Der Weg ist das Ziel – Das VAUDE Skitouren Opening netzathleten.de/Derk Hoberg

Der Weg ist das Ziel – Das VAUDE Skitouren Opening

  • Derk Hoberg
Die Bergwelt auch im Winter ungestört genießen – beim Skitouring ist das noch möglich. Fernab von überfüllten Pisten, durch verschneite Wälder hindurch, aus eigener Kraft hinauf auf den Berg. Der Bergsportausrüster Vaude veranstaltete das erste Skitouren Opening im Kleinwalsertal und die netzathleten waren dabei.

Das Wetter zeigte sich zu Beginn des ersten Vaude Skitouren Openings von seiner allerbesten Seite. Es herrschte mächtig Trubel im und vor dem Walserhaus, kurz bevor es also auf meine erste Skitour gehen sollte. Bisher betrachtete ich Tourengeher ausschließlich aus dem Lift, wie sie sich langsam einem Gipfel näherten, nun war ich bald einer von ihnen. Schnell noch das Lunchpaket abgeholt und dann zur Einsteigergruppe, die schon versammelt vor dem Tagungszentrum wartete. Alles war perfekt organisiert. Eingeteilt in verschiedenen Kleingruppen ging es dann zum Startpunkt der jeweiligen Tour. Mit dabei waren auch die Gewinner unseres netzathleten-Adventskalenders, Steffi Menter und David Lux, die ebenfalls gespannt auf das Touring waren.

Volles Programm

Hirschegg im Kleinwalsertal (Österreich) war der Ort, an dem das Abenteuer stattfand. Zahlreiche Einsteiger, die, genau wie ich, nie zuvor eine Skitour absolviert hatten, nutzten das Angebot der Firma Vaude. Die insgesamt rund 100 Teilnehmer – das Event war komplett ausgebucht – bekamen für 139 Euro einiges geboten: Vier Bausteine, von denen man zwei auswählen konnte, wurden allen Könnensstufen gerecht.

Die einzelnen Bausteine

Vom Einsteigerkurs bis hin zur Bergtour für Fortgeschrittene, Lawinenkunde und ein Technik- und Taktiktraining für das Tiefschneefahren reichte die Palette. Zusätzlich konnte Tourenausrüstung von Vaude und verschiedene Tourenski von der Fritschi Swiss AG und Edelrid getestet werden. Auch die bei einer Skitour unverzichtbaren Lawinenverschüttetensuchgeräte (LVS) wurden zur Verfügung gestellt. Es mangelte folglich an nichts, was eine erfolgreiche Tour erfordert.

Abgerundet wurde das Programm durch die gemeinsamen Abendessen aller Teilnehmer im Walserhaus, dem Veranstaltungszentrum. In dessen Anschluss gab es jeweils noch interessante Vorträge zu hören. Zum Thema Lawinen, schilderte Bergführer Robert Monz deren Gefahren und Ursachen. Tags zuvor zeigte Extrembergsteiger Stephan Keck eine außergewöhnliche Diashow mit Bildern seiner spannenden Expeditionen.

Die Organisatoren von Seiten Vaude, Markus Liebe und Falco Ruppert, hatten sich mächtig ins Zeug gelegt. Vor Ort wurde die Veranstaltung von Wolfi Schmid realisiert. Der Leiter der Alpinen Wintersportschule Oberstaufen hatte für den reibungslosen Ablauf gesorgt und nahm sich den Wünschen und Nöten der Teilnehmer an. Nahezu alle Altersklassen hatten das Wochenende gebucht und kamen voll auf ihre Kosten. Das war deutlich an den müden, aber sehr zufriedenen Gesichtern beim abendlichen Beisammensein zu erkennen.

Auf Seite zwei geht es um Lawinenkunde und den restlichen Aufstieg. In unserem Video haben wir für Euch einige Stimmen vom Vaude Skitouren Opening gesammelt und Impressionen des Einsteigerkurses zusammengestellt. Überzeugt Euch selbst, wie viel Spaß eine solche Tour machen kann!


Lawinenkunde vom Bergführer

Erfahrene Bergführer aus Deutschland und Österreich leiteten die verschiedenen Kurse. Auf kompetente und unterhaltsame Art vermittelten sie ihr Wissen und gaben beispielsweise Tipps beim Anlegen der Felle, die für den Aufstieg unter die Ski geschnallt werden. Die Felle verhindern das Zurückrutschen und werden vor der Abfahrt durch den Tiefschnee wieder entfernt. Ferner informierten die staatlich geprüften Bergführer die Teilnehmer über die Handhabung der LVS-Geräte und erklärten, wo der Lawinenbericht veröffentlicht wird und wie man ihn liest.

Lauschte man ihren Ausführungen, wurde schnell klar, warum man als Anfänger nie ohne fachkundige Begleitung auf Tour gehen sollte. Lawinenkunde ist eine Wissenschaft für sich. Zu viele Faktoren spielen dabei eine Rolle, als dass man ohne Erfahrung die Lage auf den verschneiten Berghängen einschätzen kann. Wind, Sonneneinstrahlung, Gewichtsbelastung – all das kann Lockerschneelawinen und Schneebretter auslösen, die dann für den Tourengeher zur tödlichen Gefahr werden (In Kürze werden wir Euch hier noch genauer über die Gefahren von Lawinen informieren).

Die Pulverschneeabfahrt wartet

Bei unserem Aufstieg ging es durch verschneite Wälder und Hänge. Kleinere Felsformationen säumten den Weg. Hoch oben warteten die Gipfel, die schon in der Sonne leuchteten. Nach dem anstrengenden Aufstieg, der jedoch nicht so kraftraubend war, wie ich anfangs dachte, wird man belohnt mit der Aussicht ins Tal und anschließenden Abfahrten durch den herrlichen Pulverschnee. Es ist das Sahnehäubchen der Tour, ohne Zweifel. Dennoch genießt man auch den Weg nach oben. Schließlich hat man ausreichend Gelegenheit, die umliegenden Gipfel und Felsformationen zu genießen. Wie sagte unser Bergführer Christian so treffend? „Der Weg ist das Ziel!“

Das Vaude Skitouren Opening war ein voller Erfolg. Neben dem Naturerlebnis und der wohltuenden Stille, fern von den Liften der Skizentren, lernt man gleichzeitig wissenswertes über die Bergwelt. Die Bergführer gestalten einen mühsamen Aufstieg unterhaltsam – irgendwie haben die meisten unter ihnen auch ein gewisses Talent zum Entertainer. Für mich haben sich die Mühen des Aufstiegs gelohnt. Die Erfahrung ist eine ganz andere und vor allem intensivere als beim alpinen Skifahren. Auch die Veranstalter waren mehr als zufrieden. Schon jetzt steht fest, dass es 2011 zu einer Neuauflage dieses Events kommen wird.

Derk Hoberg

 

Kontakt

Copyright © 2017 netzathleten