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Wann wird Trinken ungesund?

  • Christian Riedel
Außerhalb vom Sport trinken viele Menschen zu wenig. Wer aber zu wenig Flüssigkeit zu sich nimmt, ist weniger leistungsstark, unkonzentriert und schnell müde. Aber mit dem Trinken sollte man es auch nicht übertreiben.

Damit der Körper funktionieren kann, muss auch der Flüssigkeitshaushalt im Gleichgewicht sein. Dabei ist es ebenso ungesund, zu wenig zu trinken, wie zu viel Flüssigkeit zu sich zu nehmen. Der Körper ist nämlich nicht in der Lage, unbegrenzt Flüssigkeit aufzunehmen und zu verarbeiten, ohne dass sich negative Folgen einstellen.

Dass man auch zu viel trinken kann, ist eine Tatsache. Dabei muss man es noch nicht einmal übertreiben, wie es beispielsweise der ehemalige Fußballprofi Vinicius von Hannover 96 tat. Dieser wettete mit Mannschaftskollegen, dass er einen 5l Kanister mit einem Sportgetränk auf ex trinken könne. Vinicius schaffte „nur“ 2,5l und musste sich danach übergeben. Das war auch ganz gut so. Denn im Extremfall droht bei so einer Menge Flüssigkeit in einem Zug auch ein Durchbruch der Magenwand. Bei diesen Aussichten dürfte der verlorene Wetteinsatz von 100 Euro noch leichter zu verkraften sein.

Wie viel Flüssigkeit ist gesund?


Sofern man keinen Sport treibt oder gesundheitliche Probleme hat, sind drei Liter Flüssigkeit am Tag ausreichend. Trinkt man mehr, bleibt die überschüssige Menge im Körper und verdünnt das Blut. Das führt dann zu einer verringerten Konzentration der Mineralien und Salze im Blut. Bleibt diese geringe Konzentration über einen längeren Zeitraum bestehen, kann das gravierende Folgen haben. Neben Muskelschwäche und einer Beeinträchtigung der Hirnleistung drohen sogar epileptische Anfälle, Herzversagen oder sogar ein tödliches Hirnödem.

Wann wird es gefährlich?


In der Theorie kann der Körper eines gesunden Erwachsenen bis zu 10 Liter Flüssigkeit aufnehmen, ehe gesundheitliche Schäden drohen. Dies gilt auch bei einer einmaligen Trink-Orgie. Sofern man wenig oder gar nichts isst, kann aber auch eine geringere Menge gefährlich sein. Wenn man Sport treibt, kann man natürlich die ausgeschwitzte Menge Schweiß zum Wasserbedarf dazu rechnen. Dieser beträgt vereinfacht ausgedrückt rund einen halben bis einen Liter Flüssigkeit pro Stunde gemäßigten Sports.

Dies ist ein Problem für viele Ausdauersportler, gerade bei einem Wettkampf. Einige Marathonläufer neigen dazu, während des Wettkampfes zu viel zu trinken. Um einen Flüssigkeitsmangel zu verhindern, greifen sie lieber öfter zu den gereichten Wasserbechern. Hier kann es hilfreich sein, sich vor und nach einem Lauf im Wettkampftempo zu wiegen. Der Gewichtsunterschied nach dem Training gibt einen ungefähren Aufschluss darüber, wie viel Flüssigkeit man beim Sport unter den gegebenen Wetterbedingungen ausschwitzt.

Problematisch wird es bei Menschen mit Herz-, Leber- oder Nierenproblemen. Hier kann man nicht pauschal sagen, wie viel Flüssigkeit gesund ist. Die Betroffenen sollten mit ihrem Hausarzt die benötigte Menge Flüssigkeit ausrechnen.

Zu wenig trinken


Trinkt man zu wenig, meldet sich der Körper. Das Gefühl, Durst zu haben, kennt jeder. Daher sollte man versuchen, über den Tag verteilt regelmäßig zu trinken. Denn Durst ist nichts anderes ein Warnsignal des Körpers. Setzt er ein, hat man bereits zu wenig getrunken.

Im absoluten Minimum benötigt ein erwachsener Mann einen halben Liter Wasser am Tag zum Überleben. Wer aber nur diese 500ml wenig trinkt, wird schnell die Auswirkungen von Flüssigkeitsmangel auf den Körper spüren. Besser sind mindestens 1,5-2 Liter. An heißen Tagen, beim Sport oder bei körperlicher Arbeit sollte es mehr sein. Auch bei Krankheiten wie Erbrechen, Durchfall oder Fieber, bei denen der Körper vermehrt Flüssigkeit verliert, sollte man mehr trinken. Am besten sind hier stark verdünnte Säfte, ungesüßte Tees oder Mineralwasser.

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