Radsport erhöht Osteoporose-Risiko istockphoto.com/Kileman

Radsport erhöht Osteoporose-Risiko

  • Christian Riedel
Sieben Jahre lang beobachteten Jeanne Nichols und Mitchell Rauh die Knochendichte (bone mineral density = BMD) von 19 männlichen Radprofis und 18 männlichen Nichtsportlern. Sie veröffentlichten nun die Ergebnisse im National Strength and Conditioning Research.

Vor der Untersuchung mussten die Teilnehmer einen Fragebogen über ihre Gesundheit, ihre Trainingsgewohnheiten und ihre Ernährung ausfüllen. Dabei wurde besonders berücksichtigt, wie hoch der Kalzium-Anteil in der Ernährung ist. Zudem wurde unter dem Röntgengerät die Knochendichte der Probanden gemessen.

Ein Drittel mit Osteoporose

Wer nun denkt, dass die Entwicklung der Knochendichte bei den Sportlern positiver als bei den Nichtsportlern war, der irrt. Innerhalb des siebenjährigen Untersuchungszeitraums nahm die Knochendichte der Radfahrer deutlich stärker ab als bei den Nichtsportlern. Am Ende der Studie lag bei knapp 85 Prozent der Radler die Knochendichte im Bereich der Osteopenie (Vorstadium von Osteoporose). Bei der Kontrollgruppe hatten nur 50 Prozent eine deutlich niedrigere Knochendichte als zu Beginn der Untersuchung. 6 der 19 Radprofis litten später an Osteoporose. Bei den Nicht-Radlern war es nur 1 von 18.

Anders sah es aus, wenn die Sportler Gewichte stemmten. Dann war die Knochendichte nicht niedriger, sondern deutlich höher. Daher sollten gerade Radsportler darauf achten, zusätzlich zu ihrem Radtraining noch etwas Krafttraining zu betreiben.

Leider machten die Wissenschaftler keine Angaben über die Trainingshäufigkeit oder die Art des Krafttrainings. Dennoch ist Schutz vor Knochenschwund neben einer verbesserten Leistung ein guter Grund, auch als Radsportler in den Kraftraum zu gehen.

Journal of Strength & Conditioning Research:
March 2011 - Volume 25 - Issue 3 - pp 727-734

Kontakt

Copyright © 2017 netzathleten