Stubai statt Dubai – Erlebnisskifahren auf dem Stubaier Gletscher! Stubaier Gletscher

Stubai statt Dubai – Erlebnisskifahren auf dem Stubaier Gletscher!

  • Derk Hoberg
Abfahrten mit einer Gesamtlänge weit jenseits der 100 Kilometermarke und eine Fläche von mehr als 700 Hektar machen den Stubaier Gletscher zum größten Gletscherskigebiet Österreichs. Und dass die sympathische Alpenrepublik hinsichtlich großer Skigebiete alles andere als spärlich ausgestattet ist, dürfte schon seit geraumer Zeit hinreichend bekannt sein.

Der Stubaier Gletscher ist aber nicht nur auf dem Papier ein Skigebiet der Superlative. Um sich ein reales Bild der enormen Ausmaße dieses Skigebietes zu machen, sollte man unbedingt einmal den weißen Untergrund vor Ort betreten und dabei auch gleich seinen staunenden Blick in die Ferne schweifen lassen.


Und genau das haben wir getan. Eines schönen Novembersamstages sind wir dem Ruf des Berges gefolgt und haben uns aufgemacht, das gigantische Skigebiet mal auf Herz und Nieren zu testen.

Panoramablick auf 3000 Metern

Bereits auf dem Weg zur Talstation lassen sich die Ausmaße des Skigebiets in Ansätzen erahnen: Der Transferbus holt uns auf dem großflächigen Parkplatz ab und nach einer kurzen Tour vorbei an drei weiteren, bereits vollen Parkplätzen dieser Größe werden die Tickets gekauft und das Vergnügen kann beginnen. Anfangs lässt uns die große Menschenmasse kurz an dem bedenkenlosen Vergnügen zweifeln, doch wird sich diese Masse später noch auf die vielen verschiedenen Pisten verteilen. Die Gondel befördert uns recht zügig von der Talstation auf knapp 1750m Höhe zum Gipfel. Auf weit über 3000 Metern Höhe wird uns zwar der Temperaturunterschied zur Talstation und erst recht zum Abfahrtsort München deutlich vor Augen geführt, doch tröstet mindestens genauso schnell der fantastische Panoramablick.


Nachdem wir diesen Blick kurz auf uns wirken haben lassen, ist es nun an der Zeit, die weiträumigen Abfahrten in Angriff zu nehmen. Diese sind im gesamten Skigebiet insgesamt deutlich über 100 Kilometer lang und so zweifelt keiner daran, dass am heutigen Tag keine Langeweile aufkommen wird. Viel eher reicht die Zeit nicht aus, um alle verfügbaren Pisten zu testen, hierfür sollte man sich eher einen einwöchigen Aktivurlaub gönnen.


Die Pisten sind gut präpariert und vor allem in Gipfelnähe angenehm breit, überhaupt scheint hier für jeden Typus Skifahrer die richtige Pistenlandschaft dabei zu sein. Ein gelungener Mix aus relativ einfachen Abfahrten wie der „Comfortpiste“ für Anfänger und Senioren, anspruchsvolleren Strecken und größeren Abschnitten für die Experten, wie beispielsweise einige Buckelpisten, ist auf dem Stubaier Gletscher anzutreffen. Zudem hält man hier diverse Specials für den passionierten Wintersportler bereit: Der Wettkampftyp kann sich beispielsweise bei der Anmietung der „permanenten Rennstrecke“ mit seinen Freunden messen oder die Skier auf der „Geschwindigkeitsmessstrecke“ einfach mal laufen lassen. Zudem gibt es auch noch eine Gletscherloipe und ein Alpinzentrum, hier dürfte also wirklich für jeden etwas dabei sein!

