Wellness in Finnland Peplies Consult
Die Kolumne von Eric Frenzel

Wellness in Finnland

  • Eric Frenzel
Die ersten Wettkämpfe der Saison sind ausgefochten und haben eine Standortbestimmung gegeben, mit der ich zufrieden bin, die aber zugleich ausbaufähig ist. Meine Top-Ten-Ergebnisse sind erfreulich, das Springen ist schon auf einem guten Niveau, wie gesagt, mit etwas Luft nach oben. In der Loipe hatte ich tatsächlich mit kleinen körperlichen Problemen zu kämpfen – eine kleine Schulterproblematik, durch die ich nicht wie gewohnt kraftvoll durchziehen konnte; daher gilt auch für die Loipe: ausbaufähig.
Die Mannschaft verteilt sich an einem freien Tag über das ganze wunderbare Holzchalet, das wir im Team schon das zweite Mal bewohnen; jeder hat sein Einzelzimmer, alle zusammen einen überdimensionalen Wohnraum mit Kamin und das Glanzstück eines solchen Chalets, wie sollte es anders sein in Finnland, ist eine geräumige Sauna, in die wir in Mannschaftsstärke einziehen könnten.

Wir ruhen aus und die Pflege des Körpers steht im Vordergrund. Ein erstes Wettkampfwochenende im Weltcup steckt einem immer besonders in den Knochen. Vor dem Kamin haben wir eine Liege aufgebaut und dort wird jeder nacheinander vom Physiotherapeuten „bearbeitet“. Neben der Liege sitzt ein Mannschaftskamerad am Tisch und wartet, während er auf Eurosport nochmal seine Sprünge studiert; ein anderer Mannschaftskamerad sitzt in einem schaukelstuhlähnlichen Gebilde und liest mit Kopfhörern auf den Ohren und reagiert auch auf heftiges Winken und Rufen nicht mehr.

Manche haben sich auf ihre Zimmer zurückgezogen, telefonieren ausschweifend mit den Familien in der Heimat oder erledigen Korrespondenzen per E-Mai oder posten auf Instagram zum vierzigsten Mal die Sprungschanze von oben. Es ist ruhig, es fällt kein Wort, nur manchmal von der Liege kommen Laute, die im gesamten Spektrum zwischen Wohlempfinden und Schmerz liegen. Ich selbst bin ganz auf die Sauna fixiert und werde mir Stand jetzt zwei Gänge bei 95 Grad gönnen; das könnte auch meiner Schulter guttun, über deren Problematik ich heute auch noch länger mit Therapeuten gesprochen habe. Der Status quo wird dann auch für den Umstand verantwortlich sein, dass ich nach der Sauna nicht einen Kopfsprung in den finnischen Schnee wagen kann – Schonung ist angesagt.

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Dies bedeutete für mich heute Morgen auch, dass ich nordic walking durch den Schnee zum Auslaufen stapfte, statt dies mit den Skiern zu erledigen.

Die gedankliche Aufarbeitung der Wettkämpfe stand jedoch im Vordergrund; ich bin wirklich zufrieden, habe im Springen und beim Laufen eine gute Grundlage, auf die ich aufbauen kann.

Morgen ist Reisetag nach Norwegen. Lillehammer kann kommen.

Herzlich,

Euer Eric

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