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Sport und weiblicher Stoffwechsel

  • Marco Heibel
Frauen und Männer ticken anders, und zwar in jeglicher Hinsicht. Unterschiede im männlichen und weiblichen Stoffwechsel haben einen immensen Einfluss auf die Sporternährung und die Energieverwertung.

In Ratgeberbüchern und -magazinen zu den Themen Laufen, Radfahren oder Schwimmen werden Frauen des Öfteren als wahre Ausdauerwunder bezeichnet. Der Grund: Der weibliche Fettstoffwechsel arbeitet wesentlich effizienter als der von Männern. Das ist bekannt. Weniger geläufig ist dagegen, dass sie auch schlechter auf Proteine ansprechen sollen.

Weiblicher Stoffwechsel und Proteine


Forscher der Universität von Neuseeland gingen der Frage nach, ob eine hohe Proteinzufuhr den Trainingseffekt bei Frauen steigern kann. Zu diesem Zweck ließen sie weibliche und männliche Probanden bis zur Erschöpfung auf einem Fahrradergometer strampeln. Im Anschluss verteilten die Wissenschaftler per Zufallsprinzip Kohlenhydratriegel bzw. Kohlenhydrat-Protein-Riegel an die männlichen und weiblichen Probanden. Daraus ergab sich je Geschlecht eine reine Kohlenhydrat- und eine Kohlenhydrat-/Proteingruppe.



48 Stunden später luden die Studienleiter zum Re-Test. Ergebnis: Die männliche Kohlenhydrat-/Proteingruppe konnte seine Leistung um vier Prozent verbessern, ihre weiblichen Pendants schnitten sogar schlechter ab als beim Eingangstest und klagten zudem über Unwohlsein und Abgeschlagenheit. Bei den Kohlenhydratgruppen stellten die Forscher bei beiden Geschlechtern keine signifikanten Unterschiede fest.

Die Erklärung liegt – wie sollte es anders sein – im Hormonhaushalt. Das weibliche Geschlechtshormon Östrogen bewirkt nämlich, dass Frauen während einer Ausdauerbelastung vermehrt Fett und weniger Proteine und Kohlenhydrate verbrennen als Männer. Dementsprechend können sie während der Belastung mit Proteinen weniger anfangen und ziehen auch danach einen geringeren Nutzen daraus als Männer, die dank der Eiweiße beispielsweise den Muskelaufbau unterstützen können.

Ernährungstipps für die Frau


Im Übrigen sprechen Frauen nicht nur schlechter auf Proteine an als Männer und verbrennen dafür effizienter Fett, sondern sie können allem Anschein nach auch glukosehaltige Getränke besser verwerten. Das ist das Ergebnis einer Studie der Universität von Hamilton in Kanada.

Immer ein wichtiger Faktor bei Frauen ist der Menstruationszyklus. Der Blutverlust führt dazu, dass Frauen anfälliger für Eisenmangel sind. Eisenhaltige Lebensmittel, wie Fleisch und Meeresfürchte, aber auch die meisten Gemüsesorten sowie Vollkornprodukte, Rosinen und Nüsse sollten in dieser Phase vermehrt auf dem Speiseplan stehen.

Interessant für Sportlerinnen ist auch, dass ihr Stoffwechsel vor dem Zyklus besser auf Kohlenhydrate anspricht, danach auf Proteine.

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