Moreboards Stubai Zoo - Der Funpark

Natürlich sind auch einige Snowboarder und Freestyler unterwegs, diese ballen sich jedoch an einem bestimmten Punkt des Gletschers: Der „ Moreboards Stubai Zoo“ als Funpark des Skigebietes lässt uns für ein paar Momente aus dem Staunen nicht mehr herauskommen!
Ein Kicker reiht sich hier an den nächsten, und auch Rails und weitere Aufbauten, die jegliche Bedürfnisse eines waghalsigen Freestylers zu befriedigen wissen, sind hier in nicht unerheblicher Menge vorhanden. Wenn auch der Funpark uns nicht als temporäre Gäste zu begrüßen vermag, so zieht uns die „Show“, die die Boarder und Freestyler uns hier präsentieren, für ein paar Minuten in ihren Bann.
Eine beeindruckende Flugshow einer kleinen Gruppe von Snowboardern beschließt unser kurzes Zuschauergastspiel am Stubai Zoo und so nehmen wir im Anschluss wieder selbst Fahrt auf, um die zahlreichen Abfahrten auszukosten.


Die unzähligen Pistenverzweigungen sorgen für abwechslungsreiches Skivergnügen, und der gute Pistenzustand bleibt den ganzen Tag erhalten. Eisige Pisten sind uns an diesem Tag ein Fremdwort, stattdessen laden mehrere Tiefschneeabschnitte zum Powdern ein.
Den vielleicht noch etwas unerfahrenen „Gletschertouristen“ unter uns sei gesagt, dass sich der gewaltige Höhenunterschied auch in einem recht großen Temperaturunterschied widerspiegelt und einem der Wind nachmittags auch gerne mal recht zügig um die Ohren pfeift. Aber wer wie wir mit der richtigen Kleidung unterwegs ist, dem sollte gemäß dem Motto „es gibt kein schlechtes Wetter, nur schlechte Kleidung“ auch nichts zustoßen.


Die Wartezeiten an den Liften sind gering und die Liftanlagen sind in einem ebenso guten Zustand wie die Pisten, die Beförderung geht bequem und zügig von statten, und über die vielen Sessellifte und die flachen Ausstiege sind nicht nur die Anfänger erfreut. Hat uns die große Menschenmenge nach unserer Ankunft am Parkplatz noch die ein oder andere Sorgenfalte ins Gesicht geschrieben, so ist an den Liftanlagen davon nichts mehr zu spüren: Die modernen Anlagen überzeugen nicht nur mit ihrer Geschwindigkeit, zumeist können auch sechs Leute gleichzeitig mit einem Sessel befördert werden. Manch einer von uns wünscht sich da ganz im Gegenteil das ein oder andere Mal eine kleine Schlange herbei, um kurz für die nächste lange Abfahrt zu regenerieren.


Genau aus diesem Grund freuen wir uns um 16 Uhr umso mehr auf die wohlverdiente Stärkung. Auf 2900 Metern (es geht übrigens noch höher, auf 3150m Höhe befindet sich mit der „Jochdohle“ das höchste Bergrestaurant Österreichs nur 60 Meter unter der Gipfelplattform „Top of Tyrol“) lassen wir es uns zum Ausklang so richtig gutgehen. Zu angenehmen Preisen kann man an der Bergstation Eisgrat österreichische Schmankerl sowie Standardgerichte verköstigen und zum geselligen Teil der Veranstaltung übergehen. Wer es noch geselliger mag, sollte die letzte Talfahrt der Bergbahn zwischen 16:30 und 17:00 nicht verpassen. Davor wird aber ausdrücklich gewarnt, und so sollte dem Après-Ski Vergnügen, wenn gewollt, nichts im Wege stehen. An der Talstation angekommen, wird hier sofort deutlich, dass das Stubai auch in dieser Hinsicht sehr viel zu bieten hat und die Party noch bis in die Nacht weitergehen wird.

Wir kommen wieder!

Alles in allem ein rundum gelungener Tag mit einem riesigen Angebot auf und abseits der Pisten, freundlichem Personal, und wenn das Wetter noch mitspielt, wie es bei uns glücklicherweise der Fall war, dann kann man sich kaum etwas Schöneres als dieses Skierlebnis vorstellen. Daher freuen wir uns auch schon jetzt auf ein Wiedersehen am Stubaier Gletscher, der von Innsbruck aus in einer dreiviertel Stunde zu erreichen ist.

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