen. Die Kinder müssen laufen, springen, fallen und starten, denn diese Eigenschaften bilden die Grundlage für das Fußballspielen.

Im Rahmen des DAASM Symposiums auf der FIBO 2016 in Köln hat auch der amerikanische Athletiktrainer Bill Knowles die Bedeutung der vielseitigen Bewegung für Kinder und Jugendliche im Fußball betont. Das von ihm mitbegründete Athletic Development Training, das für Fußballer aller Altersklassen Anwendung findet, fußt auf vier Säulen: Gymnastik, Multi-Dimensionales Schnelligkeits- und Beweglichkeitstraining, Kraft und kompetitive Koordinationsspiele. Dabei kommen Übungen zum Einsatz, die auf den ersten Blick mit Fußball nicht viel am Hut haben. Zum Beispiel Radschlagen, Klettern an Tauen, Bocksprünge. Das Ziel dahinter ist die Ausbildung kognitiver Fähigkeiten, Stabilität und Kraft. Verletzungsprävention durch eine gute athletische Entwicklung wird als Basis für fußballerische Leistung betrachtet. Ein großer Teil des Trainings findet also auch abseits des Fußballplatzes statt. Knowles Herangehensweise ist es „to develop a better soccer playing athlete by understanding the relationship between physical competence and soccer skill development.“ Einen entsprechend großen Teil nimmt die körperliche Entwicklung der Spieler ein. Ein Drittel der Gesamttrainingszeit kommt ADT zu. Die anderen beiden Drittel sind für fußballspezifisches Training geplant.

Trotz der unterschiedlichen Gewichtung in puncto fußballspezifisches Training machen beide Ansätze deutlich, dass vor allem die Bewegungsförderung beim Training im Kinder- und Jugendfußball im Auge behalten werden sollten. Sie bildet die Grundlage, um eine optimale fußballerische Entwicklung zu nehmen.

Hier gibt es die Präsentation von Bill Knowles
Hier gibt es das komplette Online-Seminar des DFB

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