Was ist eigentlich Biestmilch? Jörg Birkel

Was ist eigentlich Biestmilch?

  • Marco Heibel
Immer mehr Sportler, darunter auch zahlreiche Spitzenathleten im Triathlon, schwören auf die Wirkung von Biestmilch. Grund genug, uns mal mit dem Thema zu beschäftigen.

Der Begriff Biestmilch ist keinesfalls nur eine geschützte Markenbezeichnung für eine Nahrungsergänzung, sondern ein Synonym für die Kolostralmilch oder Erstmilch der Kuh. Direkt nach der Geburt eines Jungtieres unterscheidet sich die Muttermilch in der Zusammensetzung der Inhaltsstoffe von der Milch, die wir üblicherweise aus dem Handel kennen. Das gilt übrigens für alle Säugetiere.

Was macht die Biestmilch der Kuh zu etwas besonderem?


Im Gegensatz zu uns Menschen haben Kühe eine viel dickere Plazenta-Barriere. Ein menschliches Baby wird schon im Mutterleib über die Plazenta mit Immunglobulinen (Antikörpern) versorgt und kann schon früh ein Immunsystem ausbilden. Dagegen kommt ein Kalb ohne ausgebildetes Immunsystem zur Welt.



Erst durch das Säugen mit Kolostralmilch nimmt das neugeborene Kalb Immunglobuline aus und wird so vor Keimen und Bakterien geschützt. Außerdem beginnt damit die Ausbildung eines eigenen Immunsystems. „In den ersten 12 Stunden nach der Geburt ist die Immunglobulin-Konzentration am höchsten“, sagt Lars Curland, Inhaber des Herstellers Immun Biest. „Deshalb nehmen wir auch nur Erstmilch aus den ersten 12 Stunden als Rohstoff für unsere Produkte.“

Braucht nicht das Kalb die ganze Biestmilch?


Jetzt könnte man meinen, dass wir dem Kalb seine Nahrung wegnehmen, wenn wir die Kolostralmilch abmelken. „Nach den gesetzlichen Bestimmungen muss zuerst das neugeborene Kalb gesäugt werden“, sagt Curland. „Allerdings produziert die Mutterkuh weit mehr Biestmilch, als das Jungtier benötigt. Diese überschüssige Kolostralmilch wird abgemolken und sofort beim Bauern tiefgefroren.“

Dieser Schritt ist wichtig, um die Milch haltbar zu machen. Im Gegensatz zu handelsüblichen Milchprodukten wird Kolostralmilch nämlich nicht wärmebehandelt. Ohne Pasteurisieren, Homogenisieren und Sterilisieren darf aber keine Milch in den Handel gelangen, deshalb fällt Kolostralmilch unter das Lebensmittelrecht und gilt als Nahrungsergänzung.

Biestmilch: Warum keine Wärmebehandlung?


Erhitzt man Milch, denaturieren die darin enthaltenen Proteine und es gehen Vitamine verloren. Die Folge können Eiweißallergien sein, weil sich die Struktur der Milch durch die Wärmebehandlung verändert. Kolostralmilch dagegen wird nur mit Kälte behandelt und so von Keimen und Erregern befreit. Die Inhaltsstoffe bleiben in seiner natürlichen Zusammensetzung.

Und genau darin liegt die Stärke der Biestmilch. Sie enthält über 500 verschiedene Inhaltsstoffe wie essenzielle Aminosäuren, hochwertige Fette, Vitamine, Mineralien sowie Immun- und Wachstumsfaktoren. Eine regelmäßige Einnahme von Biestmilch-Produkten soll aber nicht nur die Abwehrkraft stärken, sondern gleichzeitig die Fettverbrennung steigern, den Muskelaufbau fördern, die Regeneration beschleunigen und die Nährstoffaufnahme im Darm beschleunigen.

Was alles in Biestmilch drin ist und ob und wie die einzelnen Stoffe wirken, erfährst Du in den nächsten Wochen in unserer kleinen Serie rund um das Thema Milch.

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