Messungenauigkeit– Körperfettwaagen sind nicht zuverlässig Thinkstockphoto.de

Messungenauigkeit– Körperfettwaagen sind nicht zuverlässig

  • Jörg Birkel
Bis zu 30 Prozent betrage die Messungenauigkeit von Körperfettwaagen schätzt der Sportwissenschaftler Professor Ingo Froböse von der Deutschen Sporthochschule. Wer abnehmen will, sollte sich daher nicht auf seine Waage verlassen.

Da Wasser eine höhere Leitfähigkeit aufweist als Fett kann mit diesem Impuls der Widerstand im Körper gemessen und damit die Körperzusammensetzung berechnet werden. Wasserhaushalt, Körperfett und Fettfrei Masse (Knochen, Muskeln) sind die typische Informationen, die man mit einer solchen Analyse erhält.

Es liegt allerdings in der Natur des Stroms, dass dieser sich den kürzesten Weg durch den Körper sucht. Fettwaagen messen in der Regel also nur die untere Körperhälfte und rechnen dann aufgrund von Eingaben und Gewicht den persönlichen Fettgehalt hoch.

Alternative Methoden zur Körperfettmessung

Wer seinen Körperfettgehalt etwas objektiver bestimmen möchte, sollte daher auf eine andere Messmethode setzen. Mittels Bio-Impendanz-Analyse, bei der ein Stromreiz längs durch den Körper geschickt wird, wird zumindest auch der Oberkörper in der Berechnung berücksichtigt.

Eine andere Alternative ist die Caliper-Methode, bei der die Hautfaltendicke an verschiedenen Körperstellen gemessen wird. Umso mehr Messwertem desto genauer gelingt mit dieser Methode die Körperfettbestimmung.

Im Vergleich zum Gewicht ist die Bestimmung des Körperfettanteils eine wesentlich objektivere Messmethode, um einen Gewichtsverlust zu messen. Beim Abnehmen geht es ja vielmehr darum, Körperfett zu verlieren und weniger um kleinere Zahlen auf der Waage.

Manchmal reicht ein Blick in den Spiegel

Versucht man jedoch, durch die Aufnahme eines Sportprogramms abzunehmen, kann die Gewichtskontrolle trügerisch sein. Trinkt man einen Liter Wasser, ist man gleich ein Kilogramm schwerer. Setzt man sich eine halbe Stunde in die Sauna, zeigt die Waage weniger Gewicht an als vorher. Wirklich abgenommen hat man dadurch aber nicht.

Außerdem kann es passieren, dass man durch Ernährungsumstellung und Sport zwar Fett verliert, aber gleichzeitig Muskeln aufbaut. Unterm Strich ändert sich erst mal nichts, langfristig wird man aber durch das Plus an Muskelmasse mehr Kalorien verbrennen und leichter abnehmen.

Unsere Meinung: Lass Dich von den Zahlen auf der Waage nicht verrückt machen. Öfter als einmal pro Woche sollte man eh nicht auf die Waage steigen, weil einen sonst die kurzfristigen Gewichtsschwankungen irritieren könnten. Und ansonsten verrät dir der Blick in den Spiegel oder der Griff in den Kleiderschrank, ob Deine Diätbemühungen von Erfolg gekrönt waren. Eine teure Waage brauchst Du dafür jedenfalls nicht.

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