Guten Hunger – Verändert Sport den Appetit? thinkstockphotos.de

Guten Hunger – Verändert Sport den Appetit?

  • Christian Riedel
Sportler ernähren sich in der Regel etwas anders als Nicht-Sportler. Das liegt zum einen am anderen Nährstoffbedarf, zum zweiten oft daran, weil Sportler ein anderes Verständnis von Ernährung haben, zum dritten kann es aber auch sein, dass Sport den Appetit verändert.

Sport und Hunger beeinflussen sich gegenseitig. Allerdings fällt das bei jedem Menschen unterschiedlich aus. Während die einen nach dem Training kaum einen Bissen hinunter bekommen, würden die anderen am liebsten direkt mindestens eine ganze Tafel Schokolade futtern und hätten danach immer noch Hunger. Während bei den einen das Hungergefühl durch Sport unterdrückt wird, wird bei den anderen der Appetit angeregt. Es gibt auch eine dritte Gruppe, bei denen kein direkter Einfluss von Sport auf das Hungergefühl festzustellen ist. Da ist es auch kein Wunder, dass wissenschaftlich noch kein direkter Zusammenhang zwischen Bewegung, Hunger und Appetit bzw. kein einheitlicher Einfluss von Sport auf den Haushalt von Sättigungs- und Hunger-Hormonen festgestellt werden konnte.

Teilweise hängt es auch von der Sportart ab, wie der Hunger beeinflusst wird. Während einem beim Skifahren vielleicht schon nach kurzer Zeit der Magen knurrt, verausgabt man sich beim Fußball so sehr, dass man auch noch Stunden nach dem Kicken keinen Bissen hinunter bekommt. Dass man auf unterschiedliche Sportarten unterschiedlich reagiert, ist ganz normal. Oft haben Sportler nach einer sehr intensiven Belastung mehrere Stunden keinen Hunger, weil der Körper möglicherweise noch keine Energie für die Verdauung zur Verfügung hat und deshalb kein Hungergefühl aussendet. Das muss aber nicht bei allen der Fall sein. Hier hilft nur ausprobieren, wie man selber auf die verschiedenen Belastungen reagiert. Die Frage ist, welche Erkenntnisse jeder für sich daraus ziehen kann.

Regeneration


Gerade bei Leistungssportlern ist die Ernährung oft ein entscheidender Faktor. Aber auch bei Hobbysportlern hängen Wohl und Wehe des Trainingserfolgs zumindest teilweise von der Ernährung ab. Wer Sport treibt, hat einen erhöhten Energiebedarf. Zudem braucht der Körper Eiweiß, um Muskeln zu reparieren und aufzubauen. Entsprechende Proteine sollte man am besten schon direkt nach dem Krafttraining zu sich nehmen, damit der Organismus direkt mit den Aufbauprozessen beginnen kann. Sendet der Körper aber kein Hungersignal, weil man sich beispielsweise zu stark belastet hat oder grundsätzlich nach dem Sport nichts isst, verpasst man diese Chance, die Regenration früher einzuleiten.

Abnehmen


Wer beim Sport eher abnehmen will, kann zumindest etwas auf den Nachbrenneffekt setzen. Das heißt, dass 1-2 Stunden nach dem Sport die Fettverbrennung noch etwas erhöht ist. Nimmt man aber direkt nach dem Sport Kohlenhydrate zu sich, verbrennt der Körper diese statt des Fetts und der Nachbrenneffekt verpufft.

Schlafen


Wenn man außerdem weiß, dass man nach dem Sport keinen Hunger hat, sollte man sein Training so legen, dass das Abendessen vom Hungergefühl nicht beeinflusst wird. Wenn man beispielsweise erst um 19Uhr trainiert, nach dem Sport zwei Stunden keinen Hunger hat, würde man erst gegen 22Uhr sein Abendessen einnehmen. Das kann den Magen so beeinflussen, dass man nicht einschlafen kann. Hier sollte man dann entweder vor dem Training etwas essen, nachts nur noch etwas Leichtes zu sich nehmen oder sein Training, wenn möglich, etwas vorverlegen, damit der Schlaf nicht beeinträchtigt wird.

Kontakt

Copyright © 2017 netzathleten