Deutsche Wakeboarder räumen bei Europameisterschaft in Finnland richtig ab Hoch Zwei

Deutsche Wakeboarder räumen bei Europameisterschaft in Finnland richtig ab

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Dass bei einer Europameisterschaft großer Sport geboten wird, überrascht kaum. Was aber die Weltspitze der Rider am zweiten Tag der Cable Wakeboard EM im finnischen Ukkohalla in den Open Kategorien ablieferten, war kaum vorstellbar.

Bereits in den Semi Finals der Cable Wakeboard Europameisterschaft 2009 am frühen Vormittag wurde deutlich, wie eng die Weltspitze im Wakeboarden zusammengerückt ist. Das liegt zum einen daran, dass von den aktuellen Top 10 in der Welt neun Fahrer in Ukkohalla am Start sind, zum anderen sind einige Fahrer aus den Junioren Kategorien in die Königsklasse der Open aufgestiegen und machen es den etablierten Fahrern nicht gerade leicht. So rollen Rider wie der Deutsche Dominik Gührs das Feld gerade von hinten auf und steigen von Competition zu Competition in der Weltrangliste weiter auf.

Die deutschen Wakeboarder überzeugten bei der Cable Wakeboard EM in Ukkohalla insgesamt mit einer geschlossenen Teamleistung. Doch auch hier wechselte die Stimmung permanent. So lagen Enttäuschung und Freude nahe zusammen. Der amtierende Weltmeister Moritz Petri hatte gleich zwei Mal Pech und stürzte in beiden Läufen. Das gewählte Risiko war zu hoch. Etwas taktierender hätte er eventuell den Einzug ins Finale klarmachen können. Moritz zog es vor, voll auf Angriff zu fahren und scheiterte.

Ähnliches Schicksal ereilte Nick Lewis (D). Er stürzte ebenfalls in beiden Läufen. Vielleicht lag es daran, dass er mit einem geliehenen Board starten musste, da die Fluggesellschaft sein Board nicht nach Finnland nachsenden konnte. Für jeden Fahrer eine mittlere Katastrophe. Ein weiteres tragisches Ereignis ereilte Mike Hilgers bei einem Skateboard Trick auf der nahegelegenen Halfpipe, die er außerhalb des Wettkampfgeschehens nutzte. Seine Verletzungen wurden im örtlichen Krankenhaus untersucht - Schulter ausgekugelt und Bänder gerissen - dies bedeutete gleichzeitig das vorzeitige Aus für ihn bei der diesjährigen Cable Wakeboard EM.

Marie Lehmann (FRA) die vorgestern schwer gestürzt war, konnte heute schon wieder lachen und fieberte mit ihren Teamkollegen den Finals entgegen. Doch bevor die Helden im Cablewakeboarden am Zug waren, mussten die Wakeskater raus aufs kristallklare finnische Wasser. Bei ihrer nun ersten offiziellen Europameisterschaft im Wakeskate zeigten die Boys wie es geht und begeisterten nicht nur die interessiert zuschauenden Wakeboarder. Respekt - war das einstimmige Credo dieser Vorstellung.

Das erste Gold in der Geschichte des Wakeskate ging an Lukas Süß aus Duisburg. Tim Schwiertz und Frederik Kuepper machten den Hattrick der Deutschen perfekt. Drei deutsche Fahrer auf dem Treppchen - was für eine Demonstration in dieser Kategorie. Bei den Open der Wakeskater gab es erneut Gold. Andy Kolb, der unumstritten als der beste Wakeskater in der Welt gilt, holte sich verdient den Titel mit einem Punkteabstand von 10 Punkten.

Kurz vor 4 Uhr waren die Wakeboarder wieder an der Reihe. Bei den Masters Men verteilten sich die EM Medaillen wie folgt: Platz 1 sicherte sich mit 81,00 Punkten Loice Le Bras (FRA) und verwies somit Florian Keim (D) und Hermann Emmer aus Österreich auf die Plätze 2 und 3.

Bei den Junior Ladies war alles offen. Hier konnte alles passieren. Glückliche Gewinnerin war am Ende Sophia Marie Reimers die im 2. Lauf den Sprung auf Platz 1 meisterte. Silber ging an Mayanka Jansen (NL) die lange Zeit wie die Siegerin aussah. Tor Young konnte sich Bronze sichern.

Die erste dicke Überraschung des Tages bei der Europameisterschaft lag bei den Damen in der Luft. Maxine (NL) lag nach dem ersten Run nur auf Platz 2. Im zweiten Lauf spielte sie ihre ganze Klasse aus und verwies Kirsteen Mitchell (GBR) und Stephanie Caller (GBR) auf die Plätze.

Was bei den Open Men im Anschluss passierte, war der bei der Wakeboard EM erwartete Kampf der Giganten. Schnelligkeit und Kürze der Intervalle in denen Tricks mit höchstem Schwierigkeitsgrad gezeigt wurden war nicht mehr zu toppen.

Kein leichter Job für die Judges rund um Chiefjudge Tibor Althans (D). George Newell (GBR), Maximilian Gerth (D) und Sebastiaan Huizinga (NL) waren die weiteren permanenten Judges. Mobe5, Toeside Frontside900, Double - sbaned waren nur einige der Invert Tricks die hier wie am Fließband abgerufen und präsentiert wurden und die Stimmung mächtig anheizten.

Das beeindruckte sogar finnische Stars der Snowboard Szene wie Eero Ettala (European Rider of the Year), sowie weitere 20 Top Snowboarder und Rookies aus Finnland die mit ihm angereist waren.

Doch der Höhepunkt folgte unmittelbar danach. Die Open Men Kategorie versetzte die Menge bei der Wakeboard EM in wahre Ekstase und die Zugriffe auf den Online TV Kanal stiegen schlagartig an.

Dominik Gührs (D), Nick Davies (GBR), Mike Ketellapper und Steffen Vollert (D) schenkten sich nichts. Vor dem zweiten Lauf war alles möglich. Nick hatte die beste Ausgangs Position, denn er durfte als letzter aufs Wasser. Somit hatte er die Übersicht was er in seinem letzten Lauf abliefern musste.

Mike Ketellapper schob sich kurzfristig nach verpatztem 1. Lauf auf Platz 2 vor. Am Ende landete er auf Rang 3. Nick Davies stürzte im 2. Lauf und konnte nicht mehr kontern - es blieb ihm nur der undankbare vierte Platz. Steffen Vollert verlor seine Führung und musste sich mit Platz 2 zufrieden geben. Dominik Gührs setzte um, was er in der laufenden Saison bereits angedeutet hatte. Er sicherte sich die Goldmedaille und 600 Punkte für die Weltrangliste mit einem traumhaften 2. Run.

Damit war die Goldmedaille in der Teamwertung für das Deutsche Team gesichert. Großbritannien belegte vor den Niederländern Platz 2. Insgesamt gewann das deutsche Team bei der Cable Wakeboard EM in Finnland acht Mal Gold, fünf Mal Silber und zwei Mal Bronze. Ein beeindruckendes Ergebnis!

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