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Was ist eine Hypervitaminose?

  • Christian Riedel
Die Dosis macht bekanntlich das Gift. Das gilt nicht nur für tendenziell ungesunde Lebensmittel wie Fett oder Zucker, sondern auch für Vitamine. Es kommt zwar nur selten vor, aber wer zu viele Vitamine zu sich nimmt, riskiert eine Hypervitaminose.

Gerade im Herbst und Winter nehmen viele Menschen Unmengen an Vitamin C zu sich, um sich vor einer drohenden Erkältung zu schützen. Aber wie bei so vielem gibt es auch bei Vitaminen ein Zuviel. Wenn der Körper zu viel eines bestimmten Vitamins bekommt, spricht man von einer Hypervitaminose. Und die kann ziemlich unangenehm werden.

Konsumiert man beispielsweise viel zu viel Vitamin C, kann das zu starkem Durchfall führen. Zu viel Vitamin B6 könnte Nervenschäden verursachen.

Doch niemand muss jetzt aus Angst vor einer Hypervitaminose die Orangen zählen. Mit natürlichen Produkten ist eine Überdosis so gut wie ausgeschlossen. Bei den wasserlöslichen Vitaminen (C, B) wird das überschüssige Vitamin über die Niere ausgeschieden. Erst bei einer Dosis, die den empfohlenen Tagesbedarf um das 50- bis 100-fache übersteigt, droht die Überdosis. So eine Menge kann man nur mit Nahrungsergänzungsmitteln schaffen. Allerdings kann eine Hypervitaminose auch durch Resorptionsstörungen und bestimmten Krankheiten (Leber, Niere, Diabetes) entstehen, die dann medizinisch behandelt werden müssen.

Probleme bei Vitamin A und D


Etwas problematischer als die wasserlöslichen sind die fettlöslichen Vitamine A und D. Hier kann man auch mit natürlichen Lebensmitteln eine Hypervitaminose hervorrufen. Vitamin A findet sich vor allem in der Leber, und es gibt sogar den dokumentierten Fall, dass eine Hypervitaminose mit Vitamin A zum Tod des Schweizer Polarforschers Xavier Mertz geführt hat. Mertz musste sich aus Mangel an Vorräten auf einer Expedition nur von geschlachteten Grönlandhunden ernähren. Da er die Leber mitaß, bekam er die Überdosis Vitamin A, die schließlich zu seinem vorzeitigen Ableben führte. 

Bei den Vitaminen A und D kann über einen längeren Zeitraum bereits die 5-fache Menge der empfohlenen Tagesdosis zu einer Hypervitaminose führen. Akute Anzeichen dafür sind Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Schwindel, Koordinationsstörungen, Appetitlosigkeit und Müdigkeit. Eine „Vitamin-Vergiftung“ über einen längeren Zeitraum sorgt zusätzlich für Haarausfall, Knochen- und Gelenkschmerzen, Hautjucken und schuppige Haut und Lippen.

Doch die Gefahr einer Vergiftung ist aber gering. Um eine Hypervitaminose mit Vitamin C durch natürliche Produkte zu bekommen, müsste man rund zehn bis zwanzig Kilo Orangen am Tag essen.

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