Um noch ein wenig mehr Sicherheit für die wagemutigen Springer herzustellen, sind während der Wettkämpfe ständig Rettungstaucher anwesend. Dennoch ist die Gefahr nicht zu unterschätzen. Jahrelanges Training im Wasserspringen ist die Grundvoraussetzung, um diesen Sport einigermaßen kalkulierbar auszuführen. Beim Eintauchen ins Wasser lastet das 35-fache des Körpergewichts auf den Springer, da ist es eine Grundvoraussetzung, in jeder Sprungphase die Kontrolle und den Überblick zu behalten.
Kolumbianischer König der Klippen
Auch wenn der aktuelle Weltmeister Artem Silchenko (Ukraine) heißt, Orlando Duque aus Kolumbien gilt als der König der Klippen schlechthin. Er sammelte in den vergangenen 10 Jahren neun Weltmeister-Titel und steht mit seinem perfekten Sprung bei der WM 2000 – er bekam von allen sieben Punktrichtern die Höchstnote 10 – im Guiness Buch der Rekorde. Mittlerweile wurde seine Karriere sogar verfilmt. „9 Dives“ zeigt in atemberaubenden Bildern das bewegte und aufregende Leben des südamerikanischen Draufgängers.
Die Angst springt laut Duque aber immer mit. Sie sei ein wichtiger Faktor, um die richtigen Entscheidungen zu treffen. Diese Entscheidungen muss er mittlerweile immer öfter auch mitten in Europa treffen. Ein Getränkehersteller, der nach eigener Aussage gewissermaßen mit dem Fliegen verbunden ist, bringt die weltbesten Cliff-Diver immer wieder an ausgefallenen Orten zusammen.
Ob im Hamburger Hafen oder dem von Rotterdam, nicht immer sind Felsküsten die Schauplätze der Cliff Diving Series. So ist ein Sprung vom Eisernen Steg in den Frankfurter Main für die Springer wohl genau so exotisch wie für unsereinen die Felsklippen in Acapulco. Das einzige Problem dabei: Hier ist es meistens nicht so angenehm warm wie dort, so dass sich die Akteure wohl noch mehr als ohnehin schon überwinden müssen, den Sprung in die Tiefe zu wagen.
Derk Hoberg
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