Kein Schnee, nirgends… Peplies Consult
Die Kolumne von Ramona Hofmeister

Kein Schnee, nirgends…

  • Ramona Hofmeister
Auf den Gipfeln des Watzmannmassivs im Berchtesgadener Land liegt Schnee. Ich komme gerade mit dem Auto, aus dem Krafttraining, als mich die Nachricht erreicht, die ich befürchtet hatte. Das, was ich soeben in fast dreitausend Meter Höhe bewundert hatte, fehlt den Organisatoren des ersten Snowboard-Weltcup in Italien: Schnee.
Jetzt hat es uns Snowboarder auch erwischt. Seit Wochen fiebere ich dem Saisonauftakt in Livigno am ersten Dezemberwochenende entgegen. Einmal natürlich, weil es mich natürlich auf mein Board zieht und ich endlich in die Saison starten möchte, zum anderen, weil ich nur zu gerne auf den Strecken Wettkämpfe ausgetragen hätte, die 2026 die olympischen sein werden.

Die letzten Tage waren von einer Hektik bestimmt, die ich vor Saisonbeginn immer liebe. Die letzten Trainings stehen an, an der Technik wird gefeilt, der Kraftraum wird besucht, alles ist trainingssystematisch auf den Einstieg in die Wintersaison abgestimmt, letzte organisatorische Dinge müssen auf den Weg gebracht werden. Der letzte große Schritt ist immer das Folieren des Snowboards, mit dem die neugewonnen Sponsoren auf das Brett, das mir die Welt bedeutet, gezogen werden.

Der Ritt auf dem zukünftigen olympischen Parcours wird aber nachgeholt, nämlich am 7. und 8. März nächsten Jahres; dies wird unmittelbar nach den Weltmeisterschaften geschehen, die diesmal vom 19.Februar bis zum 5.März in Bakuriani in Georgien stattfinden werden. Der Weltcupstart selbst wird nun in Winterberg am zweiten Adventswochenende erfolgen.

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Ich bin hochmotiviert, was die vor mir liegende Saison anbelangt. Von Journalisten bin ich in den letzten Tagen immer wieder nach meinen Saisonzielen gefragt worden. Was soll ich dazu sagen? Als dreimalige Gesamtweltcupsiegerin der vergangenen Jahre gibt es für mich dazu eigentlich nur eine Antwort. Ja, ich möchte gerne den Gesamtweltcup ins Berchtesgadener Land holen und die große Kugel an meinem Haushang am Götschen nach dem letzten Rennen der Saison in die Luft recken. Auch wenn die anspruchsvollste Saisonleistung immer der Gesamtweltcup ist, weil dadurch der Nachweis erbracht ist, in dieser Saison die beste der Welt gewesen zu sein, reizen mich natürlich auch die Weltmeisterschaften sehr. Natürlich sind Weltmeisterschafts-Rennen singuläre Ereignisse und ein wenig Glück gehört auch dazu, daher sage ich , dass ich über einen Medaillengewinn bei der WM immer glücklich wäre, egal in welcher Farbe!

Die Wetterentwicklungen sind bei uns in Mitteleuropa so gelagert, dass wir in unseren Breiten nicht ohne weiteres mit Schnee zum Training rechnen zu haben, so dass wir nun unsere Koffer packen werden, um nach Skandinavien zu ziehen.

Morgen werden wir von München abheben: Richtung Finnland.

Herzliche Grüße
Ramona Hofmeister

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