Von der Schulbank ins Olympiafinale getty images

Von der Schulbank ins Olympiafinale

  • Anja Rau
Großer Erfolg für die deutschen 3000m-Hindernisläuferinnen Gesa Felicitas Krause und Antje Möldner-Schmidt: Im Finale kamen beide Athletinnen unter die besten Acht der Welt. Ein Erfolg, für den der Grundstein in den Eliteschulen des Sports gelegt wird.

„Der Sport ist meine große Leidenschaft“, sagt Hindernisläuferin Gesa Felicitas Krause. „Ich hatte immer den Ehrgeiz, mich zu steigern.“ Wie viele junge Leistungssportler stand auch die 20-Jährige im Teenageralter vor der Entscheidung: Leistungssport oder volle Konzentration auf Schule und Karriere? „Viele Talente entscheiden sich leider gegen den Sport“, stellt Andreas Dittmer, dreifacher Olympiasieger im Kanu und Vertreter des Deutschen Sparkassen- und Giroverbands, dem Hauptförderer der Eliteschulen des Sportes in Deutschland, fest. „Das ist schade, denn in einem idealen Umfeld ist es durchaus möglich, Schule und Sport unter einen Hut zu bringen. Die Eliteschulen des Sports in Deutschland sind da der perfekte Partner, weil dort Leistungssportler optimal auf ihre Karriere vorbereitet werden.

104 der 392 deutschen Olympiateilnehmer in London 2012 sind aktuelle oder ehemalige Schüler der 39 Eliteschulen des Sports in Deutschland. Unter ihnen auch die deutschen Hindernisläuferinnen Antje Möldner-Schmidt und Gesa Felicitas Krause: Die Potsdamerin Möldner-Schmidt wechselte in der siebten Klasse auf die Eliteschule des Sports in Potsdam, Krause entschied sich nach der Mittleren Reife, ihr Abitur auf der Eliteschule des Sports in Frankfurt am Main zu absolvieren.

„Ich war 15, als ich das Angebot bekam, auf das Sportinternat zu gehen“, sagt Krause. „Das war absolut richtig, diesen Schritt zu machen. Denn das Sportinternat war für mich das richtige Umfeld, um mich weiterzuentwickeln. Ohne diese Schule wäre eine Olympiateilnahme unmöglich gewesen“, ist sich Krause sicher. „Ich konnte morgens trainieren und habe für Wettkämpfe und Trainingslager frei bekommen.“ Aber: Sie hatte dafür auch Unterricht in den Ferien und paukte in jeder freien Minute – selbst bei Meisterschaften und Lehrgängen. Ein Spagat, der ihr gut gelang: Im vergangenen Jahr wurde sie als Eliteschülerin des Sports 2011 für ihre herausragenden schulischen und sportlichen Leistungen ausgezeichnet: Krause hatte neben ihrem Abitur (Abschlussnote: 2,1) auch die U-20-Europameisterschaften im Hindernislauf für sich entschieden und bei der Leichtathletik-WM in Daegu einen sensationellen neunten Platz belegt.

Nach ihrem „sensationellen Ergebnis“ von London, wird Krause im Herbst ihr Marketing-Management-Studium beginnen. „Ich bin sehr ehrgeizig. Die Doppelbelastung pusht mich“, sagt die 20-Jährige. „Die Hochschule hat mir zugesichert, dass sie meine sportlichen Pläne voll und ganz unterstützen wird. So kann ich mich optimal auf mein nächstes Ziel vorbereiten: die Olympischen Spiele Rio 2016. Noch fehlt mir ein Stückchen zur Weltspitze. Ich hoffe, ich habe die Kraft, mich an diese heranzuarbeiten. Mein Wille ist auf jeden Fall da.“

 

Quelle: DOSB-PRESSE
Der Beitrag von Julia Feldhans erschien im Newsletter „Olympische Momente“, den die Medienfabrik in London täglich für die Gäste des Deutschen Hauses im Museum of London Docklands produzierte.

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