Übergewicht und Asthma – Dr. Sport hilft shutterstock.com/Flashon Studio

Übergewicht und Asthma – Dr. Sport hilft

  • Christian Riedel
Sport bei Übergewicht ist schon schwierig. Richtig problematisch wird es, wenn noch eine weitere Krankheit hinzukommt. So wie bei netzathletin Marie, die zusätzlich noch unter Asthma leidet. Welchen Sport man trotz dieser Probleme betreiben kann und worauf man achten muss, weiß Dr. Sport.

Hallo Dr. Sport,

ich bin 23 Jahre jung, 1,63 klein und wiege inzwischen 97 Kilogramm. Ich habe in den letzten 6 Monaten 15 Kilo zugenommen, obwohl sich meine Essgewohnheiten nicht weiter verschlechtert haben. Ich hatte zwar schon immer Probleme mit dem Gewicht, war mit 16 Jahren 6 Wochen lang bei einer Abnehmkur, allerdings mit mäßigem Erfolg. Inzwischen ist einfach alles furchtbar schlimm geworden. Durch diese rapide Gewichtszunahme habe ich große Schwangerschaftsstreifen und auch Asthma bekommen, und das recht schlimm. Oft bekomme ich einen Anfall aus heiterem Himmel. Sport ist so eine Sache, ich habe Angst vor einem Asthmaanfall, wenn ich nur kurz laufe.

Mein Arzt verweist mich nur auf die „Schlank im Schlaf-Diät“, die mir aber leider nicht hilft. Ich weiß nicht, welche Diät für mich gut wäre, da er mich meines Erachtens nicht vernünftig berät.

Ich kämpfe seit meiner Jugend gegen diese Adipositas, nur wird es immer schlimmer. Das Asthma macht mir aber am meisten Angst. Es kommt mir vor, als müsste ich ewig so dick bleiben. Haben Sie einen Tipp?

Mit freundlichen Grüssen

Marie



Hallo Marie,

zunächst zu deinem Asthma: Dieses sollte entsprechend der „GINA"-Klassifikation (Global Initiative for Asthma) diagnostiziert, eingeteilt und behandelt werden. Diese Einteilung unterscheidet das Asthma nicht mehr nach Ursache oder Schweregrad, sondern nach der therapeutischen Kontrolle. GINA unterscheidet zwischen kontrollierbarem, teilweise kontrollierbarem und unkontrollierbarem Asthma. Diese Diagnose beinhaltet ebenfalls eine intensive Schulung des Patienten, wie er mit der Krankheit umgehen kann. Die weitere Vorgehensweise hängt dann von der Diagnose ab.

Anschließend wendest du dich dem Thema Sport zu. Den entscheidenden Einfluss hat die Alltagsbewegung. 10.000 Schritte am Tag sollten Dein Ziel sein! Den Fortschritt überprüfst du mit einem Schrittzähler, der zu Deinem ständigen Begleiter wird. Die Intensität muss dabei nicht hoch sein. Entscheidend sind die 10.000 Schritte, die Du auch in einem gemütlichen Spaziertempo machen kannst.

In Bezug auf die Ernährung empfehle ich Dir ein Ernährungsprotokoll mit einer entsprechenden Auswertung. Auch hier gilt das Prinzip: erst die Diagnose, dann die Therapie. Du musst objektiv wissen, was Du isst und wann Du es isst. Dann wird sich Dein Essverhalten nachhaltig zum Positiven verändern. Alles andere wird dich nicht zu Deinem Ziel führen.

Ergänzend sollte in einem Blutbild eine Schilddrüsenunterfunktion ausgeschlossen werden.

Viel Erfolg!
Dr. Med Markus Klingenberg
Sportmediziner

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  • Star Vita: Dr. med. Markus Klingenberg arbeitet und als Arzt mit den Schwerpunkten Sport- und Ernährungsmedizin und Personal Trainer in Bonn und in der Sportorthopädie der Klinik-am-Ring in Köln. Mehrmals pro Jahr arbeitet er zudem als Tauchmediziner im indischen Ozean. Seine Schwerpunkte umfassen ein Personal Training, Ernährungs-Coaching, und die Leistungsdiagnostik. Als ehemaliger Leistungssportler kombiniert Dr. med. Markus Klingenberg sein Wissen als Sportmediziner und Personal Trainer, um für seine Kunden nachhaltig erfolgreiche individuelle Konzepte zu entwickeln und umzusetzen.
  • Star Erfolge: Arzt, Sportmediziner, Notarzt

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