Wenn Ines Schmidbauer von einer 20-Meter-Klippe springt, zählt nur der Moment – absolute Konzentration, völlige Freiheit. Im Gespräch erzählt die deutsche Turm- und Klippenspringerin, wie sich dieser Sprung ins Ungewisse anfühlt, warum ihre Babypause mehr war als nur ein sportlicher Einschnitt und wieso sie heute ihren Körper und Geist in Balance hält.
netzathleten: Wie fühlt es sich an, wieder oben zu stehen und zu springen?
Iris Schmidbauer: Wenn ich oben stehe, konzentriere ich mich darauf, die Aussicht zu genießen. Auch in 20 Metern Höhe über dem Wasser geht es darum, ins Gefühl zu kommen, den Ausblick zu genießen und dann das Gelernte abzurufen. Das hilft mir, mich zu entspannen. Es ist ein tolles Gefühl, und ich habe jedes Mal Schmetterlinge im Bauch, wenn ich springe. Ich weiß einfach, dass es klappen muss, und es gibt jetzt kein Zurück mehr. Generell gilt: „Genieß die Aussicht – und schau niemals nach unten!”
Wie ist es, Spitzensportlerin und Mutter gleichzeitig zu sein?
Es macht Spaß, ist aber auch eine riesige Herausforderung – eine Sportkarriere zu verfolgen und gleichzeitig für das eigene Kind da zu sein, verlangt einem wirklich alles ab. Ich habe mich auf meine aktuelle Lebenssituation eingestellt, konzentriere mich auf das Wesentliche und lasse alles Überflüssige weg.
Früher habe ich zweimal täglich trainiert, insgesamt fünf bis sechs Stunden pro Tag. Heute schaffe ich an einem guten Tag drei Stunden – und muss mich auf das konzentrieren, was wirklich wirkt. Aber ehrlich – der Prozess an sich macht mir einfach Spaß!
Wie war die Rückkehr in den Sport nach der Geburt?
Das Comeback war anfangs sehr hart. Als frischgebackene Mutter steht man vor vielen Herausforderungen – vor allem, wenn man große sportliche Ziele hat. Zehn Tage nach der Geburt habe ich langsam wieder mit dem Training begonnen. Auch während der Schwangerschaft habe ich so gut es ging weiter trainiert.
Es war eine intensive Zeit, aber ich bin stolz darauf, dass ich Familie und Sport in Einklang bringen konnte.
Das klingt abenteuerlich. Hast du versucht, dein Kind zum Babyschwimmen anzumelden?
Leider waren alle Kurse ausgebucht – aber sie liebt Wasser über alles! Ich versuche trotzdem, ihr früh die Freude am Wasser näherzubringen – vielleicht wird sie ja auch ein kleiner Wassersport-Fan (Iris lacht).
Wie sieht dein Alltag momentan aus?
Ich stehe zwischen 5:45 und 6:00 Uhr auf und bin gegen 7:00 Uhr unterwegs, um um 7:30 Uhr mit dem Training zu beginnen. Zuerst geht’s auf das Trampolin, danach ins Wasser und schließlich ins Fitnessstudio.
Die Nachmittage widme ich voll und ganz meiner Rolle als Mutter. Ich versuche, jede Nacht acht Stunden zu schlafen – Regeneration ist unglaublich wichtig. Ein starkes Werkzeug für mich ist Visualisierung – sowohl für sportliche Ziele als auch für den Alltag. Ich stelle mir das Ergebnis ganz genau vor – wie ich zum Beispiel am Rand einer Klippe stehe, das Herz pocht, und ich mir den perfekten Sprung ausmale. Dieses mentale Training gibt mir Fokus und Selbstvertrauen, um in jeder Situation über mich hinauszuwachsen.
Du hast nach der Pause wieder an einem Wettkampf, der Cliff Diving World Series in El Nido auf den Philippinen, teilgenommen. Du gehörst ja nach wie vor zur Weltspitze und hast dort den 7. Platz gesichert. Wie war’s vor Ort?
Dieser Wettkampf war etwas ganz Besonderes für mich. Die lange Reise von Berlin über Istanbul bis nach El Nido – mit Kind – war eine völlig neue Erfahrung. Aber am Ende hat alles wunderbar funktioniert. Es war außerdem das erste Mal seit über einem Jahr, dass ich wieder aus der offiziellen Wettkampfhöhe gesprungen bin – stolze 21 Meter!
Wir Athletinnen mussten sogar selbst einen steilen Felsen erklimmen, um überhaupt zur Absprungstelle zu gelangen. Nach dem Wettkampf habe ich mir dann fünf Tage Urlaub gegönnt – das war definitiv nötig!
Wie bist du überhaupt zum Klippenspringen gekommen?
