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Trainingsplanung und -belastung – Wissenschaft oder Intuition? ASICS

Trainingsplanung und -belastung – Wissenschaft oder Intuition?

  • Redaktion
Das Jahr hat gerade angefangen und ist dabei schon fast gelaufen. Mancher wird sich jetzt die Frage stellen – warum?!

Jeder der eine komplette Wettkampfsaison mit einem Wettkampfhighlight plant, muss schon jetzt wissen, wie er seine Ziele erreichen will. Dafür gibt es mittlerweile eine ganze Reihe professioneller Anbieter für die individuelle Trainingsplanung und -steuerung. Dabei wird auf der Grundlage eigener Angaben zum Trainings- und Leistungsstand ein persönliches Programm entwickelt, welches nach regelmäßiger Kontrolle dem aktuellen Leistungsstand angepasst wird. Das hat den Vorteil, dass man nach ausgiebig getesteten Programmen trainiert, die von Profiläufern entwickelt worden sind. Allerdings erfordert so ein Programm auch ein hohes Maß an Selbstdisziplin. Denn für eine genaue Auswertung ist eine detaillierte Trainingsaufzeichnung notwendig. Das heißt, dass man vom langsamen Dauerlauf bis zu den Einzelzeiten des Intervalltrainings alles aufschreiben muss. Dazu kommt noch die Herzfrequenz, die in der Trainingssteuerung eine große Rolle spielt.

240 Kilometer pro Woche

 

Auf der Grundlage dieser Informationen wird dann das Training langfristig geplant. Egal ob man Marathon laufen möchte, oder eine Saison mit vielen verschiedenen Wettkämpfen plant. Mit professioneller Hilfe sollte der neuen Bestzeit dann nichts mehr im Wege stehen. Vorausgesetzt es läuft rund und ohne größere Krankheit oder Verletzung. Ich habe immer ein "handgeschriebenes" Trainingsbuch geführt und mich am Ende eines Jahres mit meinem Trainer zusammengesetzt, und die Planung für die kommende Saison besprochen. Danach haben wir gemeinsam beraten, was wann am sinnvollsten ist. Da ich oft schon Ende Januar einen Marathon gelaufen bin, fing das Jahr ziemlich heftig mit bis zu 240km pro Woche an.

Nach dem ersten Marathon war dann erst mal zwei Wochen Erholung im Februar angesagt, wobei der nächste Marathon ja schon im April anstand. Deshalb durfte ich natürlich nicht zu sehr aus dem Training gehen. Deshalb standen in dieser Zeit trotz Erholungsphase 130-160km an. Allerdings ohne schnelle und lange Einheiten. Nach ein bis zwei Aufbaurennen im März ging es für zwei Wochen ins Trainingslager. Dort habe ich dann wieder sehr marathonspezifisch trainiert. Im Anschluss an das erste Trainingslager folgte dann eine Erholungswoche zu Hause mit viel alternativem Training. Dann kamen noch einmal zwei anstrengende Wochen, bis der zweite Marathon anstand. In dieser Trainingsphase habe ich noch einmal den Umfang und die Intensität gesteigert. Bevor eine Woche vor dem Marathon nur leichtes bewegen angesagt war.

Highlight der Saison

 

Das Highlight der Saison war immer eine internationale Meisterschaft im Sommer. Die Vorbereitung war im Prinzip dieselbe wie vor dem Frühjahrsmarathon. Zwei Jahre hintereinander bin ich dann im November noch einen vierten Marathon gelaufen. Allerdings habe ich mich darauf dann nicht mehr speziell vorbereitet. Aber auf Grund der vielen Trainingskilometer, die ich bis dahin gelaufen bin, hat es immer ganz gut geklappt. Bei meinem ganzen Training stand die tägliche "Laufarbeit" im Vordergrund. Ich war nie ein Freund von Leistungstests. Ich habe mich lieber auf mich selbst verlassen, und auch nicht immer starr nach Plan trainiert. Wenn es mal nicht so gut ging, wurde aus einem Tempolauf auch schon mal ein normaler Dauerlauf. Andersherum konnte ein gemütlicher Lauf auch schon mal zu einem schnellen Tempodauerlauf werden. Denn bei aller Planung muss das Training ja auch noch Spaß machen.

Übrigens könnt Ihr unter www.runnerspoint.com mal eine exemplarische Trainingswoche von Carsten und mir einsehen – natürlich zu unserer Profizeit – also nicht nachmachen…

Wie plant Ihr euer Training? Seid Ihr eher spontan, oder habt Ihr einen festen Plan mit genauen Zielsetzungen. Ich bin gespannt auf Euer Feedback - keep on Frontrunning!

Eure Sonja Oberem

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