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PROFI-TEST – Sabine Spitz zum GARMIN Oregon 450t

Sabine Spitz, Mountainbike Olympiasiegerin von 2008, hat den GARMIN Oregon 450t getestet und anschließend ein paar spannende Fragen dazu beantwortet.

Frage: Sabine, Du warst nach einem bakteriellen Infekt und einer Leisten-OP etwas außer Gefecht gesetzt und sitzt erst seit kurzem wieder auf dem Rad. Deshalb vorweg die kurze Frage: wie fühlst Du Dich nach Deiner Zwangspause?
Sabine Spitz: Die letzten Trainingseinheiten auf Zypern verliefen – obwohl es anfangs nicht so locker von der Hüfte ging – recht vielversprechend. Ich freue mich auf die ersten Rennen dieser Saison und kann es kaum erwarten bis ich an Pfingsten in Offenburg den ersten Weltcup fahren kann.… (grinst)
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Frage: Das Thema GPS ist derzeit in aller Munde, vor allem die elektronische Routenplanung und die Verwendung von GPS-Geräten auf dem Bike sind boomende Themen. Mit GARMIN hast Du ja einen Sponsor in diesem Bereich – wo siehst Du die Vorteile in der Verwendung von GPS im Radsport?
Sabine Spitz: Die Vorteile liegen für mich als Profisportlerin klar auf der Hand: Wo ich früher mindestens zwei Geräte benötigte, also Fahrradcomputer und Pulsuhr, genügt nun ein einziges Gerät. Und das benötigt nicht mal weiteres Zubehör, wie lästige externe Sensoren. Gerade wenn man mehrere Räder hat, ist das eine tolle Sache! Auch Trainingsanalyse und –planung gestalten sich um einiges einfacher – vor allem durch die optimalen Auswertungsmöglichkeiten auf dem Computer. Mit GPS kann jedes Detail im Nachhinein genau betrachtet und das Training entsprechend optimiert werden. Zwar bieten viele Geräte die Möglichkeit zur Auswertung, mit GPS werden Leistungswerte aber mit den jeweiligen Streckenpunkten verknüpft. Das ist ein immenser Mehrwert für mich – und jeden anderen Athleten. Ich weiß einfach immer genau, woran ich noch arbeiten muss und natürlich lassen sich auch die Erfolge besser nachvollziehen!

Frage: Du wirst bereits seit August 2008 von GARMIN unterstützt. Mit welchen Geräten hast Du bereits Erfahrungen gesammelt und welche nutzt Du in Training und Wettkampf?
Sabine Spitz: Auf den Teambikes verwenden wir den GARMIN Edge 705. Er misst automatisch Tempo, Entfernung, Zeit, Kalorienverbrauch, Höhe, Steigungen etc. und zeichnet diese Daten auf. Außerdem besitzt er einen barometrischen Höhenmesser zur Ermittlung exakter Höhendaten und liefert Herzfrequenzwerte, Kadenz, Abbiegehinweise und Watt-Leistungsdaten. Neben diesen Funktionen, die für das Training ungemein wichtig sind, kann der Edge 705 aber auch digitale Karten darstellen und dient uns somit als Navi. Er hat also einfach alles, was man sich nur denken – und wünschen – kann!

Beim Laufen, als Ausgleichstraining, nutze ich den Forerunner 405CX, eine GPS-Laufuhr. Auch hier bekomme ich alle trainingsrelevanten Werte via GPS ermittelt und kann sie hinterher auslesen.


Frage: GARMIN hat ja sogar ein eigenes Online Trainings- und Tourenportal. Verwendest Du GARMIN Connect?

Sabine Spitz: Klar! Für mich ist es sogar ein wichtiges Tool um mein Training zu analysieren und zu steuern. Und obwohl ich kein Computer-Nerd bin, macht Garmin Connect echt Spaß. Es ist einfach zu benutzen und man „sieht” – im wahrsten Sinne des Wortes – richtig, was man geleistet hat. Alle ermittelten Werte sind schön übersichtlich aufgelistet und man kann super damit arbeiten. Garmin Connect bietet ja auch die Möglichkeit schöne Biketouren oder Strecken einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen und innerhalb des Teams auszutauschen – was wir auch wirklich tun. Ich sage immer: Garmin Connect ist genial einfach und einfach genial!

