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Der netzathleten-Alpencross – Mit dem Mountainbike über die Alpen

Tag 5: St. Gertrud im Ultental – Cimego (106 km, 3.064 hm bergauf)

Wir befanden uns schon seit über einem Tag in Italien, doch das Frühstück fühlte sich noch gar nicht danach an! Ein riesiges Frühstücksbuffet wartete nur darauf, von uns in Angriff genommen zu werden. Nach intensivem „Carboloading“ starteten wir gegen 8.30 Uhr mit übervollem Magen in Richtung Rabbijoch.

Extrem steile Schotterrampen begegneten uns schon kurz nach dem Start, sodass es manchmal schwer fiel, das Essen im Magen zu behalten… Egal! Wir kämpften uns, mal schiebend und mal fahrend, nach oben und erreichten gegen 10.30 Uhr das Rabbijoch (2.467m) und kurz danach die Haselgruber Hütte. Von dort war schon von Weitem ein traumhafter Trail zu erkennen, der sich auf den ersten Metern am Bergkamm entlang zog.

Chris war kaum zu halten, preschte mit dem Genius über den schmalen Trail und übersah fast eine entgegenkommende Motocross-Maschine. Bei diesem Pfad wäre das jedem passiert, denn er stellte sich bald als eines der Highlights dieser Tour heraus. Nach etwa einem Kilometer am Bergkamm gabelte sich der Pfad. Hier wurde uns von einer entgegenkommenden Wandergruppe der linke der beiden Wege empfohlen. Volltreffer! „Egal ob wir später in Rabbi rauskommen oder nicht, dieser Trail will von uns geritten werden!“

Mit diesem Statement pflügten wir die nächsten 1.000 hm auf genanntem Trail nach unten und kamen tatsächlich in Rabbi an. Ab dort hatten wir wieder Asphalt unter den Stollen und rollten mit etwas überhöhtem Adrenalinspiegel nach Malé, wo wir gut gelaunt einen Boxenstopp einlegten.

Planänderung in Madonna die Campiglio

Kurze Zeit später befanden wir uns auf einer Schotterpiste nach Madonna di Campiglio. 1.000 hm zum Malga C.C.Magno (1.702m) machten uns in der drückenden Mittagshitze schwer zu schaffen, doch zwei Stunden später hatten wir es geschafft. Ein übergroßer Hunger, vor allem nach Schokolade, zwang uns allerdings, in Madonna di Campiglio bis zur Öffnung des Supermarkts um 16 Uhr zu warten.

Diese Zeit nutzten wir, um das letzte Stück bis zum Gardasee grundlegend zu verändern. Ursprünglich hatten wir geplant, über den Passo di Groste und den Lago di Tovel durch das Brenta von Norden her nach Riva zu fahren. Aber da wir beide noch nie den Tremalzo-Pass gefahren sind, wollten wir diesen nun angehen und beschlossen, von Südwesten auf Riva zu stoßen.

Diese Entscheidung bedeutete aber, von Madonna über 1.000 hm auf einem geteerten Radweg ins Tal zu fahren. „Das müssen wir in Kauf nehmen“, dachten wir und rollten runter ins Tal in Richtung Tione di Trento, ein Auge immer auf die Seite gerichtet in der Hoffnung, dass wir noch auf einen nicht eingezeichneten Trail stoßen. Leider behielten die Karten Recht.

Die Abfahrt tat Alex’ Hinterradschlauch aufs Neue nicht gut und platzte auf den letzen Metern der Abfahrt. Zum Glück hatten waren wir wieder ausreichend mit neuen Schläuchen versorgt. Wir radelten weiter nach Cimego, wo wir eine Unterkunft fanden.

Zimmer: Es wurde immer besser: Honeymoon-Bett, wieder mit einer Matratze und gemeinsamer Decke. Beim Einschlafen überlegten wir uns, wie unser Bett in der nächsten Nacht wohl aussehen würde.

Tag 6: Cimego – Riva del Garda (59 km, 1.751 hm bergauf)

Endlich bekamen wir an diesem letzten Tag das gefürchtete italienische Frühstück. Wir dachten schon, dass die über die ganze Woche mitgeschleppten Ultra Sport Starter (Trinkfrühstück) nicht mehr zum Einsatz kommen würden. Mit großer Hoffnung lösten wir das Pulver in unseren Trinkflaschen auf. „Nichts wie runter mit dem Zeug“ meinte Alex zu Chris. Das Getränk war geschmacklich wirklich kein Hochgenuss.

Faule Bergabfahrer

Auf dem Anstieg in Richtung Passo di Tremalzo beflügelte der Starter Drink Alex so sehr, dass er sich stärker fühlte als am ersten Tag. Chris beschimpfte jeden vorbeikommenden Bike-Shuttle mit aufgeschnallten Freeride-Maschinen als faule Bergabfahrer und hoffte, dass auch diese Biker mindestens noch einen kleinen Anstieg zu bewältigen haben, bevor sie sich ins Abenteuer nach unten stürzen. Er freute sich wie ein kleines Kind, als wir auf den letzten 150 hm bis zum höchsten Punkt des Tremalzo Passes (1.837m) an einem Großteil der Freerider vorbeizogen.

In Serpentinen schlängelte sich die Schotterpiste dann nach unten. Landschaftlich wirklich wunderschön, doch vom Fahrerlebnis hatten wir in den vorhergehenden Tagen mehr erlebt. Das lag wahrscheinlich auch daran, dass ständig auf entgegenkommende Mountainbiker Acht gegeben werden musste.

Gleichstand bei den Reifenpannen

Auf den letzten Metern der Abfahrt passierte es dann ein sechstes Mal: Chris’ Hinterreifen war wieder platt. Nun hatten wir Gleichstand. 3 Platten für Alex, 3 für Chris. Trotzdem übertrafen wir unseren Zeitplan und rollten 14.45 Uhr nach Riva ein.

Nach kurzem Snack am Hafen checkten wir in der Jugendherberge bei Antonio ein, schlossen die Räder ab, und sprangen anschließend mit der 6 Tage lang getragenen Trägerhose in den Gardasee. In einer urigen Pizzeria gab es zum ersten Mal seit dem Start der Tour das italienische Nationalgericht. Wir verweilten nicht lange, denn das Seefest wartete schon auf uns.

Gerade an der Uferpromenade angekommen, fing es zum ersten Mal nach sechs Tagen Alpencross zu regnen an. Rechtzeitig zum Feuerwerk war der Regen vorbei und bis 3 Uhr nachts tobte die Open-Air-Disco mit housigen Tönen. Wir waren dabei. Bis zum Ende.

Zum Zimmer: Kein Einzelbett für 2 Personen wie befürchtet! Dafür ein Einzelbett für jeden in einem 16-Personen-Zimmer. Naja, geschlafen wurde ja kaum, und dafür war es billig.

An dieser Stelle wollen wir uns herzlich bei unseren Partnern Vaude, Scott, Uvex, Ultra-Sports, Topeak, Ciclosport, Ergon, 2XU und Schwalbe bedanken!

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