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Was ist die Ernährungspyramide?

  • Nils Borgstedt
Wenn man sich mit gesunder Ernährung beschäftigt, stößt man immer wieder auf die Ernährungspyramide der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE). Sie will grafisch illustriert darstellen, in welchem Mengenverhältnis Nahrungsmittel zu sich genommen werden sollten. Aber ist die herkömmliche Pyramide überhaupt noch zeitgemäß?

An der Basis der Pyramide stehen Getränke. Vor allem Wasser sollte man zu sich nehmen: Mindestens 1,5 Liter täglich. An zweiter Stelle folgen Grundnahrungsmittel. Hauptsächlich kohlenhydratreiche Getreideprodukte wie Brot, Nudeln oder aber Reis und Kartoffeln, die man mehrmals täglich zu sich nehmen sollte. Die nächste Stufe besteht aus Gemüse und Obst, ebenfalls mehrfach am Tag empfohlen. Stufe vier in der herkömmlichen Ernährungspyramide bilden eiweiß- und proteinhaltige Nahrungsmittel wie Milch und Milchprodukte, Eier, Fleisch, Fisch und Nüsse. Diese Produkte sollten weit weniger konsumiert werden. Stark zuckerhaltige Nahrungsmittel und Fette sollten so gut wie gar nicht zu sich genommen werden. Daher findet man sie auch an der Spitze der Ernährungspyramide.

Die Ernährungspyramide ist umstritten

Die herkömmliche Ernährungspyramide gilt mittlerweile allerdings als veraltet und soll daher auch modifiziert werden. Vor allem in jener Hinsicht, dass mehrfach ungesättigte Fettsäuren (in Pflanzenölen und Fisch) weiter an der Basis und „schlechte“ Kohlenhydrate, in Form von Weißmehl, weiter oben platziert sein sollen. Der Grund: Der vielzitierten „Nurses Health Study“ aus den USA zu Folge, leiden Personen, die häufig Produkte mit hohem Glykämischem Index (z.B. Weißmehlprodukte, Nudeln) zu sich nehmen, auch häufiger an Übergewicht. Die Nurses Health Study ist im Übrigen die weltweit bedeutendste Gesundheitslängsschnittstudie und läuft bereits seit 30 Jahren. Seit 1976 gibt es die zweijährigen Befragungen und zum Teil klinischen Untersuchungen von tausenden Krankenschwestern in den USA.

Auch die Deutsche Gesellschaft für Ernährung beruft sich auf den von ihr entwickelten Ernährungskreis – ein der Pyramide ähnliches Modell, das wir Euch in der nächsten Woche vorstellen möchten. Um wiederum eine modifizierte Ernährungstabelle zu veröffentlichen, fehlen derzeit noch die notwendigen Langzeitstudien. Wie heute jedoch feststeht, gibt es bei Fetten, Kohlenhydraten und Eiweißen doch sehr unterschiedliche Qualitäten. Zieht man die veraltete Pyramide dennoch zu Rate, sollte neben der täglichen Menge der Lebensmittel – wie immer eigentlich – auch auf ihre Qualität geachtet werden.

Ausgewogene Ernährung

Gemeinsam mit der richtigen Portion Sport und einem gemäßigten Umgang mit Alkohol, sollte man nach aktueller wissenschaftlicher Lage den Schwerpunkt seiner Ernährung etwas von den Kohlenhydraten weg verlagern. Beherzigt man diese Punkte, kann die Ernährungspyramide grundsätzlich noch immer als Ratgeber dienen, denn in diesem Fall kommt sie dem Leitbild der ausgewogenen Ernährung doch noch sehr nahe.

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