Ruhig Blut – Sport senkt den Blutdruck Jörg Birkel

Ruhig Blut – Sport senkt den Blutdruck

  • Christian Riedel
Wer Sport macht, lebt gesünder. Das gilt für das Herz, die Lunge und auch für den Blutdruck und ist zugegeben keine neue Erkenntnis. Eine aktuelle chinesische Metastudie hat nun aber einmal untersucht, wie stark sportliche Bewegung das Hypertonie-Risiko senkt, auch im Vergleich zu einer körperlichen Belastung im Job.

Dass Bewegung einen positiven Einfluss auf den Blutdruck hat, ist nicht wirklich eine neue Erkenntnis. Es gibt zahlreiche Studien, die den positiven Effekt von Bewegung auf unser Herz-Kreislauf-System bewiesen haben. Chinesischen Medizinern um Dr. Wei Ma und Dr. Bo Xi von der Shandong Universität im chinesischen Jinan war das aber noch nicht genug. Zudem kritisierten sie, dass es bei einigen Studien bis heute zahlreiche Widersprüche gibt. Also wollten die Chinesen einmal genau wissen, wie sehr sportliche Bewegung das Hypertonie-Risiko senkt und ob es Unterschiede zu körperlicher Belastung im Beruf gibt. Dazu haben sie in einer Metaanalyse insgesamt 13 Studien mit den Gesundheitsdaten von knapp 140.000 Personen analysiert.

Genau gesagt waren 136.846 Personen beteiligt. Alle hatten zu Beginn der jeweiligen Studien, die allesamt die Auswirkungen von körperlicher Aktivität auf den Blutdruck zum Thema hatten, einen normalen Blutdruck. Die Studien dauerten bis zu 45 Jahren (Median 9,8 Jahre). In diesem Zeitraum entwickelten mehr als 10 Prozent der Teilnehmer (15.607) einen Bluthochdruck.

20 Prozent weniger Risiko


Aus den Daten kamen die chinesischen Medizinern zu dem wenig überraschenden Ergebnis, dass regelmäßige sportliche Betätigung den Blutdruck senken kann. Personen, die vier und mehr Stunden Sport pro Woche machten, hatten ein fast 20 Prozent geringeres Hypertonie-Risiko im Vergleich zu den Sportmuffeln, die weniger als eine Stunde pro Woche aktiv waren. Treibt man zwischen zwischen einer und drei Stunden Sport pro Woche, ist das Bluthochdruck-Risiko immerhin noch um 11 Prozent geringer.

Arbeit ist nicht gut


Etwas überraschend war dagegen das Ergebnis, wenn man die körperliche Belastung im Beruf als Maßstab nimmt. Hier fanden die chinesischen Mediziner keinen Hinweis auf eine positive Wirkung auf den Blutdruck. Wer im Job schwer schuften muss, hat also ein ebenso hohes Hypertonie-Risiko wie Sportmuffel. Die Ärzte vermuten, dass dies an der sehr einseitigen Belastung im Job liegen könnte. Dadurch unterscheidet sich die Arbeit vom Sport, bei dem die Belastung auf den Körper immer unterschiedlich und abwechslungsreicher ist.

Hier geht’s zur Studie

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