Profi-Langstreckenläuferin Julia Viellehner hat den GARMIN Forerunner 110 getestet. Im Interview gibt sie ihr Urteil ab.
Frage: Julia, nach deinen großen Erfolgen im vergangenen Jahr mit Titeln über 5000 Meter oder dem 2. Platz bei deinem Marathondebüt, musstest du deine Teilnahme an der Crosslauf-EM am 13. Dezember in Dublin aufgrund eines Mittelfußbruchs absagen und lange pausieren. Wie geht es dir jetzt?
Julia Viellehner: Die Verletzung so kurz vor den Europameisterschaften in Irland ist natürlich ein Schock gewesen! Aber es war leider nicht zu ändern und der Heilungsprozess nahm einige Zeit in Anspruch. Dafür habe ich den Februar für ein intensives Ausdauer- und Alternativtraining genutzt und habe neben Schwimmen und Spinning auch das Skitourengehen für mich entdeckt.
Seit einigen Wochen steigere ich nun wieder kontinuierlich mein Lauftraining. Und das wichtigste: der Fuß schmerzt nur noch leicht und macht fast alles mit! Es hätte also alles schlimmer sein können…
Frage: Womit wir gleich beim Thema wären: Training. Einer Deiner Sponsoren ist GARMIN, Hersteller von Navigationsgeräten und GPS-Sportcomputern. Seit Ende April 2010 gibt es ein neues Modell von GARMIN auf dem Markt, den Forerunner 110. Du hast die GPS-Sportuhr direkt einmal getestet. Wie ist Dein erster Eindruck?
Julia Viellehner: Als allererstes ist mir neben dem stylischen Design die Größe aufgefallen. Naja – eigentlich müsste man die „Kleine“ sagen, denn das neue Gerät ist wirklich nur wenig größer als eine normale Uhr und somit die derzeit kleinste GPS-Sportuhr der Welt. Außerdem ist die Uhr angenehm zu tragen, die Funktionen sind übersichtlich und trotzdem hat man mit dem Forerunner 110 eigentlich alles was man zum Laufen wirklich braucht. Wenn Ihr mich fragt, ein Top-Gerät!
Frage: Kannst du uns ein paar Informationen zum Handling geben? Eine Sportuhr mit GPS – ist so was für „Otto Normalverbraucher“ nicht ziemlich komplex?
Julia Viellehner: Nein, ganz und gar nicht. Die Einrichtung dauert keine zwei Minuten und die Bedienung ist wirklich einfach – sogar ohne einmal in irgendein Handbuch geschaut zu haben. Bevor man startet werden ein paar körperbezogene Daten eingeben, also ein Benutzerprofil erstellt. Das dauert keine Minute. Fertig. Danach heißt es dann auch schon Laufschuhe schnüren – wer will, kann noch einen Herzfrequenzsensor anlegen – Start drücken, loslaufen.
Als Leistungssportlerin kommt es für mich aber natürlich vor allem auf die „inneren Werte“ an. Die Uhr ermittelt dank GPS die Geschwindigkeit und zurückgelegte Entfernung, ganz ohne irgendwelche Sensoren und zeigt Zeit und Herzfrequenz an – also alle Daten, die ich brauche. Bis zu 180 Stunden Training speichert der Kleine. Was will man mehr?!
Frage: Und wie funktioniert dann die Auswertung der Daten?
Julia Viellehner: GARMIN bietet zwei auf seine Produkte maßgeschneiderte Lösungen. Das „Training Center“, welches man sich als kostenlose Software herunterladen kann, oder das Online Trainingsportal „GARMIN Connect“. Die Auswertung kann also jeder ganz einfach am heimischen Computer durchführen. Dazu muss man nur das dazugehörige USB- Kabel anstöpseln, an die Uhr „clippen“ und schon kann man seine Daten mit am PC analysieren. Man sieht alle aufgezeichneten Werte inklusive Herzfrequenzkurve und Höhenprofil. Aber nicht nur das: man kann seine gelaufene Strecke auch direkt auf einer Karte oder per Google Earth nachvollziehen, denn der Forerunner zeichnet auch diese über GPS auf. Und wenn der 110er am PC hängt, wird er dabei auch noch automatisch geladen – sehr durchdacht, denn so geht er eigentlich nie leer!
Frage: Das klingt ja überragend. Was hat dich letztendlich am meisten überzeugt?
Julia Viellehner: Überzeugt hat mich letztendlich die insgesamt kinderleichte Handhabung. Auch die schnelle Satellitenverbindung hat mich überzeugt. Es dauert keine 30 Sekunden, dann kann man loslaufen. Die Datenerfassung ist sehr zuverlässig und genau und die GPS-Verbindung superstabil. Für mich ist das sehr wichtig. Man darf nicht vergessen, dass ich Crossläuferin bin. Da geht es öfter mal durch’ s Gelände oder in den Wald…
Frage: Letzte Frage: Du beschreibst dich selbst auf deiner Internetseite als „hyperaktive Leistungssportlerin“. Eignet sich der Forerunner 110 auch für den Freizeitläufer und braucht man als Hobbysportler eine GPS-Uhr?
Julia Viellehner: Brauchen? Das ist doch eine Grundsatzfrage. Wir „brauchen“ heute vieles, obwohl es früher auch ohne ging. Wenn die Frage ist, ob GPS nur etwas für Profis ist, dann muss ich die Frage klar verneinen! Klar, durch die Streckenaufzeichnung ergibt sich eine sehr viel detailliertere Trainingsanalyse, denn alle ermittelten Daten werden mit den jeweiligen Streckenpunkten verknüpft. Aber das hilft ja nicht nur dem Profi – denn wer mit Pulsuhr läuft, der hat ja auch einen gewissen Leistungsgedanken im Kopf. Außerdem motiviert es einfach ungemein, seine Leistung buchstäblich „sehen“ zu können! Ich kann den neuen 110er also auch mit gutem Gewissen an diejenigen weiterempfehlen, die einfach nur Spaß am Laufen haben und etwas für ihre Fitness tun wollen! Für den „Weight Watcher“ unter den Läufern berechnet der Forerunner nämlich auch den Kalorienverbrauch.
Das Preis-Leistungs-Verhältnis des Forerunner 110 ist nahezu unschlagbar – wer sich seine Pulsuhr nicht beim Discounter kauft und zumindest ein paar Zusatzfunktionen will, der kommt kaum günstiger weg. Die Frage ist also: Wieso nicht gleich eine GPS-Uhr?!
Frage: Julia, wir bedanken uns für’s Testen sowie das nette Interview und wünschen Dir viel Erfolg für Deine weiteren Wettkämpfe!
Interview von Friederike Pfeffer
Hier findet ihr alle weiteren Infos zum Forerunner 110: https://www.netzathleten.de/Sportmagazin/Garmin/Garmin-Forerunner-110-110-HR-kleinste-GPS-Sportuhr-der-Welt/6447904215713602329/head