Frage: Nun hast Du für uns den Oregon 450t getestet, ein GPS-Gerät der neuesten Generation mit Touchscreen. Wie war Dein erster Eindruck und was ist der unterschied zu Eurem Edge?

Sabine Spitz:
Der Oregon 450t ist extrem robust. Man merkt dem Gerät an, dass es speziell für den harten Outdoor-Einsatz konstruiert wurde. Mir ist bis jetzt kein GPS in die Hände gekommen, dass mir schon von der Optik her so gut gefallen hat! Außerdem ist es schön leicht, einfach zu bedienen und hat ein großes Display, auf dem man viel sieht.

Frage: Kannst Du uns auch ein bisschen was über die Handhabung erzählen?

Sabine Spitz: Wegen des langen Winters habe ich den Oregon 450t bei ziemlich frostigen Verhältnissen getestet. In meinem Heimatort im Südschwarzwald war es noch sehr kalt – hohe Anforderungen also an ein GPS und erst recht an eins mit Touchscreen! Doch es war nichts von einer verzögerten oder langsamen Reaktion der Bedienelemente durch die Kälte zu bemerken. Im Gegenteil: Was mich verblüffte, war die auch bei diesen Verhältnissen einwandfreie Bedienbarkeit und das extrem einfache, unkomplizierte Handling. Durch die großen und klar unterscheidbaren Icons findet man sehr schnell die gewünschten Funktionen und Einstellungen. Der Touchscreen ließ sich sogar mit Handschuhen bedienen – ein riesiger Vorteil im Winter und bei kaltem Wetter. Einfach super. Wenn ich es nicht zurückgeben muss, dann behalte ich es, denn für die Freizeit kann ich mir kein besseres Gerät vorstellen. Robust, handlich, leicht, spielend zu bedienen und einfach unglaublich vielseitig. Perfekt für alle Outdoor-Aktivitäten, egal ob auf dem Bike oder zu Fuß…

Frage: Musstest Du Dich lange in die “Materie” einlesen, ehe es losgehen konnte?

Sabine Spitz:
Ihr kennt das sicher auch: Da hat man sich ein tolles, neues Gerät und freut sich auf die Erfahrungen, die man mit und durch dieses sammeln wird – und verzweifelt dann an der schieren Anzahl der Funktionen, Untermenüs und Bedientasten. Ich habe schon regelrecht Panik vor dicken Handbüchern! Seien wir doch mal ehrlich – die Benutzerfreundlichkeit scheint bei der Entwicklung von elektronischen Geräten oft keine große Rolle zu spielen, oder? Beim Oregon hatte ich dieses Gefühl nicht. Man muss nicht lange warten, ehe sich der Oregon “hochgefahren” hat, es sind keine verqueren Tastenkombinationen nötig, um das Gerät zu bedienen und die Menüführung ist wunderbar einfach. Ich glaube, sogar Kinder können sofort damit umgehen – trotz des immensen Funktionsumfangs. Das kann ich von einigen anderen elektronischen Geräten, die ich besitze, nicht behaupten…


Frage: Welche Features gefallen Dir besonders? Und vor allem: warum?
Sabine Spitz: Dass der Oregon für einen umfangreichen Verwendungsbereich konstruiert ist, merkt man sofort. Ich bin durch den Edge 705 an eine Menüauswahl gewöhnt, die sich sehr an den individuellen Bedürfnissen von Radfahrern orientiert – egal ob Rennrad oder MTB. Der Oregon hingegen wendet sich an einen viel breiter gefächerten Benutzerkreis. Da gibt es unter anderem eine zuschaltbare Funktion “Mann über Bord” – was mich, als einen nicht so sehr mit der Seefahrt verbundenen Menschen, erstmal schmunzeln ließ. Aber Spaß beiseite: was für mich während dem Testen immer im Vordergrund stand, war die gute Ablesbarkeit des Displays. Ich war bei Sonne, im Regen, im Dunkeln und sogar bei Schneefall unterwegs – doch das Display ließ nie etwas zu wünschen übrig. Der Touchscreen war stets leicht zu bedienen und auch Wind und Wetter machten dem Oregon nicht das Geringste aus. Das Gerät ist einfach rundum klasse, ich kann also eigentlich keine Funktion besonders loben…

