Der Wechsel von der Rad- auf die Laufstrecke wird von vielen Triathleten mit einem Eierlauf verglichen. Dieses Gefühl lässt sich zwar nicht komplett umgehen, aber mit der richtigen Taktik zumindest verkürzen.
Timos Tipp: „Der Lauf beginnt eigentlich schon auf den letzten Kilometern beim Radfahren. Die letzten 5 bis 10 Minuten sollte man Gas rausnehmen, um die Beine zu lockern. Auf den ersten 500 bis 1.000 Metern ist es dann wichtig, nicht nervös zu werden und zu schnell laufen zu wollen.“
Zur Lockerung empfiehlt sich vor allem ein Wechsel auf eine kleinere Übersetzung. So bleibt die Trittfrequenz hoch und Ihr spart zumindest ein wenig Kraft. Dies führt natürlich dazu, dass Ihr eine, vielleicht zwei Minuten auf der Radstrecke einbüßt. Aber das ist nichts verglichen mit dem Zeitverlust beim Laufen, wenn Ihr keine Reserven mehr habt oder Euren Rhythmus nicht findet.
Timo Brachts Tipps zum Koppeltraining
Nichtsdestotrotz solltet Ihr Euch bereits in der Vorbereitung mit einigen Koppeltrainingseinheiten an den Übergang zwischen den Disziplinen gewöhnen. Wichtig ist dabei, beide Disziplinen nicht im Wettkampftempo zu absolvieren. Die Intensität wäre schlicht und einfach zu hoch und würde wahrscheinlich eine mehrtägige Regenerationsphase nach sich ziehen. Wie lang eine Rad- bzw. Laufeinheit beim Koppeltraining dauern sollte, hängt dabei natürlich auch vom Trainingszustand und der Erfahrung ab.
Timos Tipp: „Einsteigern empfehle ich, einfach mal mit Laufschuhen 2-3 Kilometer auf dem Rad zu fahren und dann anschließend 200-300 Meter zu laufen. Wenn man das zweimal absolviert, hat man schon eine gute Trainingseinheit zusammen.“
Alternative zu zweit: Bike & Run
Eine Variante zur oben genannten Form des Koppeltrainings ist das Bike & Run. Wer zu zweit trainiert, hat nicht nur mehr Spaß, sondern hat auch einen logistischen Vorteil: Das Fahrrad muss nicht aufwendig verstaut oder zumindest abgeschlossen werden.
Timos Tipp: „Ein guter Tipp ist auch das Training zu zweit: Einer läuft und der andere fährt mit dem Rad nebenher. Am Besten nimmt man ein Rad mit einem Schnellspanner am Sattel, damit man es auf die jeweilige Körpergröße der Trainingspartner anpassen kann. Nach einer Weile sollte man dann wechseln. Man selber läuft und der andere fährt Rad, beispielsweise nach einem anstrengenden Anstieg. So kann man innerhalb von 1-2 Stunden viele Wechsel üben. Und außerdem motiviert es zusätzlich, wenn man nicht immer allein trainiert.“
Marco Heibel
netzathleten Star:
Timo Bracht (*22. Juli 1975 in Waldbrunn), Triathlon
Commerzbank Triathlon Team
Größte Erfolge: Gewinner Ironman Germany (und damit Ironman-Europameister) 2007 und 2009