picture alliance, Martin Fiala
Home / Events / Vancouver 2010 / Interviews / Das Risiko einschätzen – Interview mit Martin Fiala

Das Risiko einschätzen – Interview mit Martin Fiala

Martin Fiala hat sein Skicross-Rennen absolviert und schied unglücklich im Achtelfinale aus. Anschließend beendete der 42-Jährige seine sportliche Karriere. Das Debüt vom Skicross bei Olympia war rundum gelungen. Die Disziplin bot spektakuläre Bilder und atemberaubende Manöver – beste Werbung für den Skicross. Für Martin beginnt nun ein anderes Olympia. Nach seiner Fahrt und dem Rücktritt vom Leistungssport sprachen wir mit ihm.

netzathleten: Martin, die Strecke beim Skicross war ja wirklich spektakulär. Hohe Wutangs, weite Sprünge, langgezogene Steilkurven. War sie für manche Starter nicht sogar zu gefährlich? Immerhin gab es auch zahlreiche Stürze.
Martin Fiala: Du hast Recht, die Strecke war richtig spektakulär und auch gefährlich. Aber das ist ein wesentlicher Aspekt beim Skicross. Man muss das Risiko einschätzen und lernen, damit je nach den persönlichen Möglichkeiten, umzugehen. Es ist gut, wenn viel von der Verantwortung in den Händen der Athleten bleibt. Im Enddefekt auch die Konsequenz, vor einigen Sprüngen eben einen Speedcheck (kurzes Abbremsen, Anm. d. Red.) machen zu müssen, um die Geschwindigkeit notwendigerweise für Sprünge oder Passagen zu reduzieren.

netzathleten: Du sagtest vor Deinem Rennen, Du hast von Olympia noch nicht viel gesehen. Nachdem Dein Rennen nun vorbei ist, genießt Du die Spiele nochmal intensiver?

Martin Fiala: Natürlich. Ich habe mir heute zum Beispiel Eishockey angeschaut. Kanada gegen Russland, was für ein Knaller. Nun hat man endlich Zeit andere Sportler kennenzulernen. Und ich habe gestern bei den Skicross-Mädels am Start ausgeholfen, da wir personell ja eher dünn besetzt sind.

netzathleten: Da gibt es doch bestimmt auch die ein oder andere Party?
Martin Fiala: Ganz Vancouver steht auf dem Kopf. (lacht)

netzathleten: Der Fernsehkommentator sagte, Du hättest unmittelbar im Anschluss Deine Karriere beendet? Das war etwas überraschend – war es das jetzt wirklich?
Martin Fiala: Ja das war es mit Skicross und das war auch so geplant. Es warten neue interessante Herausforderungen.

netzathleten: Du bleibst aber ein aktiver Mensch und machst weiter Sport?
Martin Fiala: Ich war in den letzten Jahren vor dem Skicross Comeback fast nur mit „breiten Latten“ im Gelände unterwegs. Diesen Weg werde ich nun weiter gehen. Ich habe einige reizvolle Ideen im Hinterkopf und freue mich jetzt schon auf die Zeit da draußen.

netzathleten: Vielen Dank für das Gespräch Martin. Der DSV will sich ja in Zukunft verstärkt um die Skicross-Abteilung kümmern. Ein doch sehr positiver Aspekt Eurer spektakulären Auftritte in Kanada. Genieße die verbleibende Zeit in Vancouver.

Das Interview führte Derk Hoberg