Rund um das Hahnenkammrennen 2014 gettyimages; Bilder im Text: Derk Hoberg

Rund um das Hahnenkammrennen 2014

  • Derk Hoberg
Das 74. Hahnenkammrennen wurde erneut zum Schaulaufen für die Prominenz. Neben sportlichen Höchstleistungen, gilt es in Kitzbühel aber vor allem nachts Kondition zu zeigen. Arnold Schwarzenegger und viele andere Prominente stärken sich dafür mit Weißwürsten.

Deutschlands derzeit bester Skifahrer, Felix Neureuther, sorgte aus deutscher Sicht gleich zu Beginn des Kitzbüheler Rennwochenendes für einen Paukenschlag. Ihm gelang zum zweiten Mal der Sieg auf dem Ganslernhang, wo zigtausend Österreicher eigentlich auf einen Erfolg ihres Landsmannes Marcel Hirscher gehofft hatten. Wie Felix Neureuther diesen Sieg überhaupt gefeiert hat, ist nicht bekannt. Auf der legendären Weißwurstparty im Bio-Hotel Stanglwirt, etwas außerhalb und daher verschont vom Kitzbüheler Trubel gelegen, wurde er jedenfalls nicht gesichtet. Traditionell feierte die Wirtsfamilie Hauser am Freitag hier zusammen mit 2.000 Freunden des Hauses, darunter Stammgäste, Skilegenden und zahlreiche prominente Gäste den Auftakt des Hahnenkammwochenendes. Allen voran Arnold Schwarzenegger, der die 23. Weißwurstparty eröffnete und sich freute, dabei zu sein: „Österreich ist eines der schönsten Länder der Welt und in diesem Hotel fühle ich mich einfach zu Hause!“, sagte der in der Steiermark geborene Schauspieler und Ex-Politiker. Sein Freund Ralf Möller hatte währenddessen Schwarzeneggers obligatorische Zigarre gehalten und fortan wurden die beiden von Kameras und Journalisten belagert. Genau wie die Schauspieler Uschi Glas, Fritz Wepper, die Skilegenden Karl Schranz und Stephan Eberharter, Sternekoch Alfons Schuhbeck und Verona Pooth, die sich allesamt die Champagner-Würste von Weißwurst-Papst Toni Holnburger nicht entgehen lassen wollten.

Weißwurst mit Champagner

„8.000 Weißwürste werden hier an einem Abend gegessen“, verriet Holnburger. Angesprochen auf das Geheimnis seiner Weißwürste fügte er hinzu: „Wir achten auf Qualität und verwenden für die Herstellung ausschließlich Kalbfleisch. Und als Gag für den Stanglwirt verwenden wir Champagner für die Herstellung der Wurstmasse. Das gibt es auch nur hier.“ Das Rezept kommt an, schließlich feierten die Partywilligen bis spät in die Nacht. So verriet der Österreichische Sänger Andreas Gabalier im Rahmen des legendären Hahnenkammrennens auf der Streif, dass er erst um halb acht Uhr morgens ins Bett gegangen ist.

Und so geht es den meisten, ob prominent oder nicht, die an diesem Wochenende in Kitzbühel weilen. Die Auswahl an Partys ist enorm und „Party-Hopping“ gehört hier zum guten Ton. So verwundert es nicht, dass ganz Kitzbühel an diesem Wochenende vor Partyshuttles nur so wimmelt. Der Hauptsponsor des Rennens kutschiert die Feierwilligen mit 4-Rad-Antrieb von einer Party zur nächsten. So geht der Stern von DJ Ötzi nicht nur beim Stanglwirt auf, kurz darauf erscheint er beim KitzElite Club im Luxushotel A-Rosa, wo auch LG-Electronics CEO Won Sun Park und Bauunternehmer Richard „Mörtel“ Lugner samt alter und wohl auch wieder neuer Flamme „Bambi“ zugegen waren. Ob er noch weitere Partys in dieser Nacht besuchte, ist nicht bekannt, allerdings ist die Chance bei der Dichte an Society-Events doch sehr groß. Und während ganz Kitzbühel auf der Piste ist, ist auch auf der Skipiste die Hölle los, schließlich sorgen unter der Nacht unzählige helfende Hände dafür, dass die Rennen trotz starkem Schneefalls wie geplant stattfinden können.

Aprés Ski vor dem Rennen

Einmal losgefeiert, geht es in Kitzbühel das Wochenende so weiter. Am Samstag, wenn die Abfahrt auf der schwierigen Streif ansteht, pilgern die Zuschauermassen schon in den frühen Morgenstunden zum Zielbereich und halten sich im Schneefall – bevorzugt mit hochprozentigem – warm. Aprés Ski bevor das Skifahren losgeht, mit allem was dazu gehört. Stimmungshits und Verkleidungen, vor allem die Kreativität der angereisten Schweizer Fans kennt dabei keine Grenzen. Das zeigt auch die Bedeutung des Rennens für die Skifans. So kraxeln sie entlang der Piste hinauf, um sich einen guten Platz für das Rennen zu suchen.

Die Prominenz hat es da leichter. Gabalier, Schwarzenegger und Co können ihre Wunden der Nacht im Kitz-Race Club unmittelbar hinter der Tribüne im Zielbereich lecken. Vom dortigen Luxus-Bereich wartet nur noch ein kleiner Spießroutenlauf durch das Spalier der versammelten Presse bis zur Ehrentribüne. Auf dieser haben bei der Abfahrt 2014 vor allem die Österreicher Grund zu feiern. Mit Hannes Reichelt gewinnt erstmals seit 2006 wieder ein Österreicher das bedeutendste Ski-Rennen der Welt, das auch Formel 1-Protagonisten wie Niki Lauda und Bernie Ecclestone vor Ort in ihren Bann zieht. Und der Stimmung im Dorf tut das ohnehin nur gut. Ganz Kitzbühel gleicht einer einzigen Partymeile an diesem Samstag.

Dass auch Felix Neureuther dann doch ein wenig gefeiert hat, belegt die zerbrochene Gams. Die Trophäe, die er neben den 70.000 Euro Siegprämie erhielt, überlebte die erste Nacht mit ihrem neuen Besitzer nicht. Nach dem schwierigen Rennen und dem Sieg über Marcel Hirscher ist er einer an diesem außergewöhnlichen Wochenende in Kitzbühel, der sich das Feiern auch redlich verdient hatte. Und eine Weißwurst wird er sich zum Frühstück sicher auch gegönnt haben, wenn auch wahrscheinlich ohne Champagner.

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