MBT- Der selbsternannte „Anti-Schuh“ de.mbt.com

MBT- Der selbsternannte „Anti-Schuh“

  • Esther Mara Brüning
Die Firma Masai entwickelte einen Schuh, der keiner sein soll. Der MBT ist ein Anti-Schuh, der sich von herkömmlichen Schuhen deutlich unterscheidet. Die netzathleten stellen euch den MBT etwas genauer vor.

Der MBT gilt als Gesundheitsschuh. MBT steht für „Masai Barefoot Technologie“, angelehnt an das Volk der Masai aus Kenia. Die besondere Sohlenkonstruktion sorgt dafür, dass der Fuß beim Gehen bewusst abgerollt wird. Ein wichtiger Bestandteil der Sohle ist der sogenannte Masai Sensor. Er ahmt einen unebenen Untergrund nach. Die Instabilität des Schuhs sorgt so dafür, dass der Körper automatisch Ausgleichbewegungen tätigt.

Prinzip der „natürlichen Instabilität“

Im Grunde ist der Effekt der „natürlichen Instabilität“ auch ohne den MBT zu erreichen. Barfuß über Naturböden gehen ist gesund und trainiert die Muskulatur. Der Fuß ist völlig auf sich allein gestellt und muss ohne Schuh-Unterstützung für das nötige Gleichgewicht des Körpers sorgen. Die wenigsten Menschen laufen jedoch barfuß durch die Gegend, erst recht nicht in einer Großstadt.

Laufen wie auf Moos und Sand

Der MBT greift das Prinzip der „natürlichen Instabilität“ auf. Durch seine abgerundete Sohle ist der Träger des Schuhs ständig dazu gezwungen, die Instabilität auszugleichen. Dabei wird die Muskulatur angeregt und gestärkt, besonders im Rücken- und Bauchbereich. Der Gang wird aufrechter und die Gelenke werden entlastet. Ganz nebenbei werden dank der aktiven Abrollbewegung des Fußes Oberschenkel und Po gestrafft, also ein Plus für den ganzen Körper.

Für aktive sportliche Betätigung ist er vermutlich jedoch nicht geeignet. Da man ständig die Balance halten muss, gibt er nicht den sicheren Halt, wie man es von einem Sportschuh erwartet. Intensives und schnelles Laufen sowie Springen sind mit den MBT-Schuhen an den Füßen eher weniger möglich.

 

Bestätigung durch Studien

Diverse Studien haben die positiven Auswirkungen der MBT-Schuhe bestätigt. Besonders Rückenschmerzen und Arthrose können mithilfe des Tragens der Schuhe gelindert werden. Eine Studie der Universität Sheffield belegt, dass die Testpersonen mit MBT-Schuhen eine aufrechtere Körperhaltung aufweisen.

Jedoch treten die Verbesserungen nur auf, wenn die Schuhe regelmäßig und mehrere Stunden am Tag getragen werden. Kurzfristig haben die MBT-Schuhe keine positive Auswirkung auf die Gesundheit, Körperhaltung und Muskulatur.


Den MBT gibt es in diversen Ausführungen. Vom klassischen schwarzen Lederschuh, über die Sandale für Mann und Frau bis hin zum sportlichen Sneaker ist das komplette Spektrum abgedeckt. Die Modelle sind in vielen verschiedenen Farben und Materialien erhältlich.

Allerdings scheiden sich beim Urteil über das Äußere die Geister. Der MBT wirkt sehr klobig und groß. Durch die abgerundete Sohle sieht er nicht sehr schick aus, und es ist schwer vorstellbar, einen solchen Schuh zum edlen Anzug oder zum Abendkleid zu tragen. Für den Alltag ist er durchaus tauglich und sportiv. Ein Wechsel zwischen normalen und MBT-Schuhen ist eine Möglichkeit, sich selbst ein Urteil zu bilden. Fühlt man sich in den MBT-Schuhen wohl, kann man sie ruhig öfter tragen.

Probieren geht über studieren

Der MBT-Schuh ist mit Sicherheit eine Alternative, um seinen geschundenen Körper zu entlasten. Ob man mit dem veränderten Bewegungsablauf klar kommt, muss jedermann selbst austesten. Es erfordert ein gewisses Maß an Übung, um ganz normal in den Schuhen laufen zu können. Am Anfang sollte man beispielsweise auf der Stelle in seinen MBT-Schuhen leicht nach vorne und hinten wippen, um die richtige Balance zu finden. Ganz bewusst sollten auch die ersten Schritte in den neuen Schuhen erfolgen, das Abrollen ist das A und O des MBT-Schuhs.

Wer eine Alternative zu den nicht ganz günstigen Schuhen sucht (Preise variieren je nach Modell und Material zwischen 90 und 240 Euro), der sollte ab und zu einfach mal wieder barfuß laufen. Gerade im Sommer ist das eine willkommene Abwechslung für Füße und Körper, und es kostet nichts.

Esther Mara Brüning

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