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Insulin – Dein Feind und Helfer

  • Marco Heibel
Das Speicherhormon Insulin spielt eine entscheidende Rolle bei der Frage, ob wir zu- oder abnehmen. Wer seinen Insulinspiegel im Griff hat, kann auch mit minimalem Sportpensum tolle Abnehmerfolge verbuchen.

Simpel ausgedrückt, nehmen wir zu, wenn wir mehr Energie aufnehmen als unser Körper benötigt. Und da der Körper nicht verschwenderisch ist, wird alle überschüssige Energie in Form von Fettpölsterchen eingelagert für die nächste Hungersnot. Eine solche ist zumindest in unserer Überflussgesellschaft selten, weswegen immer mehr Menschen einen “Wohlstandsbauch“ mit sich herumtragen.

Möchte man einen speziellen Faktor bei der Gewichtskontrolle herausgreifen, kommt man am Insulin nicht vorbei: Nach jeder Mahlzeit steigt der Blutzuckerspiegel im Körper, und zwar in Relation zur gerade aufgenommen Menge Glukose. Um den Blutzuckerspiegel wieder zu senken und die aufgenommene Energie optimal zu nutzen, schüttet der Körper nun in ähnlichem Maße Insulin aus. Insulin ist ein Speicherhormon, das den Zucker aus der Blutbahn ins Zellinnere einlagert. Dieser Prozess ist lebenswichtig und unverzichtbar; nicht umsonst müssen sich Diabetiker regelmäßig Insulin spritzen.



Problematisch für die schlanke Linie wird es jedoch, wenn der Insulinspiegel immer auf einem hohen Level ist. Denn Insulin behindert die Fettverbrennung: Solange der Insulinspiegel oben ist, bleiben die Fettzellen unangetastet. Erst wenn der Insulinspiegel wieder fällt, greift der Körper vermehrt auf freie Fettsäuren zurück, um seinen Energiebedarf zu decken.

Den Insulinspiegel kontrollieren


Wer abnehmen möchte, muss also seine Insulinausschüttung kontrollieren. Komplexe Kohlenhydrate statt Einfachzucker sorgen zwar ebenfalls für einen Anstieg des Insulinspiegels, allerdings steigt die Kurve weniger steil an. Auch Heißhungerattacken bleiben so aus. Generell ist es hilfreich, zwischen den Mahlzeiten mindestens vier Stunden nichts zu essen und sich dann wieder satt zu essen. In der Zwischenzeit konnte der Insulinspiegel absinken und die Fettverbrennung auf Hochtouren laufen. Den größten Nutzen kannst Du aber über Nacht ziehen: Indem Du am Abend die Kohlenhydrate reduzierst oder ganz weglässt, kann der Körper über Nacht dank des niedrigen Insulinspiels kräftig Fett verbrennen.

Insulinausschüttung: Nur ein Baustein beim Abnehmen


Natürlich ist der Insulinspiegel nicht das Alleinseligmachende – wer bei seinen drei Mahlzeiten doppelt so viele Kalorien zu sich nimmt wie er verbraucht, kann sich auch von einem niedrigen Insulinspiegel in der Zwischenzeit nicht viel kaufen – doch in Kombination mit einer ausgewogenen Nahrungsaufnahme und der Taktik, auf drei Mahlzeiten am Tag zu setzen, kann die Kontrolle des Insulinspiegels Deine Abnehmerfolge deutlich unterstützen.

Damit diese Taktik auch aufgeht, solltest Du Dir beim Essen Zeit nehmen und nach Möglichkeit nicht vor dem Fernseher oder Computerbildschirm essen. Wer langsam und mit Genuss isst anstatt zu schlingen, kann sich außerdem das Sättigungsgefühl zunutze machen. Dieses setzt erst nach 10 bis 15 Minuten ein. Wer sein Essen herunterschlingt, hat dann unter Umständen schon mehr zu sich genommen, als zur Sättigung nötig ist – und auch noch unnötig Kalorien aufgenommen und seinen Insulinspielgel in die Höhe getrieben.

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