Taube Zehen beim Radfahren - Ursachen und Maßnahmen Thomas Hölzl / pixelio.de

Taube Zehen beim Radfahren - Ursachen und Maßnahmen

  • Marco Heibel
Einige von Euch werden das folgende Phänomen kennen: Nach einer halben Stunde oder Stunde Radfahren fangen die Zehen an, taub zu werden. Das beeinträchtigt einen beim Fahren nur bedingt, ist aber alles andere als angenehm. Woher kommen die tauben Zehen, und was kann man dagegen tun?

Wer über taube Zehen klagt, sollte zunächst einmal ganz profan überprüfen, ob er nicht zu enge Schuhe trägt. Doch Spaß beiseite: In den meisten Fällen sind nicht die Radschuhe die Ursache, sondern die Radeinstellung.

Verengte Nervenbahnen Hauptursache für taube Zehen


Wer nicht optimal auf seinem Velo oder Mountainbike sitzt, verengt häufig seine Nervenbahnen. Die verlaufen durch den gesamten Körper, vom Kopf über die Wirbelsäule bis hin zu den Zehen und Fingerspitzen. Dabei haben die Nervenbahnen gewisse „Engstellen“ zu passieren, die gerade beim Sitzen auf einem Fahrradsattel zu den unangenehmen Taubheitsgefühlen führen können. Typische Engstellen sind Wirbelsäule, Knie sowie Fuß- und Zehengelenke.

Was tun bei tauben Zehen?


Die Lösung liegt oft in einer veränderten Radeinstellung. Vor allem Höhe, Vorschub, Sattelneigung und -breite haben einen immensen Einfluss auf die Sitzposition. Im Idealfall lässt Du Dein Rad von einem Biomechaniker einstellen. Ist Dir das zu teuer, kannst Du die Rahmendaten auch selber mittels der so genannten Hügi-Formel (Schrittlänge in cm x 0,88) ermitteln. Alternative: Stell Deine Ferse auf dem Pedal an der tiefsten Pedalposition (unterer Totpunkt) ab. Wenn du das Bein in dieser Position auf dem Sattel sitzend voll durchstrecken kannst, solltest Du zumindest auf der richtigen Höhe sitzen. Vorschub und Neigung sind oft eine Frage der individuellen Vorliebe und der gewünschten Sitzposition.



Mit dem passenden Werkzeug kannst Du während einer längeren Ausfahrt in Pausen immer wieder Details an der Einstellung verändern und Dich so an Deine Wohlfühlposition herantasten.

Bringen all diese Maßnahmen nichts, kann eine Einlegesohle helfen. Die solltest Du bei einem Biomechaniker oder Orthopädie-Schuhmacher anfertigen lassen. Das hat den Vorteil, dass Du ein individuell angepasstes Modell erhältst. Weiterer Vorteil von Einlegesohlen: Mittlerweile gibt es Exemplare, die nicht nur stützen, sondern auch die Kraftübertragung auf das Pedal verbessern. So verhinderst Du nicht nur Schmerzen, sondern wirst auch schneller.

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