Bewegungsoffensive - Wie effektiv hilft Sport gegen Bluthochdruck? shutterstock.com/Slawomir Kruz

Bewegungsoffensive - Wie effektiv hilft Sport gegen Bluthochdruck?

  • Marco Heibel
Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) lässt sich rund jeder dritte Todesfall weltweit auf körperliche Inaktivität zurückführen. Bluthochdruck ist dabei einer der größten „Zivilisationskiller“. Sport kann helfen – auch wenn der Macht der Bewegung Grenzen gesetzt sind.

Als normal und gesundheitlich unbedenklich gelten Blutdruckwerte unter 140/90 mmHg. Bei Bluthochdruck werden diese Messwerte wiederholt oder ständig überschritten. Der systolische Wert (oberer Wert) verrät, wie hoch der Blutdruck ist, wenn das Blut in die Adern presst. Der diastolische Wert (unterer Wert) gibt hingegen den Blutdruck an, wenn sich das Herz entspannt.

Immer mehr Menschen leiden unter Bluthochdruck


Doch diese Werte erreichen immer weniger Menschen. Im Gegenteil: Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) wiesen 20 Prozent der Mitteleuropäer im Jahr 2008 einen stark erhöhten systolischen Wert von mehr als 160mmHg auf. Damit sind sie gewissermaßen eine tickende Zeitbombe. Immerhin belastet dauerhafter Bluthochdruck das Herz, verengt die Gefäße, verschlechtert die Durchblutung und erhöht so das Herzinfarkt- und Schlaganfallrisiko.

Sport hilft nur bedingt


Tückisch ist, dass sich Bluthochdruck zunächst nicht bemerkbar macht. Die Folgen für die Gesundheit sind jedoch schwerwiegend. Regelmäßige Bewegung kann diesen „Zivilisationskiller“, der oft auch mit Diabetes und hohen Cholesterinwerten einhergeht, jedoch eindämmen. Allerdings kann Sport nur ein Baustein für einen niedrigeren Blutdruck sein. Seine Bedeutung ist nicht so groß, wo oft behauptet wird. Vergleichende Studien belegen nämlich, dass Bewegung die Blutdruckwerte bei regelmäßigem Ausdauertraining „nur“ um maximal 4mmHg reduzieren kann (Quelle: Annals of Internal Medicine (2002) Vol. 136, pp. 493 – 503).

Was hilft noch?


Wer massiv unter erhöhtem Bluthochdruck leidet, muss an mehr Stellschrauben drehen. Neben regelmäßigem Laufe, Schwimmen oder Radfahren sollte man die Ernährungsgewohnheiten umstellen. Eine wichtige Empfehlung, die bei Bluthochdruck gegeben wird, ist, nicht mehr als fünf Gramm Salz am Tag zu konsumieren. Außerdem sollten viel Obst und Gemüse auf dem Speiseplan stehen, auf gesättigte Fettsäuren und Alkohol sollte weitgehend verzichtet werden.

Durch Sport und die richtige Ernährung ist vielen Menschen bereits geholfen. Vor allem Übergewichtige profitieren, auch weil sie durch diese Maßnahmen Gewicht verlieren. Denn wer viel wiegt, dessen Herz muss mehr Arbeit leisten. Hinzu kommt oft eine medikamentöse Therapie. Nimmt man alles zusammen, hat man ein gutes Paket gegen den Bluthochdruck geschnürt.

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