Radfahren: Rasierte Beine machen doch schneller Stefanie Anderson

Radfahren: Rasierte Beine machen doch schneller

  • Jörg Birkel
Bei einem Test im Windtunnel haben Wissenschaftler zufällig herausgefunden, dass rasierte Beine doch einen Unterschied beim Radfahren ausmachen können. Etwa 79 Sekunden Unterschied bei einem 40km-Zeitfahren wollen die Aerodynamik-Experten gemessen haben.

Warum rasierst Du Dir die Beine? Weil’s schneller macht. Das würde Radfahrer gerne auf die häufig gestellte Frage antworten, doch bisher gab es keine Studie, die das belegt. Stattdessen mussten andere Argumente für das Rasieren herhalten. Vorteile bei Verletzungen, angenehmere Massagen oder ästhetische Gründe werde da häufig genannt.

Nun haben Experten der Firma Specialized wohl eher zufällig einen signifikanten Unterschied gemessen, als sie Aerodynamik-Tests im Windkanal durchgeführt haben. Einer der Radprofis hatte sich versehentlich nicht die Beine rasiert. Mehr aus Spaß nutzten die Aerodynamiker die Chance für einen Vorher-Nachher-Vergleich.

Allerdings trauten die Forscher ihren Augen nicht, als sie die Testergebnisse sahen. Mit rasierten Beinen ergaben sich im Test signifikante Unterschiede. Bis zu 15 Watt Ersparnis bei gleicher Geschwindigkeit wollen sie gemessen haben. Das entspricht bei einem 40km-Zeitfahren einem Vorteil von 79 Sekunden.

 

Die Aerodynamik-Experten um Mark Cote wollten die Ergebnisse zunächst nicht glauben und absolvierten weitere Tests mit fünf anderen Fahrern. Die Ergebnisse bestätigten den aerodynamischen Vorteil. Alle getesteten Fahrer würden mit rasierten Beinen zwischen 50 und 80 Sekunden bei einem Zeitfahren über 40km einsparen.

Unsere Meinung: Eine Stunde im Windkanal kostet mindestens 500$, vermutlich hatte deswegen noch keiner die Idee, die Auswirkung von rasierten Beinen auf die Aerodynamik zu untersuchen. Ganz verwunderlich ist das Ergebnis allerdings nicht, wenn man bedenkt, dass es immer mehr Firmen gibt, die spezielle Aerobekleidung entwickeln, deren Oberfläche aerodynamischere Eigenschaften haben soll als unsere Haut.

Wenn also bereits Stoffe einen Unterschied gegenüber der glatten Haut ausmachen und Zeitfahrer mit Handschuhen fahren, da ist es fast schon naheliegend, dass rasierte Beine ebenfalls einen Unterschied ausmachen können. Nur gab es bisher keine verlässlichen Zahlen dafür. Bis zu 80 Sekunden auf 40km sprechen da aber eine deutliche Sprache.

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