Übergewicht trotz Sport & Diät – Selbstwahrnehmung istockphoto.com/AndreasReh

Übergewicht trotz Sport & Diät – Selbstwahrnehmung

  • Christian Riedel
Zu wenig Bewegung und die falsche Ernährung sind die Hauptgründe, warum viele Menschen übergewichtig sind. Doch einige können noch so viel Sport treiben und Diät halten und nehmen trotzdem zu. In vier Folgen gibt netzathleten.de Hinweise, woran das liegen könnte. Möglicherweise liegt es an der Selbstwahrnehmung.

Einige Menschen können essen was sie wollen und nehmen trotzdem kein Gramm zu. Andere ernähren sich spartanisch, treiben täglich Sport und plagen sich dennoch mit Übergewicht herum. Das klingt auf den ersten Blick sehr unfair. Doch teilweise kann man auch leicht nachvollziehen, warum der eine schlank bleibt, während der andere laufend zunimmt, wenn man sich das Ernährungsverhalten einmal genau anschaut.

Zu viel des Guten

Ein großes Problem ist die Selbstwahrnehmung bzw. die Selbstzufriedenheit. Wer Sport treibt, hat sich auch eine Belohnung verdient. Dagegen ist nichts einzuwenden und ist für viele auch Ansporn, die Laufschuhe anzuziehen. Man darf es aber nicht übertreiben. Aber genau hier liegt oft das Problem. Denn beim Sport verbrennt man nicht so viele Kalorien, wie man gerne hätte. Beim langsamen Jogging (7min/km) beispielsweise verbrennt ein 80kg schwerer Mann in einer Stunde rund 700kcal, eine 60kg schwere Frau rund 500kcal. Im mittleren Tempo (5min/km) sind es 1.000/750kcal. Gönnt man sich als Belohnung nach dem Sport eine Tafel Schokolade (ca. 550kcal) oder eine 200g Tüte Kartoffelchips (ca. 1.000kcal), hat man den Kalorienverbrauch schnell übertroffen.

Vergessene Kalorien

Um abzunehmen, muss man mehr Kalorien verbrauchen als man zu sich nimmt. Ein großes Problem ist, dass sich viele Menschen nicht bewusst sind, wie viel sie über den Tag verteilt neben den Hauptmahlzeiten wirklich essen. Hier mal einen Keks, da mal ein paar Gummibärchen, eine Flasche Cola oder Eistee bei der Arbeit und auch der Zucker im Kaffee wird oft vergessen, wenn man sich Gedanken über seine eigene Ernährung macht und sich wundert, warum man nicht abnimmt. Über die Zeit summieren sich die versteckten Kalorien zu einem ganz schönen Berg. Um wirklich herauszufinden, wie viel man über den Tag verteilt isst, sollte man zumindest eine Woche lang genau ein Ernährungstagebuch führen und ganz genau auflisten, was man zu sich nimmt. Nur so kann man wissen, ob der Kalorienkonsum nicht doch höher ist, als man eigentlich gedacht hat.

Das Alter…

Ein anderer Faktor, der vielen nicht bewusst ist, ist das Alter. Je älter wir werden, desto schwieriger ist es abzunehmen. Zum einen beginnt der Körper, ab dem 30. Lebensjahr, Muskeln abzubauen. Da Muskeln aber auch im Ruhezustand Energie verbrauchen, sinkt auch langsam der Grundbedarf an Kalorien. Gleichzeitig sinkt der Hormonspiegel, bei Frauen wird weniger Östrogen produziert und bei Männern weniger Testosteron. Dadurch sinkt ebenfalls der Grundumsatz. In verschiedenen Studien, so berichtet die Deutsche Gesellschaft für Endokrinologie, konnte bereits nachgewiesen werden, dass rund 40 Prozent der übergewichtigen Männer unter einem Testosteronmangel leiden. Wenn der Körper nun weniger Sexualhormone produziert, steigt auch die Wahrscheinlichkeit, dass man Gewicht zulegt. Weiter verliert der Körper im Lauf der Zeit die Fähigkeit, auch bei einer Diät, Gewicht abzubauen, berichtet das Wissenschaftsmagazin „Focus“.

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