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Der richtige Sonnenschutz – So verhindert man Sonnenbrand

  • Christian Riedel
Ein Sonnenbad gehört zum Sommerurlaub mit dazu. Doch so manch einer bleibt zu lange in der Sonne und bekommt abends dafür die logische Konsequenz: einen kräftigen Sonnenbrand. Um den Sonnenbrand zu verhindern, gibt Hautarzt Dr. Andreas Degenhardt wichtige Tipps, wie man den Sonnenbrand verhindert

Welcher Hauttyp braucht welche Sonnencreme, wie oft muss man sich eincremen, wie viel Sonnencreme braucht man und was bedeutet eigentlich Lichtschutzfaktor? Um das Sonnenbrand- und damit auch das Hautkrebs-Risiko zu minimieren, sollte man beim Sonnenbad einige Punkte beherzigen.

Der Hauttyp


„Je heller der Hauttyp ist, desto besser muss man sich schützen“, sagt Hautarzt Dr. Degenhardt. „Grundlegend unterscheidet man die Menschen in sechs verschiedene Hauttypen. Je dunkler der Hauttyp, desto länger ist die Eigenschutzzeit. Darunter versteht man die Zeit, die die Haut ohne zusätzlichen Sonnenschutz auskommt, ohne einen Sonnenbrand zu bekommen.“ Bei besonderer Strahlung wie im Gebirge oder am Meer oder bei reflektierendem Umfeld (z.B. Schnee) kann sich die Eigenschutzzeit noch einmal reduzieren.

Typ I (keltischer Typ; ca. 2 Prozent in Deutschland)
Kennzeichen: sehr helle Haut, rötliche bis weißblonde Haare, blaue oder grüne Augen, Sommersprossen
Bräunungstyp: keine Bräunung der Haut, stattdessen zusätzliche Sommersprossen und schnelle Sonnenbrandbildung
Eigenschutzzeit: unter 10min

Typ II (nordischer Typ; ca. 12 Prozent in Deutschland):

Kennzeichen: helle Haut, blonde oder hellbraune Haare, blaue oder grüne Augen, oft Sommersprossen
Bräunungstyp: nur langsame Bräunung, häufig Sonnenbrand
Eigenschutzzeit: ca. 10 – 20min

Typ III (Mischtyp; ca. 78 Prozent)
Kennzeichen: mittlere Hautfarbe, hell- oder dunkelbraune Haare (auch blond oder schwarz möglich), alle Augenfarben, selten Sommersprossen
Bräunungstyp: langsame aber stetige Bräunung bis hellbraun, manchmal Sonnenbrand
Eigenschutzzeit: 20 – 30min

Typ IV (mediterraner Typ; ca. 8 Prozent)
Kennzeichen: bräunliche bis olivenfarbene Haut, dunkelbraune bis schwarze Haare, braune Augen
Bräunungstyp: schnelle Bräunung bis dunkelbraun, selten Sonnenbrand
Eigenschutzzeit: über 30min

Typ V (Araber, Nordafrika, Indien)
Kennzeichen: sehr dunkler Hauttyp, evtl. grauer Unterton, schwarze Haare
Bräunungstyp: schnelle Bräunung bis dunkelbraun
Eigenschutzzeit: über 60min

Typ VI (schwarzer Hauttyp)
Kennzeichen: dunkelbraune bis schwarze Haut, schwarze Haare
Bräunungstyp: kaum Sonnenbrand möglich
Eigenschutzzeit: über 90min

In Deutschland sind vor allem die Typen I – IV vertreten. Ohne Sonnenschutz bekommen diese Menschen gerade in südlichen Gefilden leicht einen Sonnebrand. Daher ist ein umfassender Schutz wichtig.

Welche Sonnencreme sollte man benutzen?


„Die richtige Sonnencreme richtet sich nach dem Hauttyp und dem Grad der Vorbräunung“, erklärt Dr. Degenhardt. „Die Eigenschutzzeit der Haut multipliziert mit dem Lichtschutzfaktor der Creme ergibt dabei die Zeit, die man maximal in der Sonne verbringen darf. Besser ist es aber, bereits nach zwei Dritten der Zeit die Sonne wieder zu verlassen oder sich neu einzucremen.“

Eine Eigenschutzzeit von 20min und ein Lichtschutzfaktor (LSF) von 20 bedeutet also, dass man maximal 400 Minuten in der Sonne bleiben sollte. Besser ist in diesem Fall aber schon nach spätestens 300 Minuten die Sonne zu verlassen oder frische Sonnencreme aufzutragen.

Richtig eincremen


Sich falsch eingecremt zu haben, ist einer der Hauptgründe, warum viele Menschen einen Sonnenbrand bekommen. „Meistens wird zu spät und vor allem zu wenig gecremt“, sagt Dr. Degenhardt. „Auch wenn die meisten Cremes oder Sprays schnell einziehen, sollte man den Sonnenschutz nicht erst am Strand oder in der Sonne auftragen, sondern rund 15 Minuten vorher. Ansonsten ist die Eigenschutzzeit der Haut schon deutlich verkürzt. Zudem sollte man gerade am Strand eine wasserfeste Creme benutzen.“

Besonders wichtig ist, ausreichend Sonnenschutzmittel aufzutragen, sagt Dr. Degenhardt: „Die meisten Menschen gehen zu sparsam mit der Sonnencreme um. Damit die Haut wirklich voll geschützt ist, sollte man rund 2mg Sonnencreme pro Quadratzentimeter Haut auftragen. Jeder Mensch besitzt rund zwei Quadratmeter Haut, so dass bei jeder Anwendung rund 40ml aufgetragen werden sollten. Auch wenn die meisten glauben, dass das zu viel ist, sollte man den Inhalt von einer Tube in 3-5 Anwendungen aufbrauchen.“ Bei dieser Menge reicht es aber trotzdem nicht unbedingt, wenn man sich nur morgens gründlich eincremt. Nur so genannte „daylong“ Produkte halten meist den ganzen Tag. Ansonsten muss man die gleiche Menge Sonnenschutzmittel nachcremen. Aber besser zu viel Sonnencreme benutzen, als abends krebsrot ins Bett zu gehen.

Details

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  • Star Vita: Dr. Degenhardt ist Facharzt für Hautkrankheiten und Spezialist für Allergologie und Phlebologie. Seine Tätigkeitsschwerpunkte liegen in der Medizinisch-Dermatologischen Kosmetologie (DDA) und in der Berufsdermatologie (ABD). Dr. Degenhardt ist Mitglied bei zahlreichen medizinischen Verbänden, u.a. dem Berufsverband der Deutschen Dermatologen und der Deutschen Gesellschaft für Ästhetische Dermatologie.
  • Star Erfolge: Tätigkeitsschwerpunkt in der Medizinisch-Dermatologische Kosmetologie (DDA) und Berufsdermatologie (ABD)

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