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Welcher Ski ist der Richtige?

  • David Meininger
Rocker, Allroundcarver, Racecarver oder doch lieber Freerider? Die Auswahl an Skitypen ist riesig, für jeden Fahrertyp gibt es mittlerweile den passenden Ski. Wichtig ist, dass die Ausrüstung zur Fahrweise des Sportlers passt. Um es mit einer Metapher auszudrücken: Kein Fahranfänger sollte sich auf Anhieb in einen Formel-1-Wagen setzen. Wir haben für Dich eine Übersicht mit den Vor-und Nachteilen der jeweiligen Skitypen zusammengestellt.

Racecarver

Wie die oben verwendete Metapher bereits anzudeuten versucht: Ein Ski-Anfänger sollte auf keinen Fall seine ersten Fahrversuche auf Racecarvern absolvieren. Racecarver sind die Sportwagen unter den Skiern. Sie müssen sehr aktiv, kraftvoll und vor allem mit der richtigen Technik gefahren werden, um ihr Potential auszunutzen. In der Regel ist dieser Ski für Rennen ausgelegt und empfiehlt sich daher auch nicht als Ganztagsski. Wer die Landschaft nur so vorbeirauschen sehen will und Highspeed liebt, der fährt mit den Racecarvern richtig. Für die Anfänger bedeutet das: Finger weg!

Allroundcarver

Stattdessen empfiehlt sich an dieser Stelle der Allroundcarver. Wie der Name schon sagt, ist dieser Skityp ein richtiges Multitalent. Ohne besondere Stärken und Schwächen. Mit Mittelbreiten um 70 mm, handelt es sich hierbei um einen leicht zu beherrschenden Pistenski, der Dich aber auch im Gelände oder Tiefschnee nicht im Stich lassen wird. Der Ski ist ideal für Anfänger und vorsichtige Fahrer. Um bei der Autometapher zu bleiben: Ein klassischer VW Golf.

Der Allmountainski

Der Allmountainski ist ein enger Verwandter des Allroundcarvers. Durch eine vergrößerte Mittelbreite (80-95mm) kommt dieser Ski häufig außerhalb der Pisten zum Einsatz. Die zusätzliche Breite fördert den Auftrieb im Tiefschnee und ermöglicht es dem Fahrer die Winterlandschaft, abseits der präparierten Pisten, im gemütlichen Tempo zu erkunden. Generell gilt: Je breiter die Ski, desto mehr sind sie für den Einsatz im Tiefschnee geeignet. Allerdings verliert der Ski dadurch an Wendigkeit und wirkt auf der Piste etwas behäbiger.

Der Rocker – Ein Wunderski?

Gleich vorweg, ein „Wunder“ ist der relativ neue Rockerski nicht. Er ist praktisch eine Weiterentwicklung des Carving Skis und ähnelt in seiner Form einer auf dem Rücken liegenden Banane. Durch die Konstruktionsweise verändert sich der Schwerpunkt des Skis. Statt an der Spitze und am Ende aufzuliegen, liegt der Kontaktpunkt beim Rocker direkt unter der Bindung. Ideal für eine Fahrt im Tiefschnee, da die Nase praktisch nicht in den Schnee eintauchen kann und der Skier besser gleitet.
Warum nicht auch einen Rocker für die Piste entwickeln, haben sich die Erfinder wahrscheinlich gedacht. Das Ergebnis: Der Semi-Rocker. Dieser Skier ist lediglich vorne aufgebogen und hat deswegen eine geringere Auflagefläche als der normale Carving Ski. Der Fahrer spart Kraft, weil der Ski sich leichter drehen lässt. Darüber hinaus soll sich die Gefahr des Verkantens verringern, kleine Fahrfehler führen nicht zwangsläufig zu Stürzen. Es bleibt festzuhalten: Der Rocker ist eine vielversprechende Alternative für Anfänger und Fortgeschrittene. Das Fahrgefühl und die Geschwindigkeit von Racecarvern, da sind sich die Experten einig, bleibt jedoch unerreicht.

Cross – und Slalomcarver

Erfahrene Hobbyskifahrer werden bei diesen beiden Skitypen fündig. Crosscarver, immer häufiger auch als Sportcarver bezeichnet, sind im Prinzip nichts anders als „gemäßigte“ Racecarver. Sie können mit einem geringeren Kraftaufwand gefahren werden, da sie nicht ganz so hart sind. Lassen Kondition und körperliche Fitness es zu, dann können diese Skier auch ganztägig verwendet werden.
Der Slalomcarver ist aufgrund seiner Bauart und Fahreigenschaften auf enge Kurvenradien ausgelegt. Mit der richtigen Carvingtechnik erlebt der Fahrer ein sehr dynamisches Kurvenfeeling. Bei langsamer bis mittlerer Geschwindigkeit kann ein Slalomcarver auch schon von fortgeschrittenen Anfängern und oft problemlos von Fortgeschrittenen gefahren werden. Aber Vorsicht: Bei höheren Geschwindigkeiten und falscher Technik wird der Ski unruhig.

Freerider und Twintips

Diese beiden Skitypen sind für die Abenteurer und Freestyler unter den Skifahrern. Freerider sind breite bis sehr breite Ski (90-110 mm), die für Fahrten im freien Gelände optimale Voraussetzungen bieten. Aufgrund ihrer Breite sinkt man im Tiefschnee kaum ein, der bessere Auftrieb lässt den Sportler besser gleiten. Zudem werden in der Regel die Bindungen weiter hinten als üblich montiert um die Skispitze (Schaufel) am Absinken zu hindern. Doch Vorsicht: Du solltest das Fahren im Tiefschnee beherrschen und zudem Kenntnisse der Lawinenkunde haben. Skifahrer, die von Lawinen überrascht werden, befinden sich schnell in lebensgefährlichen Situationen.
Jede Menge Mut und Geschicklichkeit erfordern auch die Ski-Funparks mit Halfpipes, Schanzen und Rails. Die großen Skihersteller haben auf die immer größer werdende Nachfrage nach stabilen Skiern für Tricks und Sprünge reagiert. Das Ergebnis: Twintips - Skier, die vorne und hinten aufgebogen sind, damit man mit ihnen gleichermaßen vorwärts und rückwärts fahren kann. Darüber hinaus verfügen sie über eine mittig montierte Bindung, einen stabileren Kern und verstärkte Kanten. Das bietet mehr Stabilität bei Landungen nach Freestyle-Tricks und erhöht die Belastbarkeit des Skis.

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