Frage: Welchem Kundenkreis würdest Du, mit den Erfahrungen, die Du jetzt gemacht hast, den Oregon 450t ans Herz legen?
Sabine Spitz: Die einfache Bedienbarkeit und die breiten Einsatzmöglichkeiten sprechen für sich: Alle, die sich nicht durch seitenweise Produktanleitungen graben wollen, ehe sie das Einschalten eines Geräts in Erwägung ziehen, werden vom neuen Oregon absolut begeistert sein. Es ist sozusagen ein „Plug & Play“-Gerät. Batterien rein, einschalten, loslegen. Wem es nur um die grobe Orientierung geht, der braucht durch die vorinstallierte Basiskarte nicht mal zusätzliche Kartensoftware. Das ist vor allem für Neulinge auf dem GPS-Gebiet super. Der Oregon wendet sich an ein breites Spektrum von Hobby- und Profisportlern. Ob Familienspaß, Freizeitabenteuer oder ernsthafte Expedition, er ist jederzeit ein zuverlässiger Partner!

Frage: Wirst Du nun auch “privat”, also neben dem Profisport, zum GPS-Fan?
Sabine Spitz: Das bin ich inzwischen sowieso schon. Meinen ersten Kontakt mit der damals noch “neuen” Technik hatte ich, wie viele andere auch, im Auto. Inzwischen kann ich mir gar nicht mehr vorstellen, ohne GPS unterwegs zu sein. Wie vorhin schon erwähnt, ich würde das Teil gerne behalten. Ich muss da mal mit Garmin reden… (grinst)
Die Geräte sind halt leider nicht ganz günstig, aber so eine Investition lohnt sich definitiv. Vor allem wenn man viel unterwegs ist!

Frage: Wovon träumst Du in Bezug auf den GPS-Einsatz im Radsport?
Sabine Spitz: Wovon ich träume? Hm. Natürlich kann man hier und da das eine oder andere verbessern, aber die heutigen Geräte sind meines Erachtens schon nahezu perfekt. Sprachsteuerung und Routing sind gerade große Themen im Freizeitbereich. Auch GARMIN entwickelt in dieser Richtung recht fleißig. Aber mal ehrlich: reicht das nicht im Auto? Lebt nicht ein großer Teil der „Faszination Natur“ auch in der Ruhe und darin, sich seinen Weg selbst zu suchen? Ich hoffe jedenfalls, dass mir beim Biken nicht bald aus jeder Ecke irgendwelche Computerstimmen entgegen krähen, ich möge doch bitte in hundert Metern links abbiegen. Eine Horrorvorstellung!

Beim Cross-Country hat man leider gar keine Zeit überhaupt auf das Display zu schauen. Das GPS habe ich trotzdem dabei, denn es ist ein ideales Auswertungswerkzeug. Bei Marathons ist der Edge aber ein toller und sehr wichtiger Helfer. Wie beim WM-Gewinn. Schön wäre ein Edge 705 mit Touchscreen, um zwischen den unterschiedlichen Screens zu wechseln… Aber was soll ich sagen. Im Vergleich zu den Fahrradcomputern, die ich zu Beginn meiner Karriere verwendet habe, sind die Geräte, die GARMIN heute entwickelt, technische Wunderwerke und ich bin froh, dass ich sie habe…

Frage: Sabine, vielen Dank für’s Testen und das nette Gespräch. Wir wünschen Dir eine erfolgreiche Rennsaison und weiterhin viel Spaß beim „GPS-Training“!

Interview von Arnold Zimprich