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Die größten Sport-Comebacks - Teil 1

  • Marco Heibel
Anlässlich des Beinahe-Comebacks von Michael Schumacher haben die netzathleten einmal im Archiv gekramt und sind auf viele bemerkenswerte Comebacks in der Geschichte des Sports gestoßen. So viele, dass ein einziger Artikel nicht ausreicht, um diesem Thema gerecht zu werden.

Das englische Wort „Comeback“ kann vieles bedeuten, zum Beispiel „Erholung“ oder „Neuanfang“, aber eben auch ganz simpel „Rückkehr“ oder gar „Wiederaufstieg“. Letztere Bedeutung haben wir zu Grunde gelegt für folgende Auflistung. Es handelt sich hierbei nicht um ein Ranking – wer kann sich schon anmaßen zu bewerten, dass die Person X ein größeres Comeback hatte als die Person Y? Auch werdet Ihr möglicherweise den einen oder anderen Namen in dieser Liste vermissen. Das liegt daran, dass wir uns selbst ein Limit setzen wollten. Und 10 ist dafür nun einmal eine gute Zahl. Die ersten fünf (in alphabetischer Reihenfolge) liefern wir Euch nun, die anderen fünf folgen in Kürze.



Die nachfolgenden Sportler haben gemeinsam, dass sie lange „weg vom Fenster“ waren – sei es, weil sie schon einmal ihren Rücktritt erklärt hatten, gesundheitlich lange außer Gefecht gesetzt waren oder durch eine tiefe Formkrise gegangen sind – um dann noch einmal ein Ausrufezeichen zu setzen.

Muhammad Ali (Boxen)


Der Olympiasieger im Halbschwergewicht von Rom holte sich 1964 gegen Sonny Liston den Schwergewichts-WM-Titel bei den Profis. Ali bestach durch seine Leichtfüßigkeit und seine große Klappe und blieb drei Jahre lang ungeschlagen. Seinen WM-Titel verlor er trotzdem, weil er den Kriegsdienst in Vietnam verweigerte.

Erst 1970 durfte Ali wieder in den Ring steigen. Es folgten wechselvolle Jahre und große Kämpfe, u.a. eine Niederlage gegen Joe Frazier im „Kampf des Jahrhunderts“, ehe sich Ali 1974 im legendären „Rumble in the Jungle“ gegen den bis dato unbesiegten George Foreman den Titel zurückholen konnte. Weitere große Siege und Niederlagen folgten (z.B. der „Thriller in Manila“, wieder gegen Frazier), ehe Ali – mittlerweile bereits von der Parkinson-Krankheit betroffen – 1981 seine große Karriere beendete.

Lance Armstrong (Radsport)


Dass der Rekordsieger der Tour de France in dieser Liste auftaucht, mag einige überraschen – begleiteten ihn doch fast seine gesamte Karriere lang Doping-Gerüchte. Nichtsdestotrotz hat auch Lance Armstrong ein großes Comeback geschafft: das vom Krankenbett zurück in den Spitzensport. 1996 war der Weltmeister von 1993 an Hodenkrebs erkrankt, seine Überlebenschancen wurden von Ärzten bestenfalls mit 50:50 taxiert.

Dennoch besiegte Armstrong den Krebs und kehrte 1999 mit einem Paukenschlag in den Radzirkus zurück: Er, der vor seiner Erkrankung eher ein bulliger Klassikerjäger war, hatte sich mittlerweile zum leichtfüßigen Rundfahrer entwickelt und konnte die Tour de France bis zu seinem Rücktritt 2005 siebenmal in Folge gewinnen. In diesem Jahr kehrte der einstige „Tourminator“ noch einmal zurück und schaffte es im Alter von 37 Jahren als Dritter abermals auf das Treppchen in Paris.

Birgit Fischer (Kanu)


Deutschlands erfolgreichste Olympionikin (8mal Gold, dazu 27 WM-Titel) konnte auch im „hohen“ Kanualter von ihrem Sport nie ganz lassen. Mehrfach erklärte sie ihren Rücktritt vom Rücktritt und gewann bei jeder ihrer sechs Olympiateilnahmen zwischen 1980 und 2004 (1984 in Los Angeles fehlte sie wegen des Boykotts der sozialistischen Länder) mindestens eine Goldmedaille. 2007 zog die damals 45-jährige sogar ein abermaliges Comeback und eine Teilnahme an den Olympischen Spielen in Peking in Erwägung, verwarf diesen Plan jedoch aus Zeitmangel. Dafür holte dann eben ihre Nichte Fanny stellvertretend Gold für die Fischer-Familie.

George Foreman (Boxen)


Nein, George Foreman ist nicht nur für seine elektrischen Grills bekannt. Er war auch ein exzellenter Boxer. Zwar verlor er 1974 im bereits erwähnten „Rumble in the Jungle“ seinen Schwergewichtstitel an Muhammad Ali, schaffte es jedoch 1994 gegen Michael Moorer noch einmal Weltmeister zu werden. Bemerkenswert dabei: Mit seinen 45 Jahren war er der älteste Boxer, dem dieses Kunststück je gelang. In seinem nächsten Kampf wurden er – und sein damaliger Gegner Axel Schulz – auch hierzulande bekannt: Foreman gewann gegen den Nobody aus Deutschland nur sehr umstritten nach Punkten und legte daraufhin lieber seinen Titel nieder als noch einmal gegen Schulz zu boxen. Kultstatus hat Foreman, der mit 1999 mit 50 Jahren beinahe noch einmal gegen die gleichaltrige Boxlegende Larry Holmes angetreten wäre, aber immer noch.

Michael Jordan (Basketball)


Auch „His Airness“, der wahrscheinlich beste Basketballer aller Zeiten, zählt zu den großen Comebackern. Der Mann, der gefühlt so ziemlich jeden NBA-Rekord hält, erklärte auf dem Zenit seines Schaffens im Jahre 1993 (nach dem dritten NBA-Titelgewinn in Folge mit den Chicago Bulls) seinen Rücktritt vom Basketballsport. Kurz zuvor war sein Vater, der sich stets gewünscht hatte, dass Michael Baseballspieler werden soll, ermordet worden. Jordan kam diesem Wunsch nach und heuerte bei den Chicago White Sox bzw. deren Farm-Team Birmingham Barons an.

Ab Anfang 1995 trainierte er jedoch zunächst wieder heimlich bei seinen Bulls mit, ehe er im Frühjahr offiziell sein Comeback verkündete. In der Folge führte er Chicago zwischen 1996 und 1998 abermals zu drei Meisterschaften in Folge, ehe er seinen (vermeintlich) endgültigen Rücktritt bekannt gab. Doch Jordan konnte es nicht lassen und kehrte 2001 im Alter von 38 Jahren noch einmal auf die NBA-Bühne zurück. Bis 2003 erreichte er mit den Washington Wizards durchaus respektable Ergebnisse, konnte jedoch altersbedingt nicht mehr ganz an die Leistungen der Vergangenheit heranreichen.

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