Bolt verspielt 100m-Gold durch Fehlstart – Nadine Müller holt Silber

Es war eigentlich die Goldmedaille, die schon vor dem Finale als vergeben galt. Alle sprachen nur darüber, mit wie viel Vorsprung Usain Bolt den Titel über die 100 Meter holen würde. Doch dann zeigte sich wieder einmal, warum Sport nicht vorhersehbar ist. Bevor der Lauf überhaupt richtig losgehen konnte, war er für Bolt schon vorbei. Der Jamaikaner legte einen klaren Fehlstart hin, der, seit 2010, sofort zur Disqualifikation führte. Damit war die Bahn frei für Bolts Konkurrenten. Das Rennen machte schließlich der 21-jährige Yohan Blake in 9,92 Sekunden (Bolts Weltrekord von 2009 liegt bei 9,58 Sekunden). Silber ging an Walter Dix in 10,08 Sekunden, Bronze an Kim Collins aus Saint Kitts and Nevis.

Diskuswerferin Nadine Müller holt Silber-Medaille

Besser gemacht als Bolt hat es in ihrem Wettkampf Nadine Müller. Die 24-Jährige aus Halle an der Saale holte sich mit Silber im Diskuswerfen ihre erste Medaille bei einer internationalen Meisterschaft und gleichzeitig die erste Medaille für das deutsche Team bei dieser WM. Überglücklich äußerte sich Müller nach dem Wettkampf gegenüber der ARD: „Das ist genial, einfach nur genial. Ich bin super zufrieden mit diesem Wettkampf. Ich hätte nicht mit einer Medaille gerechnet". Mit 65,97 Meter verwies Müller die Kubanerin Yarelys Barrios (65,73 Meter) knapp auf Platz drei. Gold ging mit 66,52 Meter an die Weltjahresbeste Li Yanfeng.

Neben der Silbermedaille von Nadine Müller gibt es weitere gute Nachrichten aus dem deutschen Team. Im Stabhochsprung der Damen haben sich alle DLV-Starterinnen für das Finale der besten zwölf am Dienstag, 30. August, qualifiziert.

Die restlichen Ergebnisse des Tages:

Weitsprung der Damen

Im Weitsprung setzte sich Brittney Reese aus den USA mit einer Weite von 6,83 Meter durch. Sie verteidigte damit ihren Titel und holte das erste WM- Gold für die USA bei dieser WM. Sie verwies Olga Kucherenk (6,77 Meter) und Ineta Radevica (6,76 Meter) aus Lettland nur mit knappem Vorsprung auf die Plätze.

Bereits in der Qualifikation ausgeschieden waren die deutschen Starterinnen Bianca Kappler und Taroum Moguenara.

10.000 Meter der Männer

Die 10.000 Meter der Männer gewann etwas überraschend der Äthiopier Ibrahim Jeilan in 27:13,81 Minuten. Der Juniorenweltmeister von 2006 setzte sich in einem Schlussspurt gegen den Briten Mo Farah (27:14,07 Minuten) durch, der damit die erste WM-Medaille seit 1987 in ein europäisches Land holt. Bronze ging in 27:19,14 Minuten an Imane Merga aus Äthiopien.

20 Kilometer Gehen

Über 20 Kilometer Gehen verteidigte der Russe Waleri Borchin seinen WM-Titel in 1:19:56 Stunden. Silber holte sein Landsmann Vladimir Kanaykin in 1:20:27 Stunden. Bronze ging überraschend an Fernando Lopez aus Kolumbien, der damit die erste WM-Medaille überhaupt für sein Land holen konnte.

Zehnkampf

Ebenfalls seinen WM-Titel verteidigen konnte der US-Amerikaner Trey Hardee im Zehnkampf (8607 Punkte). Sein Vorsprung auf Landsmann Asthon Eaton war mit 102 Punkten (8505) recht deutlich. Dritter wurde der Kubaner Leonel Suárez ganz knapp hinter Eaton mit 8501 Punkten.