Justus siegt beim Garmin Alpen-Triathlon
- Derk Hoberg
Harte Wettkampfbedingungen
Schon zu Beginn des Wettkampftages war den Athleten klar, dass der Alpen-Triathlon diesmal sicher kein Zuckerschlecken wird. Mit einer Wassertemperatur von 14,8 Grad war es gerade noch möglich, die Schwimmstrecke im Schliersee auszutragen, unter 14 Grad hätte man notgedrungen einen Duathlon veranstalten müssen. Nichtsdestotrotz stürzten sich die Triathleten in den See.
Aber auch die Radstrecke, mit dem Anstieg zum 1337m hoch gelegenen Spitzingsattel schon von vornherein ein harter Brocken, gestaltete sich im Verlauf des Wettkampfes schwierig. Niedrige Außentemperaturen und aufziehende Wolken machten den Athleten zu schaffen. Die Zuschauer hatten schon längst die Wollmütze ausgepackt.
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Packende Stimmung am Spitzingsattel
Tour de France Feeling kam auf, als die Athleten den Berg am Spitzingsee erklommen und von frenetischen Zuschauern empfangen wurden. Steffen Justus, Maik Petzold und Daniel Unger lieferten sich einen packenden Kampf, gleichauf gingen sie auf die Abfahrt. Bei der abschließenden 10km-Laufstrecke stellte Justus mit 32:29 min eine neue Bestzeit auf und ließ seine Kontrahenten bei seinem Triumph knapp hinter sich.
Nach seinem Erfolg in Budapest am 11. September (Vizeweltmeister) war „der Druck weg und ich bin glücklich über den Sieg“ meinte Justus. Mit dem Sieg an Schliersee feierte der 28jährige seinen ersten Meistertitel.
Lisa Norden gewinnt bei den Frauen
Auch die Frauen schenkten sich in allen drei Disziplinen nichts. In 2:14,17h setzte sich die Schwedin Lisa Norden bei den Frauen vor Ricarda Lisk durch, die damit zum zweiten Mal Deutsche Meisterin wurde. „Die DM sollte jedes Jahr in Schliersee stattfinden, denn nur hier kann ich den Titel gewinnen“, meinte die für den Vfl Waiblingen startende Lisk nach dem Rennen.
Insgesamt nahmen 1300 Athleten aus 29 Nationen teil, ein weiteres Indiz dafür, dass der Garmin Alpentriathlon jedes Jahr zu den Topevents im internationalen Triathlonkalender gehört. Laut Bundestrainer Roland Knoll ist man sowieso kein Triathlet, „wenn man nicht wenigstens einmal in Schliersee gestartet ist.“
Gelungenes Event
Auch der guten Organisation ist es zu verdanken, dass wieder einmal eine super Stimmung rund um den Schliersee aufkam. Im Zielbereich tauchte auch Olympiasieger Jan Frodeno auf, der wegen einer Verletzung kurzfristig absagen musste. Noch merklich geknickt nach seiner Niederlage beim letzten Rennen der ITU Triathlon World Championship Series in Budapest, beglückwünschte er Steffen Justus zu seinem Erfolg.Jener will nach eigener Aussage natürlich nächstes Jahr wieder beim Alpentriathlon starten: „Aber hoffentlich dann bei wärmeren Temperaturen“.
Christian Kraft