Erst mit 19 habe ich angefangen, mit einem professionellen Trainer zu arbeiten – das ist ziemlich spät, die meisten fangen mit fünf oder sechs Jahren an. 2008 habe ich die Olympischen Spiele im Fernsehen verfolgt. Da ich damals mit meiner Familie am Ammersee lebte, habe ich mir selbst beigebracht, wie man möglichst elegant ins Wasser springt. Ich habe Tricks auf YouTube gelernt und an lokalen Wettbewerben teilgenommen. Mit der Zeit ist die Leidenschaft gewachsen – und ich habe hart an meinen Fähigkeiten gearbeitet.
Wie hat sich der Sport über die Jahre verändert?
Er ist definitiv wettkampforientierter geworden. Früher war alles etwas entspannter – heute ist alles professioneller, was manchmal ein wenig die Leichtigkeit nimmt. Trotzdem liebe ich den Sport, ganz gleich, wer um mich herum ist. Die Community und der gemeinsame Ehrgeiz, über sich hinauszuwachsen, sind einzigartig.
Wie kam es zur Partnerschaft mit Lifeplus?
Ich habe durch meine gute Freundin Evelyn zum ersten Mal von Lifeplus gehört – sie hat die Produkte verwendet und war total begeistert. Also habe ich sie ausprobiert – und sofort eine Verbindung zur Be-Reihe gespürt. Be Focused und Be Recharged sind schnell zu meinen Favoriten geworden – vor allem Be Recharged hat mich in intensiven Trainingsphasen begleitet und mir geholfen, fokussiert zu bleiben.“
Ich war so überzeugt, dass ich – als Evelyn mir jemanden bei Lifeplus vorgestellt hat – direkt ein ehrliches Gespräch über Gesundheit, Leistung und Balance führen konnte. Kurz darauf kam das Angebot zur Partnerschaft – und es hat sich einfach richtig angefühlt. Es gibt mir die Flexibilität, zu trainieren, zu arbeiten und gleichzeitig für meine Familie da zu sein – das ist für mich alles, was ich brauche.
Ernährung scheint eine wichtige Rolle in deinem Alltag zu spielen – wie gehst du das Thema an, um gesund und leistungsfähig zu bleiben?
Ernährung und Regeneration gehören für mich untrennbar zusammen – es geht nicht nur darum, was ich esse, sondern auch darum, wie ich meinen Körper im Alltag unterstütze. Nach dem Training und Frühstück nehme ich zum Beispiel OmeGold. Omega-3-Fettsäuren wie DHA und EPA tragen zur normalen Gehirnfunktion und Herzfunktion bei – das ist mir besonders wichtig bei intensivem Training.
Ein weiteres tägliches Highlight ist für mich der Triple Protein Shake in der Sorte Schokolade – er schmeckt super, besonders gemixt mit gefrorenen Früchten – und Proteine tragen zur Zunahme und Erhaltung von Muskelmasse bei. Ich achte sehr auf die Qualität des Proteins – und ich liebe es, dass der Triple Protein Mix Molke-, Milch- und Sojaprotein kombiniert. So erhält man ein vollständiges Aminosäureprofil. Für mich geht es darum, das zu finden, was funktioniert – und konsequent dranzubleiben.
Was sind deine Ziele für die Zukunft?
Mein größtes Ziel ist es, Weltmeisterin in meiner Sportart zu werden – und ich weiß, dass ich das Zeug dazu habe. Ich arbeite hart daran und freue mich auf diesen Weg.
Ich bin auch offen für Experimente und verrückte Ideen – zum Beispiel meine Klippensprung-Tricks auf dem Snowboard zu testen. Ich liebe einfach Action und bin gespannt, was die Zukunft bringt – ob als Mutter, Profi-Sportlerin oder Lifeplus Markenbotschafterin.
Und wie gesagt: „Genieße die Aussicht – und schau nie nach unten!“
Zur Person: Iris Schmidbauer
Iris Schmidbauer (11. April 1995, Puchheim) ist Deutschlands erfolgreichste Klippenspringerin und seit 2016 fester Bestandteil der Red Bull Cliff Diving World Series. Die gelernte Sporttherapeutin stieg 2013 ins High Diving ein und feierte seither zahlreiche Erfolge, darunter Europameister-Gold 2022 aus 20 Metern Höhe in Rom. Sie startete mehrfach bei FINA-Weltmeisterschaften und gehört zu den wenigen Athletinnen, die technisch anspruchsvolle Sprünge wie den Dreifach-Rückwärtssalto mit zwei Schrauben zeigen. Nach einer Babypause 2024 kehrte sie 2025 mit einem starken Auftritt in die Weltserie zurück. Bekannt für ihre mentale Stärke und Präzision, gilt sie als Pionierin des deutschen High Divings.