Warum erkälten wir uns immer wieder? istockphoto.com/LUGO

Warum erkälten wir uns immer wieder?

  • Christian Riedel
In jedem Jahr werden wir aufs Neue von einer Grippewelle überrollt. Kaum einer kommt durch den Winter, ohne nicht mindestens ein paar Tage erkältet im Bett zu liegen. Aber warum steckt man sich immer wieder an?

Es gibt viele Krankheiten wie Masern oder Röteln, die man nur einmal im Leben bekommt. Denn sobald der Körper einmal mit den entsprechenden Erregern in Kontakt gekommen ist, bildet er Antikörper, die ihn von diesem Tag an vor allen Angriffen der entsprechenden Erreger schützen.

Wahrscheinlich kommen wir mit keinen Erregern so oft in Kontakt wie mit denen, die Grippe und Erkältungen verursachen. Doch obwohl unser Körper täglich mit den Erregern in konfrontiert wird, schafft er es nicht, eine wirkungsvolle Abwehr dagegen aufzubauen. Einmal in der kalten Jahreszeit wird jeder krank. Fast ohne Ausnahme. Und dafür gibt es drei Gründe.

Die Menge der Erreger


Der erste Grund ist die Vielzahl der Erreger, die Grippe und Erkältung verursachen können. Vorsichtig geschätzt sind es weit über hundert verschiedene Virenarten, die die Grippe auslösen. Insofern wird der Körper mit unterschiedlichen Erregern konfrontiert, gegen die er nicht immer sofort eine entsprechende Immunabwehr zur Verfügung hat.

Viren verändern sich


Der zweite Grund ist, dass die Viren ihre Oberfläche verändern. Normalerweise bildet das Immunsystem Antikörper, die an der Oberfläche der entsprechenden Erreger andocken und sie entsprechend bekämpfen können. Doch bei einer veränderten Oberfläche der Viren hat der Körper keine entsprechende Abwehr mehr und muss diese erst neu bilden. In jedem Winter muss er sich so mit neuen Erregern auseinandersetzen. Bis die neuen Antikörper gebildet sind, haben die Viren sich längst im Organismus breit gemacht.

Kontakt zu Mitmenschen


Der dritte große Grund, warum wir immer wieder krank werden, ist der dauernde Kontakt mit den Erregern. Wo immer viele Menschen zusammen sind, sind auch unzählige Viren zugegen. Grippe und Erkältung zieht man sich entweder durch Tröpfchen- oder Schmierinfektion zu, wobei man sich die Grippe eher durch die Tröpfcheninfektion holt.

Jedes Mal, wenn ein kranker Mensch niest oder hustet, versprüht er auch eine Menge Viren. Oft genügt es schon, diese Luft einatmen, um sich anzustecken. Noch ist nicht ganz klar, wie weit man entfernt sein muss, um den Viren aus dem Weg gehen zu können. Aber gerade in der U-Bahn oder beim Einkaufen ist es mehr oder weniger unmöglich, ausreichend Abstand gewinnen zu können.

Die Schmierinfektion ist sogar noch schwieriger zu vermeiden. Denn man sieht oft nicht, wenn ein erkrankter Mensch seine Viren hinterlässt. Häufig reicht es schon, wenn man sich die Nase putzt oder in die Hand hustet, um die Viren an die Hände zu bekommen. Wenn man nun etwas anfasst, beispielsweise eine Türklinke, einen Telefonhörer oder einen Kugelschreiber, besteht immer die Gefahr, selber die Viren an die Finger zu bekommen. Wenn man sich nun in der Nase bohrt, die Augen reibt oder Fingernägel knabbert, kommen die Schleimhäute in Kontakt mit den Viren und die Krankheit ist vorprogrammiert.

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