Fliegen und Tauchen – Was muss man beachten? shutterstock.com/DJ Mattaar

Fliegen und Tauchen – Was muss man beachten?

  • Christian Riedel
Auch wenn es in Deutschland einige Gebiete gibt, in denen Taucher etwas entdecken können, zieht es die meisten Unterwassersportler in südliche Gefilde, wo sich Großfische und Wale tummeln. Wer aber zum Tauchen in den Urlaub fliegt, sollte einiges beachten, bevor man in den Flieger steigt. Aber auch nach der Landung sollte man vorsichtig sein.

Den meisten Tauchern wird schon bei der Ausbildung erklärt, warum man nach einem Tauchgang nicht direkt in den Flieger steigen sollte. Dass man nicht aus der Tiefe in die Lüfte steigen sollte, hat mehrere Gründe.

Zum einen muss man den unterschiedlichen Druck beachten. Im Vergleich zum Tauchgang ist der Druck im Flugzeug deutlich niedriger. Zudem ist der Sauerstoffgehalt geringer. Die Sauerstoffsättigung im Organismus kann dadurch von normal 97 Prozent auf 90 Prozent sinken. Dies schadet dem Organismus und kann zu einer nachträglichen Dekompressionskrankheit führen.

Weiter ist die Luft im Flugzeug deutlich trockener, um die Geräte, Elektronik und Isolierung vor Feuchtigkeit zu schützen. Dadurch sinkt die Luftfeuchtigkeit auf ein Niveau zwischen 5 und maximal 35 Prozent. Als Folge wird dem Körper zusätzlich Feuchtigkeit entzogen. Das kann zu einer Dehydrierung des Körpers, aber ebenso wie der niedrige Sauerstoffgehalt zu der Entwicklung einer Dekompressionskrankheit führen.

Je nachdem, ob man einen oder zwei Tauchgänge absolviert hat, sollte man daher mit dem Rückflug 12 bis 24 Stunden warten. Dann hat sich der Organismus soweit regeneriert, dass man gefahrlos nach Hause fliegen kann.

Tauchen nach dem Fliegen


Dass man nach dem Tauchen nicht direkt losfliegen sollte, ist den meisten Tauchern klar. Aber wie ist das umgekehrt?

Auch wenn es noch keine genauen Untersuchungen gibt, sieht das ähnlich aus. Zum einen ist der Körper nach langen Flügen müde und dehydriert, da ja neben dem Jetlag die geringere Luftfeuchtigkeit dem Körper Flüssigkeit entzieht. Dazu kommt der Reisestress, der dem Organismus zu schaffen macht. Die Luft aus der Klimaanlage trocknet zudem die Schleimhäute aus oder reizt diese, was das Risiko für eine Blockade der Stirn- und Nebenhöhlen erhöht. Und mit so einer Blockade wird das Tauchen gefährlich, da die Höhlen beim Tauchen wieder mit Schleim gefüllt werden, was beim Auftauchen aufgrund des plötzlichen Druckunterschieds zu Verletzungen an den Trommelfellen führen kann. Zudem können die Probleme an den Schleimhäuten zu Problemen beim Druckausgleich führen.

Auch wenn es noch keine genaue medizinische Empfehlung gibt, sollte man besser kein Risiko eingehen. Und niemand hat etwas davon, sofort und um jeden Preis nach der Landung direkt in den Neoprenanzug zu steigen und dafür anschließend eine Woche Probleme mit den Schleimhäuten zu haben. Insofern ist es besser, mindestens 12 Stunden mit dem ersten Tauchgang zu warten. Dann wirst Du auch in den nächsten Tagen Spaß beim Tauchen haben.

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