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Kreuzbandriss erkennen – Welche Tests gibt es?

  • Christian Riedel
Im Gegensatz zu einem Bruch oder einer offenen Wunde ist ein Kreuzbandriss nur schwer zu erkennen. Doch auch ein Laie kann herausfinden, ob die Bänder im Knie intakt sind – wenn man weiß, wie es geht.

Der Kreuzbandriss gehört zu den schwersten Verletzungen im Sport. Und leider auch zu den häufigsten. Statistisch gesehen reißt in Deutschland alle 390 Sekunden ein Kreuzband. Häufig passiert das ohne Fremdeinwirkung. Und teilweise ist sich der Sportler der schweren Verletzung gar nicht bewusst. So hat der ehemalige Fußball-Nationaltorhüter Toni Schumacher ein Spiel mit einem gerissenen Kreuzband beendet. Erst nach dem Schlusspfiff wurde die Verletzung diagnostiziert.

Ist das Kreuzband gerissen, wird das Knie instabil. Der Betroffene merkt in der Regel sofort, dass etwas mit dem Knie nicht stimmt. Spätestens im Krankenhaus folgt dann die genaue Diagnose. Aber wenn man sich nicht ganz sicher ist, ob die Bänder beschädigt sind, kann man mit zwei einfachen Tests selber herausfinden, ob ein Kreuzband gerissen ist.

Der Lachman-Test


Der erste manuelle Test ist der Lachman-Test. Dabei liegt der Patient auf einer Liege oder auf dem Boden. Das betroffene Bein wird angestellt, der Winkel im Knie sollte rund 30° betragen, die Ferse liegt auf dem Boden auf. Nun zieht man den Unterschenkel vorsichtig nach vorne. Sind die Bänder ganz, sollte das nicht gehen. Ist ein Kreuzband gerissen, kann man den Unterschenkel unterhalb des Knies etwas nach vorne ziehen. Wenn man das Bein rund einen halben Zentimeter bewegen kann, gilt der Lachman-Test als positiv und die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass das Kreuzband gerissen ist. Wobei im Endeffekt immer ein bildgebendes Verfahren (Röntgen, CT, MRT) die genaue Diagnose liefert.

Der Schubladen-Test


Bei diesem Test sitzt der Patient auf einer Liege und lässt die Beine locker nach unten hängen. Anschließend versucht man, die Unterschenkel senkrecht zum Boden nach vorne unten hinten zu schieben bzw. zu ziehen. Wenn kein Widerstand zu spüren ist, ist das ein deutlicher Hinweis auf einen Kreuzbandriss. Wenn man den Unterschenkel nach vorne ziehen kann, ist das vordere Kreuzband betroffen, kann man den Unterschenkel nach hinten schieben, das hintere Kreuzband. Wenn beide Kreuzbänder gerissen sind, kann man den Unterschenkel logischerweise nach vorne und hinten schieben.

Um einen der Tests vorzunehmen, ist es wichtig, dass der Patient entspannt ist und die Muskeln nicht anspannt. Da der Kreuzbandriss aber oft mit großen Schmerzen im Knie einhergeht, ist das nicht immer möglich. Aber wenn die Schmerzen groß sind, empfiehlt es sich ohnehin, das nächste Krankenhaus aufzusuchen oder den Notarzt zu rufen.

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