Gold für Deutschland im Loipenschach – Eric Frenzels Kolumne Getty Images

Gold für Deutschland im Loipenschach – Eric Frenzels Kolumne

  • Eric Frenzel

Erster Wettbewerb, erste Goldmedaille – Johannes Rydzek sicherte sich bei der Nordischen Ski-WM Edelmetall. In seiner aktuellen Kolumne berichtet Eric Frenzel darüber, wie der erste Tag in Falun verlief.

Wir haben im ersten Wettbewerb durch Johannes Rydzek die erste Goldmedaille in Falun holen können – herzlichen Glückwunsch an meinen Teamkameraden!

Was war das für ein Tag – heftige Winde verhinderten einen pünktlichen Start von der Schanze. Unser Team vertrieb sich die Zeit mit Billard spielen in der Athleten-Lounge und mit Geschicklichkeitsspielen rund um den Mannschaftsfußball. Die Stimmung war extrem entspannt. Dann die Nachricht von der Wettkampfleitung, dass wir gegen 13.45 Uhr springen und gegen 15.45 Uhr laufen werden – das ist nichts für jeden. Manche Athl eten benötigen etwas mehr Zeit zwischen den Wettkämpfen, um sich mental auf die Loipe einstellen zu können. Unser Team nimmt es, wie es kommt. Mir gelingt ein Sprung auf knapp hundert Meter – damit bin ich sehr zufrieden und gehe als Frontläufer ins Rennen.

Anzeige



Die Verfolgergruppe ist sich doch sehr einig und kann vor der Halbzeit des Rennens zu mir aufschließen. In unserer Gruppe befindet sich auch der Italienier Pittin, der für eine Art Loipenschach bekannt ist: Permanente Tempowechsel, um auszureizen, wann der Gegner abgeschüttelt werden könnte. Alle sind sehr konzentriert und jeder achtet auf den anderen. Ein eigener Ausreißversuch macht nur Sinn, wenn man eine echte Chance hat, sich auch von der Gruppe zu lösen. Von vorne zu laufen, kann zu viel Kraft kosten, die man kurz vor dem Ziel bräuchte. In einer Kurve lasse ich der Gruppe etwas lange Leine, in diesem Moment zieht Pittin an, Johannes Rydzek schafft es dran zu bleiben. Ich merke, dass es bei mir eng werden könnte.

Den Zielsprint sehe ich diesmal nur von hinten, aber ich sehe auch einen deutschen Sieg, über den ich mich sehr freue. Für mich wird es der vierte Platz. Von einer Holzmedaille möchte ich nicht sprechen. Vor dem Hintergrund, dass Falun die Hochburg des schwedischen Kupferabbaus war, sage ich jetzt einfach mal, dass ich heute Kupfer gemacht habe. Auch dieser Platz ist Teil meiner Trophäensammlung. Wir haben noch drei Wettkämpfe vor uns. Ich werde angreifen!

Herzlichst
Eric

Kontakt

Copyright © 2017 netzathleten