Handball WM-2011 – Der deutsche Kader im Porträt

Tor

Silvio Heinevetter (26 Jahre alt, Füchse Berlin, 48 Länderspiele, 0 Tore)
Heinevetter ist dem Nicht-Handballpublikum eher als Lebensgefährte von Tatort-Kommissarin Simone Thomalla ein Begriff. Doch er kann viel mehr: Heinevetter besticht durch seine Ausstrahlung auf dem Platz, ist ein spektakulärer Torwart, der seine Mitspieler mitreißt und derzeit vermutlich in der Form seines Lebens ist.

Johannes „Jogi“ Bitter (28 Jahre alt, HSV Hamburg, 133 Länderspiele, 2 Tore)
Bitter kämpft mit Silvio Heinevetter um den Platz im deutschen Tor. Für ihn spricht die Erfahrung. Beim Titelgewinn 2007 hatte er seinen großen Auftritt, als sich die etatmäßige Nummer eins, Henning Fritz, im Finale gegen Polen verletzte und Bitter mit seinen Paraden den Sieg festhielt.

Rechtsaußen

Christian Sprenger (27 Jahre alt, THW Kiel, 66 Länderspiele, 130 Tore)
Für das Turnier in Schweden genießt der schnelle und trickreiche Kieler Heiner Brands Vertrauen. Aufgrund seiner Verletzungsanfälligkeit blieb ihm der ganz große Durchbruch bislang verwehrt.

Patrick Groetzki (21 Jahre alt, Rhein-Neckar Löwen, 16 Länderspiele, 22 Tore)
Als Backup für Rechtsaußen schenkt Heiner Brand dem Junior im deutschen Team das Vertrauen. Den wesentlich erfahreneren Stephan Schröder und Christian Schöne bleibt nur die Zuschauerrolle – womöglich ein Fingerzeig für den Umbruch.

Rückraum Rechts

Holger Glandorf (27 Jahre alt, TBV Lemgo, 129 Länderspiele, 455 Tore)
Spätestens seit dem WM-Triumph von 2007 zählt Holger Glandorf zu den besten Halbrechten der Welt. Allerdings war der Schlacks bis vor Kurzem verletzt. Hinter seiner Fitness und steht also ein Fragezeichen. An guten Tagen ist Glandorf ein absoluter Leistungsträger, der ein Spiel fast im Alleingang entscheiden kann.

Adrian Pfahl (28 Jahre alt, VfL Gummersbach, 9 Länderspiele, 30 Tore)
Absoluter Spätstarter, kam erst mit 26 Jahren zum Erstliga- und mit 27 Jahren zum Länderspieldebüt. Könnte als Backup von Holger Glandorf eine wichtige Rolle einnehmen.

Rückraum Mitte

Michael „Mimi“ Kraus (27 Jahre alt, HSV Hamburg, 102 Länderspiele, 330 Tore)
Dynamischer Spieler mit einer gewaltigen „Fackel“, der an guten Tagen zu den Weltbesten auf seiner Position zählt. In den letzten Tests vor dem Turnierstart bot der Ex-Kapitän starke Leistungen. Von seiner Form wird viel abhängen.

Michael Haaß (27 Jahre alt, FA Göppingen, 67 Länderspiele, 95 Tore)
Überzeugte schon beim WM-Triumph 2007 als Ersatzmann von Michael Kraus. Ist allerdings in dieser Saison noch nicht in der Form der letzten Jahre.

Rückraum Links

Pascal „Pommes“ Hens (30 Jahre alt, HSV Hamburg, 175 Länderspiele, 514 Tore)
Auch der aktuelle Nationalmannschaftskapitän hatte 2007 großen Anteil am WM-Titel. Im Verein manchmal nur zweite Wahl, genießt er das volle Vertrauen des Bundestrainers. Auch auf ihn wird es ankommen, will die Mannschaft das ausgegebene Ziel Halbfinale erreichen.

Lars Kaufmann (28 Jahre alt, FA Göppingen, 99 Länderspiele, 247 Tore)
Die personifizierte Brechstange. Immer wenn das Spiel festgefahren ist, schlägt die Stunde von Lars Kaufmann. Vielleicht der wertvollste zweite Mann im Kader.

Sven-Sören Christophersen (25 Jahre, Füchse Berlin, 45 Länderspiele, 75 Tore)
Auch Sven-Sören Christophersen, etatmäßig die Nummer drei auf Halblinks, hat gute Einsatzchancen. Ist wegen seiner Torgefährlichkeit, aber auch wegen seiner Vielseitigkeit dabei. Der Rechtshänder kann nämlich ebenso gut auf der Rückraum Mitte-Position eingesetzt werden.

Linksaußen

Uwe Gensheimer (24 Jahre alt, Rhein-Neckar Löwen, 45 Länderspiele, 148 Tore)
Der aktuell zweitbeste Torschütze der Handball-Bundesliga hat auf Linksaußen mittlerweile den Weltmeistern Torsten Jansen (nicht einmal nominiert) und Dominik Klein den Rang abgelaufen. Viele Experten trauen ihm eine große Karriere zu. In Schweden kann er beweisen, dass sie Ahnung haben.

Dominik Klein (27 Jahre, THW Kiel, 119 Länderspiele, 227 Tore)
Nachdem er von Bundestrainer Heiner Brand nicht für die enttäuschende EM 2010 in Österreich nominiert worden war, ist Dominik Klein wieder zurück im deutschen Aufgebot. Der flinke Linksaußen wird sich wohl zunächst hinter Aufsteiger Gensheimer anstellen müssen, aber sicher seine Einsatzzeiten bekommen.

Kreis

Sebastian Preiß (29 Jahre alt, TBV Lemgo, 132 Länderspiele, 328 Tore)
In der Offensive sicherlich die erste deutsche Option auf der deutschen "Problemposition". Seit dem Rücktritt von Christian Schwarzer fehlt eben ein Kreisläufer von gehobenem internationalem Format. Will Deutschland weit kommen, muss Preiß bei der WM an seinem Limit spielen.

Jacob Heinl (24 Jahre alt, SG Flensburg-Handewitt, 11 Länderspiele, 16 Tore)
Derzeit die größte deutsche Nachwuchshoffnung am Kreis. Ist international noch unerfahren, spielt sein erstes großes Turnier. Kann nur gewinnen.

Oliver Roggisch (32 Jahre alt, Rhein-Neckar-Löwen, 145 Länderspiele, 29 Tore)
Der Aggressive Leader im deutschen Team wird wie gewohnt vor allem damit beschäftigt sein, die deutsche Abwehr zusammenzuhalten. Mittlerweile der Senior im Team, aber immer noch hungrig. Läuft alles normal, wird er im Turnierverlauf wohl die eine oder andere (Straf-) Minute auf der Bank verbringen.